Wenn Astrologie und Psychoanalyse sich begegnen

Lianella Livaldi Laun und Claudio Mele:
Psychodynamik und Astrologie

Pb., 104 S., 5 Abb., € 19,95 / sFr. 26.90 fPr; Chiron Verlag, D-Tübingen 2025
Bestellbar über www.chiron-verlag.de

In Psychodynamik und Astrologie verbinden die bekannte Astrologin Lianella Livaldi Laun und der Psychoanalytiker Claudio Mele anschaulich zwei unterschiedliche, aber einander ergänzende Herangehensweisen an die menschliche Psyche: Astrologie und Psychoanalyse.

Zu Beginn wird die Psychoanalyse nach C.G. Jung kurz vorgestellt, ebenso wie Jungs persönliche Haltung zur Astrologie. Daran anschliessend folgen zwei ausführlich dargestellte Fallbeispiele.

Im ersten Fall geht es um die junge Frau Daniela. Claudio Mele analysiert sie zunächst aus analytischer Sicht mit einer detaillierten Anamnese und einem klar dokumentierten Therapieverlauf – dabei wird besonders auf ihre Träume eingegangen. Danach beleuchtet Lianella Livaldi Laun den Fall aus astrologischer Perspektive. Sie stellt Bezüge zum Geburtshoroskop sowie zu den Transiten her, die den Verlauf der Therapie begleiten. Faszinierend ist dabei die Synchronizität zwischen den astrologischen Konstellationen und den psychischen Erlebnissen der Patientin. Besonders eindrucksvoll von Lianella Livaldi Laun ist hier die Einbeziehung der griechischen Mythologie. Der Mythos von Demeter und Persephone, der in Danielas Erfahrungen und Träumen widerhallt, wird als Parallele erzählt. Livaldi Laun gelingt es, sowohl die astrologischen Auslösungen als auch die mythologischen Erzählungen verständlich und tiefgründig aufzuzeigen – immer in Bezug zur psychoanalytischen Arbeit.

Im zweiten Fallbeispiel steht der Künstler Marion im Mittelpunkt, der unter anderem an einem Fetisch für Militärstiefel leidet. Auch hier wird ausführlich der psychologische Hintergrund und der Verlauf der Psychoanalyse geschildert. Wieder wird in den Darstellungen ein grosser Fokus auf die Träume während der Therapie gelegt. Livaldi Laun ergänzt die dazu gehörige astrologische Analyse durch den Tarot als weiteres Deutungselement. Sie zeigt auf, wie sich bestimmte Neigungen und psychische Muster im Geburtshoroskop erkennen lassen und wie die Transite den therapeutischen Prozess begleiten. Die Verbindung von Astrologie, Tarot und Psychoanalyse ergibt ein stimmiges Gesamtbild und zeigt, wie sich die verschiedenen Methoden sinnvoll ergänzen können. Dies ergibt einen Dreiklang aus Psychoanalyse, Astrologie und Tarot.

In beiden Fällen fällt die verblüffende Übereinstimmung zwischen astrologischen Transit-Konstellationen und den psychischen Erlebnissen der Klienten auf. Für Astrologinnen und Astrologen ist dies wenig überraschend, aber gerade in der therapeutischen Praxis wird deutlich, wie wertvoll die Zusammenarbeit von Psychologie und Astrologie sein kann.

Im abschliessenden Kapitel berichten Lianella Livaldi Laun und Claudio Mele jeweils über ihren beruflichen Werdegang und darüber, wie und warum sie zur jeweils anderen Disziplin gefunden haben.

Ziel dieses Buches war es, herauszufinden, inwieweit Astrologie sinnvoll in einen analytischen Prozess eingebunden werden kann – und umgekehrt. Anhand der beiden Fallbeispiele zeigt sich, dass diese Verbindung äußerst fruchtbar ist. Das Werk lädt die Leserinnen und Leser dazu ein, sich tiefer mit beiden Methoden – Astrologie und Psychoanalyse – auseinanderzusetzen und deren Potenzial gemeinsam zu nutzen.

Wie sich die Seelenkarte lesen lässt

Antonia Langsdorf:
Die Seele der Planeten
Wie die Gestirne, die Mondknoten und Lilith deinen Seelenplan zeigen

Pb., 208 S., 40 farbige Abb., € 25,– / sFr. 34.50 fPr; Nymphenburger in der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, D-Stuttgart 2025
Bestellbar über www.kosmos.de

Die bekannte Medienastrologin Antonia Langsdorf hat mit Die Seele der Planeten ein Buch geschaffen, das einen neuen, tiefgründigen Zugang zur Astrologie eröffnet.

Bereits beim ersten Durchblättern fallen die wunderschönen Illustrationen und Grafiken ins Auge, die laut der Autorin mit Hilfe von KI entstanden sind. Schon allein aufgrund der ästhetisch ansprechenden und anschaulichen Darstellungen lohnt es sich, in dieses Werk einzutauchen.

Frau Langsdorf löst sich bewusst von der klassischen Einteilung in die zwölf Tierkreiszeichen und richtet ihren Fokus stattdessen auf die Planeten, Sonne und Mond. Ebenso widmet sie den astrologischen Faktoren Aszendent, Chiron, Lilith und Mondknoten ausführliche Kapitel.

Gleich zu Beginn bietet sie eine Einführung, in der sie den Unterschied zwischen Tierkreiszeichen, Sternzeichen und Sternbildern erläutert. Sie begründet nachvollziehbar, warum sie selbst von Sternzeichen spricht. Immer wieder verweist sie auf die Entstehungsgeschichte der Astrologie und beleuchtet die tieferen Hintergründe der einzelnen astrologischen Komponenten.

Nach der Erklärung der Entstehungsgeschichte des Tierkreises und der Sternzeichen geht sie noch auf den Übergang von der Erd- in die Luftepoche im Dezember 2020 ein. Ebenso vertieft sie die Bedeutung und Technik der rückläufigen Planeten Merkur, Venus und Mars.

Im Hauptkapitel werden die einzelnen Faktoren zuerst allgemein nach einem klaren Schema erklärt; wie zum Beispiel die Mythologie und Astronomie des Mondes, seine Bedeutung in unserer Kindheit und auch in der Astromedizin. Diese Struktur behält Frau Langsdorf bei allen Horoskopfaktoren bei. Ganz ausführlich geht sie dann auf die Stellung des jeweiligen Planeten oder sensitiven Punktes in den Sternzeichen ein. 

Kritiker können nun anführen, dass natürlich die Häuserstellung ebenso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, wäre. Dies ist auch der einzige Kritikpunkt an dem Buch: dass der Hauptschwerpunkt auf dem Tierkreis liegt und nicht noch zusätzlich auf den Häusern und dem Aspektmuster. Die sehr gute Darstellung der einzelnen Faktoren im Tierkreis machen diesen Mangel wett.

So wird beispielsweise Neptun sowohl in seiner Astronomie, als auch in seiner mythologischen und spirituellen Dimension beleuchtet. Zusätzlich bietet die Autorin Meditationsanleitungen und praktische Hinweise, wie Leserinnen und Leser die jeweilige Planetenenergie im eigenen Horoskop erleben und integrieren können. Auch die astromedizinische Perspektive wird bei allen Planeten einbezogen.

Ein besonders eindrucksvolles Kapitel ist jenes über Chiron. Hier schildert die Autorin ihren eigenen Lebensweg als Beispiel für Chirons Wirkung im Horoskop. Der Abschnitt über den Chiron-Return und seine Bedeutung im individuellen Entwicklungsprozess ist berührend und inspiriert zu weiterführender Selbstreflexion.

Antonia Langsdorf schreibt einfühlsam, klar und verständlich. Ihr gelingt es, astrologisches Wissen so zu vermitteln, dass sowohl Einsteigerinnen und Einsteiger als auch fortgeschrittene Astrologie-Kundige von diesem Buch profitieren.

Die Seele der Planeten ist eine gelungene Synthese aus Lehrbuch und spiritueller Inspiration – ein Werk, das Wissen vermittelt und zugleich zur inneren Erfahrung der Planetenkräfte anregt.

Die Gestaltung und Bebilderung sind aussergewöhnlich gelungen und laden zum Verweilen und Vertiefen ein. Nicht zuletzt machen diese grafischen Gestaltungen und die KI-generierten Illustrationen das Buch zu einem echten Blickfang – sie spiegeln den schöpferischen Geist wider, der Antonia Langsdorfs Zugang zur Astrologie prägt.

Ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich bewusst und intuitiv mit der Astrologie auseinandersetzen möchten.

Krankheiten im Spiegel des Horoskops

Daniela Marinelli-Huber:
Zivilisationskrankheiten und Astromedizin

Pb., 108 S., 6 Abb., € 17,95; Astronova Verlag, D-Tübingen 2025
Bestellbar über www.astronova.de

In ihrem Buch Zivilisationskrankheiten und Astromedizin gibt die Astrologin und Heilpraktikerin Daniela Marinelli-Huber einen umfassenden Einblick in ihre astro-medizinische Tätigkeit. Sie geht tiefgründig auf die – wie sie sie nennt – «Krankheiten der Bequemlichkeit» ein, die viele Menschen mit Medikamenten in den Griff zu bekommen versuchen und die wahren Ursachen dafür unterdrücken. Dazu zählen Allergien, Arteriosklerose, Depressionen, Diabetes, Gicht, Hypertonie, Übergewicht und sogar Brustkrebs.

Die Heilpraktikerin unterteilt die Zivilisationskrankheiten in zwei Gruppen: angeborene (primäre) und erworbene (sekundäre), und zeigt in ihrer Astrodia­gnose die entsprechenden Dispositionen im Geburtshoroskop für körperliche Schwachstellen auf. Dabei weist sie darauf hin, dass nicht jeder erkranken muss, sondern dass es am Individuum selbst liegt, wie sich seine Anlagen auswirken können – wobei auch Appetit, Frust, Versuchung, Widerstandsschwäche und Disziplin eine Rolle spielen. Sie legt plausibel dar, dass man sich Zivilisationskrankheiten aus freiem Willen zuzieht.

Ihre Astrodiagnosen vervollständigt und vertieft die erfahrene Autorin, indem sie auch dem Substanzpunkt und den Spiegelpunkten – Techniken, die viele «moderne» Astrologinnen und Astrologen kaum noch kennen – auf den Grund geht und dabei konkrete Ergebnisse erzielt, die für alle Betroffenen, Lehrenden und Lernenden hilfreich sein dürften. Daniela Marinelli-Huber ist ein gut fundiertes Werk gelungen, das sehr aufschlussreich und empfehlenswert ist.