Astrologie Heute Nr. 71 (Februar 1998) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 71
Februar 1998

Inhaltsverzeichnis
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KALENDER

Mitte Februar bis Mitte April 1998

Die kommenden beiden Monate dürften in mancherlei Hinsicht wichtige Entscheidungen bringen und uns dazu auffordern, alte Werte, Ideologien und Vorstellungen loszulassen, um Raum zu schaffen für neue Ideen und Ideale. Die Vielfalt der Konstellationen, die alle auf ein analoges Thema hinauslaufen, weisen auf eine Phase von grundsätzlicher Bedeutung. Dabei werden bereits einige Punkte angesprochen, welche in der grossen Eklipse vom August 1999 eine Rolle spielen. Wir können also davon ausgehen, dass in diesem Frühjahr ein Stück Vorarbeit geleistet wird, erste Weichen gestellt werden für das Geschehen rund um die Finsternis des nächsten Jahres.

Es ergeben sich zwei Fokusbereiche in diesen beiden Monaten. Der eine dreht sich rund um die Finsternis vom 26. Februar, die viele der in dieser Phase aktuellen Themen auf den Punkt bringt und beleuchtet, der anderere betrifft den Jupiter/Pluto-Zyklus. Wie bereits in der letzten Ausgabe von Astrologie Heute kurz angesprochen, befindet sich Jupiter seit seinem Eintritt ins Fischezeichen im Bereich des absteigenden Mondknotens (die Konjunktion wird Mitte März exakt). Gleichzeitig läuft er ins Quadrat zu Pluto (genau am 10. März, in der Station zur Rückläufigkeit am 11. März), der seinerseits im Quadrat zur Mondknotenachse steht (exakt am 14. Mai). Die dadurch entstehende Verbindung der beiden Herrschaftszeichen Jupiters im Zusammenhang mit der Zwanghaftigkeit und Intensität sowohl des absteigenden Mondknotens wie auch des Plutoaspekts weist auf eine grundlegende Wandlung unserer ethischen und moralischen Wertvorstellungen, kulturellen, philosophischen und religiösen Dogmen sowie auf eine umfassende Bereinigung der gesellschaftlichen und sozialen Strukturen hin. In gewisser Weise ist dies ein erster Höhepunkt des Transformationsprozesses unseres Glaubens und unserer Wahrheiten im Zusammenhang mit Plutos Durchgang durch das Schützezeichen. Gleichzeitig stellt das erste Quadrat im Jupiter/Pluto-Zyklus auch die Durchbruchskrise des Neuen dar. Der Zyklus begann im Dezember 1994 Ende Skorpion und leitete den Übergang Plutos ins Schützezeichen ein.

In Konjunktion mit diesem zur Zeit so betonten Jupiter findet nun die an sich bereits bedeutungsvolle Sonnenfinsternis statt, wodurch die Thematik zusätzliche Brisanz und Dringlichkeit erhält. Wir sind in dieser Zeit aufgefordert, uns mit unserem Streben nach Sinn und Bedeutung auseinanderzusetzen, uns zu fragen, wohin unser Weg und unsere Entwicklung sowohl als Individuum wie auch als Mitglied der Gesellschaft führt. Dabei dürften jene Glaubenssätze und Überzeugungen, die vergangenen Zeiten zugehören und nicht mehr dem Hier und Jetzt entsprechen oder die unbesehen von anderen übernommen wurden, sich wohl deutlich als Trugbilder manifestieren, ihre Schatten- und Zerrformen zeigen und wahrscheinlich – wenn wir ehrlich sind – im Innersten auch vor uns selbst nicht mehr haltbar sein. Gleichzeitig dürfte eine starke Tendenz, am Gewohnten festzuhalten, dazu führen, dass viele ins Gegenteil flüchten und versuchen, die vermeintlich allgemeingültige Wahrheit und Gerechtigkeit, die sie kennen, fanatisch zu verteidigen. Daraus können sich heftige Glaubenskonflikte und Manipulationsversuche ergeben, oft im Namen von Recht und Moral. Es ist auch denkbar, dass Menschen, welche eine Vorbildfunktion haben, in dieser Zeit auf Herz und Nieren daraufhin geprüft werden, wie sie mit ihrer Macht umgehen, wobei einige der Versuchung des Machtmissbrauchs erliegen mögen, um ihre Position zu halten, während bei anderen früher begangene Ungerechtigkeiten nun ihren Tribut fordern und deren Stellung und Macht brechen dürften. Jeder einzelne wird dabei mit der Frage konfrontiert werden, ob jene Wahrheiten, die er vertritt, der aktuellen Realität, in der er lebt, gerecht werden, und ob er bereit ist, einen kleinen, alltäglichen Teil dazu beizutragen, dass eine bessere Welt Realität werden kann.

Betroffen von dieser Thematik sind insbesondere Menschen mit Planetenstellungen im Bereich von 4–12 Grad veränderlich (Zwillinge/Jungfrau/Schütze/Fische). Da eine Sonnenfinsternis immer auf grössere, mundane Prozesse hinweist und auch der Jupiter/Pluto-Zyklus eine ausgeprägt gesellschaftliche Komponente besitzt, ist anzunehmen, dass in der Zeit rund um die Finsternis und im ganzen Monat März tiefgreifende Prozesse anstehen, welche ihre Spuren in der kulturellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und religiösen Ebene hinterlassen werden. Da diese Finsternis auch die Thematik jener vom letzten Herbst (1. September 1997) wiederaufnimmt, dürften einige der damals eingeleiteten Entwicklungen nun in eine neue Phase treten. Während jedoch die damalige Finsternis eine Vorwärtsbewegung einleitete, teilweise durch dramatische Ereignisse, betont die nun anstehende die Loslösung von Vergangenem. Viele alte Vorstellungen, Wertmassstäbe, Sozialstrukturen und Lehren, welche trotz Turbulenzen durch die vergangenen Monate hindurch festgehalten wurden, dürften nun in einem mehr oder weniger dramatischen Prozess ihre Hohlheit manifestieren oder ganz zerstört werden. Es ist dabei möglich, dass insbesondere religiöse Führer und politische Meinungsmacher in Frage gestellt werden, aber auch weltwirtschaftliche Zusammenhänge in einen noch weitergehenden Prozess der Neuorientierung gelangen und alte Glaubenslehren und Modelle zusammenbrechen.

Da die Fischethematik stark betont ist, dürften viele Ideale sich als brüchig erweisen, vermeintliche Visionen sich als Illusionen entpuppen und bisher gültige sozial-ethische Gesetze ihre Schwachstellen zeigen. Andererseits kann diese Phase es erlauben, dass tiefere, verborgene Wahrheiten und neue Wege sichtbar werden, neue Leitbilder Raum erhalten, wenn diese auch wahrscheinlich erst in der zweiten Jahreshälfte oder später klarer erkennbar sind. Die Beteiligung von Merkur und Jupiter in der Finsternisfigur gibt im weiteren Hinweise darauf, dass die Medien, aber auch der Handel in diesem Prozess eine wohl nicht zu unterschätzende Rolle spielen.

Da der Mond des Schweiz-Horoskops in Konjunktion mit der Finsternis steht, dürfte insbesondere in der Schweiz dieser Prozess seine Spuren hinterlassen und wahrscheinlich die bereits vorhandene, grosse psychische Verunsicherung verstärken, was Reaktionen in der Bevölkerung auslöst. Dabei bietet sich jedoch auch die Gelegenheit, einen Prozess einzuleiten, welcher ein neues Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl schaffen kann und neue Visionen bezüglich der sozialen Solidarität beinhaltet.

Am 4. März tritt Venus wieder ins Wassermannzeichen ein und berührt dort nacheinander Neptun und Uranus, am 9. März kehrt sie zurück zu ihrer Station von Ende Dezember. In dieser Phase dürften die damals aktuellen Themen in Beziehungen, aber auch bezüglich Werten jeder Art, nochmals aufgegriffen werden. Entscheidungen, welche sich vorher anbahnten, können nun in eine konkrete Form gebracht werden. Dabei dürften jene Beziehungen und Wertmassstäbe, die keinen Freiraum für individuelle Entwicklungen lassen, vermutlich in eine schwierige Phase treten oder aufgelöst werden, während neue Verbindungen und Sicherheiten, die ganzheitlichen Charakter haben und Flexibilität und Inspiration zulassen, geschaffen werden können.

Mit dem Eintritt von Mars und Merkur ins Widderzeichen in der zweiten Märzwoche dürfte der mit der Finsternis begonnene Prozess in eine aktivere Phase treten. Die Opposition der beiden Planeten mit Lilith in der Zeit rund um den Vollmond weist dabei auf eine Radikalisierung des Prozesses hin. Es ist anzunehmen, dass in dieser Phase heftige Auseinandersetzungen und Machtkämpfe stattfinden, wobei auch latente Gewalttätigkeit sichtbar werden kann. Vielleicht werden auch Schritte unternommen, die endgültige, nicht mehr rückgängig zu machende Konsequenzen haben. Durch die Intensität der Begegnung von aktiven und passiven Kräften kann andererseits aber auch etwas ganz Neues gezeugt werden.

Mit dem Neumond vom 28. März dürften die aktiven Kräfte noch zunehmen, mit Schwerpunkt auf den Themen Klärung, Bereinigung, Konsequenzen und Auseinandersetzung mit Macht- und Autoritätsstrukturen.

Merkur wird am 27. März stationär-rückläufig, in Konjunktion mit Mars und im genauen Quadrat zu Saturn, der seinerseits kurz zuvor seine Station vom Juli 1997 erreicht hat. Obwohl der Gesamtprozess sich immer noch in einer Vorwärtsentwicklung befindet, dürften vor allem auf der konkret sichtbaren Ebene Entscheidungen im Vordergrund stehen, die sich auf noch ungelöste Aspekte der Vergangenheit beziehen. Es ist auch möglich, dass in dieser Zeit viele für ihre Schritte und Handlungen der letzten Monate zur Verantwortung gezogen und klare Grenzen der Macht des einzelnen sichtbar werden. Andererseits kann die Energie dieses Neumonds im folgenden Zyklus dazu genutzt werden, neue Formen zu schaffen, welche eine kreative, ganzheitliche Sicht der Dinge erlauben und zukünftigen Entwicklungen Raum geben. Es ist allerdings angezeigt, die einzelnen Schritte sorgfältig zu planen, im Bewusstsein des Machbaren. Der rückläufige Merkur weist im weiteren darauf hin, dass immer wieder Altlasten oder unbeachtete Informationen ans Licht kommen und wahrscheinlich viele alltägliche Widrigkeiten auftauchen werden, die den Schwung etwas bremsen können.

Der Vollmond vom 11. April bringt nochmals einen Höhepunkt mit sehr unterschiedlichen Qualitäten. Mars im Quadrat zu Neptun sowie Venus in Fische am absteigenden Mondknoten weisen beide auf Unklarheiten hin, auf eine Tendenz, Illusionen zu erliegen oder aufgrund von Hoffnungen zu handeln. Es ist auch möglich, dass das Bedürfnis nach Zuwendung und Liebe unklare oder manipulative Tendenzen verstärkt.

Andererseits steht die Sonne in Konjunktion zu Saturn, was das Bedürfnis nach Klarheit und Struktur weckt. Es ist also gut denkbar, dass in dieser Zeit der Konflikt zwischen Bauch und Kopf, zwischen Verstand und Gefühl, zwischen Konkret-Rationalem und visionären Sehnsüchten deutlich sichtbar wird. Oft werden dabei verschiedene Personen jeweils einen Pol einnehmen, es ist aber auch möglich, dass ein innerer Konflikt diesbezüglich nun deutlich erkennbar wird. Dabei dürften vor allem die wenig rationalen, gefühlsgeleiteten Aspekte eher in einer Zerrform sichtbar werden: Es heisst also, achtsam mit "intuitiven" Gefühlen umzugehen, da diese Wunschbildern oder Ängsten oder vergangenen Erfahrungen entspringen könnten. Machtkämpfe könnten dann leicht aufgrund eines unklar definierten Gefühls ausgetragen werden.

-Verena Bachmann


Vollmond vom 11.2.1998, 10.23 GT



Neumondeklipse vom 26.2.1998, 17.26 GT



Vollmondeklipse vom 13.3.1998, 4.34 GT



Neumond vom 28.3.1998, 3.14 GT



Vollmond vom 11.4.1998, 22.24 GT