Die Konstellationen der kommenden Monate verweisen auf eine Übergangsphase kurz vor einem Gezeitenwechsel. In dieser Phase sind verschiedene Strömungen und Prozesse auszumachen, und es ist noch nicht möglich zu eruieren, wohin die Reise letztlich geht. Mit Ausnahme von Jupiter bewegen sich zunächst alle Langsamläufer rückwärts, mehrheitlich in Bereichen und Zeichen, die bereits in der ersten Hälfte des Jahres aktiviert waren, und nehmen die damit verbundenen Themen und Prozesse wieder auf.
Pluto erreicht seine Station zur Direktläufigkeit am 14.10. auf 1.22 Grad Wassermann. Er bewegt sich in einem Gradbereich, den er von März – Juli 2024 zum ersten und im Januar/Februar 2025 zum zweiten Mal überquert hat. Neptun wechselt am 22.10. zurück ins Fische-Zeichen und bewegt sich danach im Bereich der kosmischen Spalte. Er berührt in dieser Zeit Themen, die erstmals im Sommer 2024 und letztmals im März dieses Jahres durch ihn angesprochen wurden. Die Station zur Direktläufigkeit erreicht er am 10.12. auf 29.22 Grad Fische. Der rückläufige Uranus bewegt sich zunächst am Anfang des Zwillinge-Zeichens und aktiviert Ideen und Vorfälle vom Sommer; am 8.11. kehrt er (bis Ende April 2026) zurück ins Stier-Zeichen. Auch Chiron ist in dieser Zeit rückläufig (25–23 Grad Widder) und lässt Geschichten und Erfahrungen anklingen, die bereits im Sommer 2024 sowie erneut von April – Juni 2025 aktuell waren.

	Vollmond 7. 10. 2025 – 3:47 GT
	Neumond 21. 10. 2025 – 12:25 GT
	Vollmond 5. 11. 2025 – 13:19 GT
	Neumond 20. 11. 2025 – 6:47 GT
	Vollmond 4. 12. 2025 – 23:14 GT

Auf den ersten Blick mögen viele der nun auftauchenden, damit verbundenen Geschehnisse und Erfahrungen wie ein Rückschritt oder Rückfall in alte Geschichten erscheinen, in eine Zeit der Ungewissheit. Bei genauer Betrachtung aller beteiligter Faktoren bietet diese Zeit jedoch die Möglichkeit zur Rückbesinnung auf das, was war, und zur Wiedererwägung von damals getroffenen Entscheidungen. Nun wird es möglich zu erfassen, worum es wirklich geht, und wichtige Erkenntnisse über die bisherigen Entwicklungen und deren Folgen können gewonnen werden.

Als einziger dringt Jupiter bis November (Station zur Rückläufigkeit am 11.11. auf 25.09 Grad Krebs) in neue Bereiche vor. Er weist in dieser Zeit auf Möglichkeiten und Chancen hin, die möglicherweise erst im kommenden Jahr ausgeschöpft werden können. Insgesamt ist es wichtig zu wissen, dass die gegenwärtig laufenden Prozesse Teil einer Übergangsphase und damit noch nicht abgeschlossen sind. In den meisten Fällen ist die Zeit noch nicht reif für definitive Entscheidungen und Kurssetzungen. Die Konstellationen können jedoch genutzt werden, um Vorarbeit zu leisten. So können nun die tieferen, bisher verborgenen Motive und Hintergründe sowie die grösseren Zusammenhänge erkannt werden. Auch bisher nicht wahrgenommene Aspekte eines Geschehens und die Konsequenzen von seit längerem laufenden Entwicklungen treten nun deutlicher hervor. Die Zeit ist auch günstig, um zu erkennen, was vorbei ist, und die für einen guten Abschluss nötigen Schritte einzuleiten. Die Konstellationen erlauben es zudem, die laufenden Prozesse aus einer neuen, ganzheitlichen Perspektive zu sehen, den tieferen Sinn des Geschehens und das darin liegende, noch unausgeschöpfte geistige Potenzial zu erkennen. Damit kann der Boden für die im nächsten Frühjahr und Sommer anstehende Neuorientierung bereitet werden. In anderen Bereichen wiederum können die nun stattfindenden Ereignisse als Alarmsignal gesehen werden, das auf die Dringlichkeit hinweist, anstehende Veränderungen an die Hand zu nehmen.

Besonders betroffen durch das Geschehen und die Entwicklungen in dieser Zeit sind vor allem Personen, Firmen und Staaten mit Konstellationen in den letzten 5 Graden und den ersten 3 Graden eines Zeichens.

Im Weltentheater dieser beiden Monate stehen zwei Hauptbühnen mit je zwei Hauptdarstellern im Vordergrund. Auf der ersten begegnen sich Jupiter und Chiron im Quadrat (genau am 23.10. auf 24.35 Grad Widder/Krebs). Auf dieser Bühne geht es um Vertrauens-, Glaubens- und Sinnkrisen, um die Schattenseiten von Erfolg und Fortschritt und um das Ringen nach «Gerechtigkeit». Ebenso rücken die Infragestellung politischer, kultureller und religiöser Führungsfiguren sowie der Justiz in den Vordergrund. Da Jupiter bis Mitte November auch in einer weiten Opposition zu Pluto läuft, sind dabei Versuche denkbar, die vorhandene Verunsicherung und potenzielle Ängste durch verstärktes Macht- und Kontrollgehabe zu kompensieren. Da das Jupiter/Chiron-Quadrat sich im Juni/Juli 2026 wiederholt (exakt am 2.7. auf 0.24 Grad Stier/Löwe), dürften die nun angesprochenen Themen und die durch Erfahrungen und Vorfälle angestossenen Prozesse dann in einer etwas anderen Gestalt wieder aufgenommen werden.

In der ersten Oktoberwoche werden die oben beschriebenen Themen und Fragen durch den Merkur aktiviert. Es ist denkbar, dass die in dieser Zeit durch soziale Netzwerke, Medien und andere Kommunikationskanäle vermittelten Informationen berühren, erschüttern und heftige Reaktionen auslösen. Auch im Bildungsbereich sind wichtige Prozesse möglich. In den Tagen rund um den Vollmond vom 7.10. dürften die damit verbundenen Entwicklungen einen ersten Höhepunkt erreichen. In der zweiten Oktoberwoche sorgen sowohl die Venus als auch Pluto für ein Zwischenspiel. Die Venus läuft in dieser Zeit in Opposition en.zu Saturn und Neptun, und Pluto erreicht seine Station zur Direktläufigkeit. Damit dürften sowohl auf der persönlichen wie auch auf der politischen und wirtschaftlichen Ebene Wert- und Beziehungsfragen, diesbezügliche Abmachungen und Verträge sowie Regeln und Gesetze zum Thema werden. Der Umgang mit dem Kontrast zwischen Wirklichkeit und Ideal oder Vision, mit unerfüllten Wünschen und Erwartungen sowie mit nicht eingehaltenen Versprechen kann in diesem Zusammenhang ebenfalls eine zentrale Rolle spielen.

In den Tagen vom 15.10. – 24.10. (genauer Aspekt von Jupiter/Chiron) stehen dann die Themen von Jupiter/Chiron (und Pluto) wieder im Vordergrund. Sie werden in dieser Zeit durch die Sonne aktiviert. Damit dürfte sich der Fokus auf Führungs- und Autoritätsfiguren aller Art richten, auf deren Verhalten und Glaubwürdigkeit.

Besondere Aufmerksamkeit verdient auch der Neumond vom 21.10. (28.22 Grad Waage). Er bildet sowohl ein grosses Quadrat mit Jupiter/ Chiron und Pluto als auch eine Yodfigur mit Saturn/Neptun und Uranus, an deren Spitze er steht, und aktiviert so alle damit verbundenen Themen. Daher mögen in diesen Tagen in vielen Bereichen wichtige Impulse für weitere Entwicklungen gesetzt werden. Der Fokus richtet sich dabei vor allem auf den Umgang von Führungsfiguren mit der ihnen zur Verfügung stehenden Macht und Wirkung. Gemäss den Konstellationen können sie in dieser Zeit in der Rolle des Idols und Vorbilds, Heilers oder Vermittlers auftreten, aber auch als «Rattenfänger von Hameln», Erschütterer und Zerstörer. Diesbezügliche Ereignisse und Erkenntnisse könnten wichtige Impulse setzen, aber auch als Vorboten für die in den folgenden Wochen anstehenden Entwicklungen gesehen werden.

In der letzten Oktoberwoche findet ein Blick- und Perspektivenwechsel statt. Das Geschehen verlagert sich zunehmend auf die zweite Hauptbühne: Auf dieser nehmen Lilith und Uranus die Hauptrollen ein. Sie nähern sich in dieser Zeit ihrer Opposition (genau am 9.12. Ende Stier/Skorpion) und werden in den Wochen bis Anfang Dezember durch alle persönlichen Planeten aktiviert. Damit dürfte in dieser Zeit der Wandel der Weltbilder, die Rolle des Weiblichen und die Urkraft der Natur im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Neben klassischen Themen im Zusammenhang mit dem laufenden Geschlechterkampf dürfte die Beziehung zwischen «männlichen» und «weiblichen» Werthaltungen, zwischen den Errungenschaften und Fortschritten der Wissenschaft einerseits und den Kräften der Natur andererseits eine wichtige Rolle spielen. In diesem Kontext sind vor allem während der Aktivierung der Lilith/Uranus-Opposition durch den Mars Ende Oktober teilweise zerstörerische Machtkämpfe, Skandale und Tabubrüche sowie tief erschütternde Naturereignisse oder tragische Unfälle möglich. Die in dieser Woche parallel stattfindenden Spannungsaspekte der Venus zu Jupiter und Chiron weisen darauf hin, dass das Geschehen auch in den Bereichen (internationaler) Beziehungen und Finanzen wichtige Prozesse auslösen könnte.

Im November bilden Jupiter, Saturn und Neptun zusammen mit der Lilith/Uranus-Opposition eine Drachenfigur. Damit stehen in diesem Monat die Chancen gut zu erkennen, in welcher Weise sich die polaren Kräfte und Welten ergänzen und befruchten können und wie sich daraus neue Wege öffnen. Der im chinesischen Schriftzeichen vorhandene Hinweis, dass jede Krise gleichermassen als Gefahr und Chance gesehen werden kann, dürfte die in dieser Zeit laufenden Prozesse am besten beschreiben.

Auch in dieser Phase hat der Merkur eine besondere Rolle inne. Er ist vom 9.11. – 29.11. rückläufig (7 Grad Schüt­ze – 21 Grad Skorpion) und bildet damit vom 23.10. – 11.12. insgesamt je drei Mal eine Konjunktion mit Lilith und eine Opposition zu Uranus sowie Trigone zu Jupiter und Saturn. Damit dürfte in dieser Zeit Kommunikation in all ihren Varianten (News, Medien) enorm viel Aufmerksamkeit erhalten und grosse Wirkung entfalten. Vor allem in den Bereichen Forschung, Bildung, Handel und Verkehr können Enthüllungen und Skandale ebenso wie bahnbrechende Erkenntnisse und Durchbrüche eine radikale Neuorientierung einleiten.

In den Tagen um den Vollmond vom 5.11. dürften die oben beschriebenen Prozesse einen ersten Höhe- und Wendepunkt erreichen. Mit den Stationen von Merkur (9.11.) und Jupiter (11.11.) wird danach in einigen Bereichen eine kurze Besinnungsphase eingeleitet. Diese dürfte jedoch bereits in den Tagen vor dem Neumond vom 20.11. (in Konjunktion mit Lilith und Merkur sowie in Opposition zu Uranus) und der darauffolgenden Woche durch weitere wichtige, eventuell auch dramatische Vorfälle, Wendungen und Entwicklungen überlagert werden. Die dadurch gesetzten Impulse könnten langfristig bedeutsame Prozesse in Gang setzen und eine grundlegende Wende einleiten.

Saturn (am 28.11. auf 25.10 Grad Fische) und Merkur (am 29.11. auf 20.45 Grad Skorpion) erreichen kurz nacheinander ihre Stationen zur Direktläufigkeit. Damit wird nicht nur ein Richtungswechsel, sondern auch ein Themenwechsel eingeleitet. Ab Anfang Dezember richtet sich der Fokus wieder vermehrt auf die Zukunft, auf anstehende Entscheidungen und sich bietende Möglichkeiten. Mit dem Vollmond vom 4.12. dürften zudem die in der Zeit der Finsternisse vom September stattgefundenen Ereignisse und deren Folgen erneut Aufmerksamkeit erhalten.

Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.

Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Kinderhoroskope deuten und verstehen. Ein Schlüssel zum Wesen der Kinder der heutigen Zeit» (2024); «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann