Neptun als Freund und Feind: Schröder und Bush im astrologischen Vergleich Update vom 18. Februar
Wären die Zeiten friedlicher, hätte sich womöglich zwischen Gerhard Schröder und George W. Bush im Laufe der Zeit so etwas wie ein wohlwollendes, von Sympathie und gegenseitiger Loyalität getragenes freundschaftliches Verhältnis entwickeln können. Immerhin zeigt der synastrische Vergleich beider Horoskope eine Venus/Jupiter-Konjunktion – keine schlechte Konstellation, um sich gegenseitig gute Gefühle zu machen. Doch die uneingeschränkte Solidarität, die Schröder im jupiterischen Überschwang George W. Bush und den Amerikanern nach den Anschlägen vom 11. September 2001 zusicherte, hat sich mittlerweile in ihr Gegenteil verkehrt. Angesichts der aggressiven Kriegsdrohungen der amerikanischen Regierung und dem zu populistischen Zwecken geäusserten frühen Nein des Kanzlers zum Irakkrieg herrscht mittlerweile Eiszeit zwischen Bush und Schröder.
Dass es gerade die Kriegsfrage ist, die die beiden voneinander entfernt und zu Auseinandersetzungen führt, wird nachvollziehbar, wenn man sieht, dass Schröders Chiron/Lilith-Konjunktion auf den Mars von Bush anfangs Jungfrau fällt. Schröder verweigert (Lilith) Bush die Unterstützung hinsichtlich eines militärischen Vorgehens (Mars) gegen den Irak. Das wiederum erzürnt Bush und die Falken in seiner Regierung, die sich gegen den Abweichler Schröder (Lilith) bzw. gegen seine Regierung abfällig äussern. Während Bush und Schröder bezüglich einer Militärintervention im Irak eine diametral entgegengesetzte Meinung vertreten, nehmen beide jedoch auf ihre Art eine radikale Position ein (Lilith Quadrat Lilith). Mit Lilith in Schütze ist der amerikanische Präsident von einem messianischen Sendungsbewusstsein ergriffen (Schütze). Überzeugt davon, das Richtige zu tun (Schütze) und den Völkern des nahen Ostens demokratische Freiheit sowie Menschenrechte (Schütze) zu bringen, nimmt er eine humanitäre Katastrophe und Blutvergiessen (Lilith) in Kauf. Mit Mars Quadrat Lilith geht Bush für seinen Glauben, zu der auch die angestrebte Hegemonie Amerikas und das dafür benötigte Erdöl steht, notfalls über Leichen. Schröders kategorisches Nein zu einer Beteiligung deutscher Soldaten an einem Irakkrieg, das auch im Falle eines Unomandates für eine Intervention aufrechterhalten bleibt, manövrierte dagegen den Bundeskanzler und die BRD zunächst in eine schwierige Aussenseiterposition und drohende Isolation (Lilith). Mit Lilith in Jungfrau könnte man Schröders Position als eine Art "radikaler Zurückhaltung" kennzeichnen, die bereits im voraus jede Gelegenheit zur analytischen Diskussion und Einschätzung der Lage verweigerte. Dabei greift die häufig in den Medien geäusserte These, dass der Bundeskanzler allein aus wahltaktischen Gründen eine ablehnende Haltung formuliert hätte, zu kurz. Schröder nimmt sich heraus – und in diesem Punkt unterscheidet er sich deutlich von seinem Vorgänger Helmut Kohl – eine eigene Position der BRD gegenüber alten Verbündeten und Partnern zu formulieren. So sehr er dabei auch auf die Stimmungen des Volkes schielt und nur allzu leicht sein Fähnchen in den Wind hängt, darf man ihm dennoch seine Überzeugung, wann immer möglich eine friedliche Lösung im Irak-Krieg zu fördern, nicht gänzlich absprechen. Noch während des Krieges geboren und im Deutschland der Nachkriegszeit aufgewachsen, sind ihm, wie vielen anderen Deutschen, die Schrecken und die Folgen des Zweiten Weltkrieges wohl noch lebhaft bewusst bzw. prägten seinen Lebensweg entscheidend mit. Dass ihm wirklich der Frieden, wie den meisten Deutschen, am Herzen liegt, zeigt sich auch daran, dass Schröder kein Neptun-Kompensator ist. Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall. So kann man sich manchmal nicht des Eindrucks erwehren, dass der Bundeskanzler ein zu inniges Verhältnis zum Neptun-Prinzip pflegt, indem er in einem übertriebenen Masse auf Stimmungen setzt oder sie notfalls auch geschickt zu erzeugen versucht. So spülte ihn die Flut im Sommer 2002 und sein Geschick, auf die Nöte und Ängste der Menschen (Mond/Neptun-Konjunktion in Waage) zu reagieren, noch einmal für vier weitere Jahre auf die Regierungsbank. Was nach der gewonnenen Wahl folgte, war allerdings nichts anderes als neptunische Konfusion.
Interessanterweise finden wir dagegen bei George W. Bush ein sehr problematisches Verhältnis zum Planeten Neptun (im 30 Grad-System ist Neptun unaspektiert). Bekanntlich war der heutige amerikanische Präsident früher Alkoholiker und galt lange Zeit aufgrund seiner Sucht als Versager der Familie. Seine Frau sowie seine Bekehrung zum Glauben (Neptun) halfen ihm, sein Alkoholproblem zu überwinden. Wenn man den amerikanischen Präsidenten heute agieren sieht, besteht aller Grund zu der Befürchtung, dass Bush seine Minderwertigkeitsgefühle zwar nicht mehr über Alkohol kompensiert, dafür jedoch eine übertriebene Härte und Entschlossenheit an den Tag legt, um sein Trauma auf marsische Weise abzuwehren. Insofern dürfte ihm jeder, der für eine besonnene, friedliche und diplomatische Gangart im Irakkrieg, aber auch sonst, plädiert, ein Graus bzw. ein Schwächling sein, da er über solche Personen mit seiner eigenen Wunde konfrontiert wird. Mit dem Chiron auf Bush‘s Mars und dem gradgenauen Quadrat von Schröders Mars im Krebs zum Neptun von Bush, weckt der Bundeskanzler vermutlich die alten Gespenster des amerikanischen Präsidenten. Es ist anzunehmen, dass mit dem bevorstehenden Eintritt von Uranus ins Fische-Zeichen und den damit einhergehenden Friedensbemühungen und Friedenskundgebungen, wie wir sie bereits in den letzten Tagen erlebten, Bush und seine Falken im Weissen Haus verstärkt mit diesem Schattenthema konfrontiert werden und damit mit der Zeit zunehmend unter Druck geraten dürften.
-ak
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Fig. 1 Gerhard Schröder 7.4.1944, 21.48 LT Bielefeld, D (52.10 N, 8.32 E) Koch
Fig. 2 George W. Bush 6.7.1946, 7.26 LT New Haven CT, USA (41.18N, 72.55 W) Koch
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