In den Tagen nach dem Neumond dürften sich die Entwicklungen beschleunigen. In den verschiedensten Bereichen finden dann gleichzeitig wichtige Planetenkonstellationen statt. Die Auslösung des zweiten Neptun/Saturn-Quadrats (genau am 1. November) durch Sonne und Venus in den Tagen vom 21.-26. Oktober fordert uns auf, Stellung zu beziehen und Farbe zu bekennen. Es wird sichtbar werden, wo wir entweder versuchen, auszuweichen oder aber Dinge um jeden Preis in der alten Form zu behalten. Die Ereignisse in diesen Tagen dürften im Zusammenhang stehen mit jenen im Juni (erstes Quadrat) und im Herbst 1989 (Zyklusbeginn). Auftauchende Verunsicherung kann ein Hinweis darauf sein, dass auf äussere Sicherheiten gebaut wurde, die nicht mehr in den neuen Zyklus passen. Es kann aber auch sein, dass die Erfahrungen nun Entscheidungen vom Juni bestätigen oder uns auffordern, nochmals darauf zurückzukommen. Schmerzliche Einsichten können in diesen Tagen auch Anlass sein, alte Vorstellungen zu revidieren, oder aber es wird nötig, altes, bisher verborgen gehaltenes Wissen aufzudecken. In den folgenden Tagen bis anfangs November nimmt die Energie zu und damit auch die Ungeduld und die Bereitschaft zu heftigen, unberechenbaren und unkontrollierten Reaktionen. Sonne und Venus laufen über die Lilith und ins Quadrat zu Uranus, Mars in die Opposition zu Jupiter. Manche werden in diesen Tagen dazu neigen, radikal und rebellisch zu reagieren, mit der Tendenz, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Es wird wichtig sein, sich dem umfassenden Klärungs- und Reinigungsprozess, der zu diesen beiden Wochen gehört, zu stellen, und vor allem in der zweiten Phase auch darauf zu achten, dass nicht die an sich stimmigen Impulse übers Ziel hinausschiessen und Dinge zerstört werden, die nicht wieder heilgemacht werden können.

Mundan gesehen ist in dieser Phase ebenfalls mit einigen Unruhen zu rechnen. Sowohl in der Wirtschaft wie auch in der Politik dürften Krisen dazu auffordern, den begonnenen Erneuerungsprozess weiterzuführen und überholte und zäh verteidigte Strukturen aufzugeben. Da so viele unterschiedliche Energien gleichzeitig wirken, dürfte sich eine recht explosive Mischung aus Verunsicherung und Nervosität ergeben. Der Versuch, die Kontrolle zu behalten, wird radikalen und revolutionären Tendenzen gegenüberstehen. Die teilweise wahrscheinlich sehr problematischen Vorgänge sollten als Teil der nun stattfindenden grundlegenden Veränderungen begriffen werden, welche die gängigen Wertvorstellungen, aber auch die sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhänge betreffen. Der Mondknoten in Löwe weist darauf hin, wie notwendig es in dieser Zeit ist, die Selbstwahrnehmung zu stärken und den Mut zu haben, zu sich selbst zu stehen, so wie man ist. Das Bild eines Tauchers, der in einen Strudel gerät und nur dann der Gefahr entrinnt, wenn es ihm gelingt, ruhig zu bleiben und sich vom Strudel tragen zu lassen, statt dagegen anzukämpfen, scheint hier angemessen. Taucher wissen im übrigen, dass sie wachsam sein müssen, da es einen Moment gibt, wo sie sich nur abzustossen brauchen, um aus dem Strudel herauszukommen. Äussere Flexibilität bei gleichzeitigem Bewusstsein der inneren Kraft wird in dieser Zeit wichtig sein.

Die starke Betonung von Lilith, Uranus und Neptun könnte im übrigen in den Tagen zwischen Neu- und Vollmond auch zu heftigen Stürmen oder anderen Naturerscheinungen führen.

Mitte November gewinnt ein etwas anderes Thema an Bedeutung. Jupiter wird am 13. November direktläufig, und Merkur wird am 21. November rückläufig. Merkurs Station steht in genauem Quadrat zu Jupiter. Zusammen mit dem Eintritt von Venus und Sonne ins Schützezeichen könnte dies bedeuten, dass sich das Augenmerk auf Fragen der Wahrheit, Gerechtigkeit, Information und Wissensvermittlung, aber auch auf philosophische und religiöse Themen richtet. Auseinandersetzungen über Informationen, Weltanschauungen und Moral sowie über wissenschaftliche Fragen sind in dieser Zeit denkbar.

Die dreimalige Konjunktion von Merkur mit Pluto (7. November, 2. Dezember, 22. Dezember) dürfte die Hinterfragung des scheinbar Offensichtlichen, das Aufdecken von Unwahrheiten, aber auch einen Machtkampf um den wahren Glauben oder die richtige Art, die Dinge zu betrachten, intensivieren. Während einerseits bisherige Wahrheiten und Weltbilder in dieser Zeit erneuert und revidiert werden müssen, sind andererseits auch tiefe Einsichten in eine neue Welt oder bahnbrechende Entdeckungen möglich, die uns neue Dimensionen des Denkens näherbringen können.

Diese neue Phase, die um die Zeit des Neumondes vom 19. November beginnt, wird ihren Höhepunkt rund um den Vollmond anfangs Dezember erreichen. Dieser findet in Konjunktion mit Pluto statt, der seinerseits am 4. Dezember über den Gradbereich hinausgeht, der bisher erreicht wurde (Station vom März), und damit neue Themen mitbringt. In diesen Tagen wird auch der Aspekt zwischen Lilith und Uranus genau (7. Dezember), wobei Venus in deren Halbsumme steht. Wissenschaftliche Fortschritte und Entwicklungen, die bisherige Grenzen durchbrechen, stellen uns vor ethische Probleme und können von uns verlangen, ganz neue Perspektiven zu berücksichtigen und alte Weltbilder und Wertvorstellungen in Frage zu stellen. Andererseits steigt wahrscheinlich in dieser Zeit auch die Bereitschaft zu Fanatismus und Machtkämpfen um die "richtige" Art zu leben. Die Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Kulturen können in dieser Zeit eine neue Ebene erreichen, und auch die Weltwirtschaft wird nach neuen Impulsen verlangen. Das genaue Quadrat zwischen Lilith und Uranus kann dabei sowohl zu überraschenden Durchbrüchen und Erkenntnissen wie auch zu extremen Neubewertungen oder Zusammenbrüchen bisheriger Systeme führen. In dieser Zeit sind wir aufgefordert, voranzugehen, den eigenen Weg und die eigene Wahrheit zu finden, der inneren Stimme zu folgen, die wir von Herzen vertreten können.

-Verena Bachmann