Astrologie Heute - Themen der Zeit

Rückläufiger Merkur: Der "Trickster" ist wieder am Werk

Am 1. Oktober wurde der Planet Merkur auf 29.41 Grad Waage rückläufig. Bekanntlich passieren während der rückläufigen Merkur-Phase viele Dinge, die sich rational nicht erklären lassen. Es ist der "Trickster" am Werk, der Schelm, der die üblichen Anordnungen durcheinander bringt. C.G. Jung meinte zum trickreichen Mercurius:

Am 1. Oktober wurde der Planet Merkur auf 29.41 Grad Waage rückläufig. Bekanntlich passieren während der rückläufigen Merkur-Phase viele Dinge, die sich rational nicht erklären lassen. Es ist der "Trickster" am Werk, der Schelm, der die üblichen Anordnungen durcheinander bringt. C.G. Jung meinte zum trickreichen Mercurius:

"Er stellt ein in vielen Kulturen nachweisbares altes Strombett dar, in welchem immer noch Wasser fliesst. Man sieht dies am besten daran, dass das Motiv des Trickster nicht nur in mythischer Form auftritt, sondern ebenso naiv wie authentisch beim ahnungslosen Zivilmenschen erscheint, und zwar überall dort, wo dieser sich Zufälligkeiten ausgesetzt sieht, welche scheinbar mit boshafter Absichtlichkeit sein Wollen und Tun behindern. Dann spricht er gerne von "Kobolden und Tücke des Objektes....". Eine weitere Passage der gesammelten Werke (1) von C.G. Jung lässt uns in der heutigen Zeit besonders aufhorchen: "Diese mythologischen Züge reichen bis in die höchsten Sphären religiöser Geistesentwicklung. Wenn man zum Beispiel die dämonischen Züge Jahwes im Alten Testament etwas genauer untersucht, so findet sich darin nicht Weniges von der Unvoraussagbarkeit, der zwecklosen Zerstörungssucht und dem selbst verursachten Leiden des Trickster mit der gleichen, allmählich sich geltend machenden Entwicklung zum Heilsbringer mit gleichzeitiger Vermenschlichung. Gerade diese Umkehrung ins Sinnreiche zeigt die kompensatorische Beziehung des Trickster zum "Heiligen", welche bei uns in Erinnerung der antiken Saturnalien schon im frühen Mittelalter zu sonderbaren kirchlichen Gebräuchen führte."

Man kann sich vorstellen, dass die gegenwärtige Phase des rückläufigen Merkur, die bis zum 23. Oktober dauert, viel Verwirrung bringen könnte hinsichtlich der Frage, wer der "Dummling", der "Heilige" und der "Dämon" ist: Je nach Standpunkt (und Kultur) wohl jedes Mal ein anderer. Ein besonderes Rätsel gibt uns die rückläufige Merkur-Phase auch auf, wenn wir beobachten, auf welchen Graden die Umkehrung oder der Eintritt in den Rückläufigkeitsbereich jeweils stattfindet:

Am Abend des 1. Oktober 2001 ist Merkur auf 29 Grad 41 Minuten Waage rückläufig geworden. Er geht dann zurück bis 14 Grad12 Minuten, auf welcher Stelle er am 23. Oktober kehrt, um dann wieder über die vorher durchschrittenen Grade in direktläufiger Bewegung zu wandern. Die ganze Phase der Bewegung des Merkur durch seine Rückläufigkeitsschlaufe von 14° 12‘ – 29° 41‘ dauert somit vom 11. September – 7. November 2001, auch wenn die eigentliche Rückläufigkeitsphase lediglich vom 1. – 23. Oktober stattfindet.

Wenn wir hören, dass als Eintritt in die Rückläufigkeitsschlaufe der 11. September 2001 genannt wird, so lässt uns dies heute zweifellos nicht gleichgültig. Tatsache ist, dass der Merkur, der für den Moment des Anschlags auf das World Trade Center direkt am Aszendenten aufging, auf 14 Grad 17 Minuten Waage stand, nur wenige Minuten von seinem späteren Richtungswechsel von rückläufig zu direktläufig entfernt. Wir wissen nicht, ob dies eine besondere Bedeutung hat, aber es wäre in Anbetracht des Symbolwertes des Anschlages gegen die merkurischen Zwillingstürme des WTC, die den Welthandel verkörperten, denkbar. Nun ist aber nicht nur der Moment des Wechsels von Rückläufigkeit zu Direktläufigkeit (23. Oktober) auf 14 Grad 12 Minuten Waage bedeutsam. Auch der Wechsel von Direktläufigkeit zu Rückläufigkeit auf 29 Grad 41 Minuten weckt besondere Assoziationen: Am 7. November 2000 fanden die amerikanischen Wahlen statt, und Merkur trat an diesem Tag für kurze Zeit am Schluss seiner Rückläufigkeitsphase ins Waage-Zeichen ein, um auf dem letzten Grad (29 Grad 56 Minuten Waage) direktläufig zu werden. Wir schrieben dazu in der Dez. 2000-Ausgabe von ASTROLOGIE HEUTE in einem Artikel "Rückläufiger Merkur als Schatten des Alltagsdenkens" Folgendes:

"Noch spektakulärer waren die Entsprechungen, als Merkur am frühen Morgen des 8. November wieder direktläufig wurde (um ca. 3.30 Uhr MEZ). Kurz zuvor waren die ersten Resultate der amerikanischen Präsidentschaftswahlen durchgegeben worden. Verschiedene amerikanische Fernsehstationen, unter anderem CNN, sahen zu dieser Zeit (3.00 Uhr MEZ) Al Gore in Führung, weil er, wie es hiess, im Staate Florida eine Mehrheit erlangt habe. Kurz danach, um 4.25 Uhr hiess es dann, George W. Bush sei in Führung, weil die Mehrheit in Florida nun doch ihm zufalle". Dieser ganze Hick-Hack führte dann bekanntlich dazu, dass der oberste amerikanische Gerichtshof darüber entschied, wer nun die Präsidentschaft gewonnen hatte. Dem 7. November kommt aber auch in diesem Jahr eine besondere Bedeutung zu. Wie im vorigen Jahr steht dann Merkur im letzten Grad des Waage-Zeichens, und er verlässt den Bereich der Rückläufigkeitsschlaufe (damals beendete er am diesem Tag seine Rückläufigkeit).

Eine weitere Parallele eines rückläufigen Zyklus dieses Jahres mag von Interesse sein: Am 12. Mai 2001 war Mars auf 29.03 Grad Schütze rückläufig geworden, und diese Richtung wechselte erst am 20. Juli 2001 zur Direktläufigkeit. Wir haben im Artikel "Mars ist seit dem 20. Juli wieder direktläufig" geschrieben, dass dieser Richtungswechsel um die Zeit des G8-Gipfels in Genua stattfand. Es gibt aber nicht nur den Moment des Richtungswechsels, welcher von Interesse ist, sondern wie beim Merkur jene Zeiten, als der laufende Mars in die Rückläufigkeitsschlaufe ein- oder aus dieser austritt. Der erste Eintritt in den Bereich von 15.06 Grad Schütze fand am 18. März statt, der letzte Austritt auf 29.03 Schütze am 6. September 2001.

Zwischen dem 6. September (Austritt des Mars aus der Rückläufigkeitsschlaufe) und dem 11. September (Eintritt des Merkur in seine Rückläufigkeitsschlaufe) fanden die letzten Vorbereitungen für die Terrorattentate in den USA und deren Ausführung statt. Der terroristische Anschlag ist an sich ein marsischer Vorgang, um kann sich vorstellen, dass sich dieser Aggressionsplanet während seines ganzen Laufs durch das ideologische Schütze-Zeichen von Mitte Februar – Anfang September 2001 aufgeladen hat, um dann nach Austritt aus der Rückläufigkeitsschlaufe hemmungslos aktiv zu werden. Beim Merkur umgekehrt war ein Vorgang beabsichtigt, der die Welt schockiert, und man kann sich vorstellen, dass mit dem 11. September eine Phase beginnt, die erst mit dem Austritt des Merkur aus seiner Rückläufigkeitsschlaufe und aus dem Waage-Zeichen am 7. November einen Abschluss findet. Ein amerikanischer Astrologe Eric Francis hat in einem Artikel über das Attentat und die Rolle des Merkur "Mercury also rises" die Bedeutung des Merkur zur Zeit des Attentas auch darin gesehen, dass lediglich einige Tausend Menschen das Attentat als physikalisches Ereignis erlebten, während es für 99,9 % der Welt ein gigantisches mediales Ereignis war. Er meint: "Das Timing des Zusammenpralls eines Jets in den einen Turm und der um 15 Minuten verzögerte Aufprall des zweiten in den anderen Turm, nachdem Millionen von Zuschauern ihre Augen auf den Fernsehschirm geheftet hatten, zeigt, dass unsere Gegner mit wirkungsvollen medialen Inszenierungen voll vertraut sind und sie es gekonnt verstehen, ein Maximum an Wut und Angst auszulösen."

Für jene, welche bereit sind zuzuhören, sich Gedanken zu machen und über die Bücher zu gehen, kann der rückläufige Merkur einige Perlen an Erkenntnissen bereithalten. Hinter scheinbaren "Zufällen" verbirgt sich häufig eine höchst signifikante Dimension. Andererseits führt der rückläufige Merkur jene in die Irre, die den Zustand der Unsicherheit nicht aushalten können und das Bedürfnis verspüren, gleich zu handeln. Dabei entsteht die Verwirrung häufig durch ein Zuviel an Informationen und Reizen. So ist es wichtig, immer wieder innezuhalten und sich Zeit zu nehmen, um die Dinge sorgfältig zu prüfen. Dies gilt ganz besonders für neue Vorhaben, die man startet, oder Verträge, die man unterschreibt. Nutzt man die Phase des rückläufigen Merkur zum Aufräumen und Aufarbeiten, so kann man, wenn Merkur wieder direktläufig wird, erfolgreich gut durchdachte Pläne umsetzen.

Leider ist zu befürchten, dass von Seiten von Kompensatoren, die Mühe haben, in der passiven Rolle zu verharren und um jeden Preis aktiv sein wollen, nicht immer innegehalten wird, wo eine Pause angebracht wäre. Wenn man sieht, dass die Rückläufigkeit des Merkur mit einem Vollmond am 2. Oktober beginnt, welcher ein Spannungsviereck zwischen Sonne, Mars, Mond und Jupiter auf 9 – 14 Grad kardinal erzeugt, kann man sich vorstellen, dass es den Amerikanern schwer fallen könnte, nicht in einen problematischen Aktionismus zu verfallen – dies um so mehr, als Jupiter gradgenau auf der Sonne der USA zu stehen kommt und Mars dazu eine Opposition bildet. Die in Fig. 1 für Kabul aufgezeichnete Vollmondkonstellation zeigt die Mars/Jupiter-Opposition auf der MC/IC-Achse. Mit diesen Stellungen wird aber wiederum die markante AC- und Merkur-Stellung des WTC-Attentats auf 14 Grad Waage aktiviert. So muss man sich die Frage stellen, ob nicht um den Vollmond herum oder später im Oktober ein amerikanischer Angriff auf Afghanistan stattfinden könnte, der problematischerweise unter einem rückläufigen Merkur gravierende Pannen verursacht. Dies gilt auch für den Fall, dass eine solche Aktion durch einen weiteren Terroranschlag ausgelöst würde. Diese Deutung drängt sich auf, weil Krieg meist unter Jupiter-Aspekten gestartet wird. Jupiter vermittelt den Glauben, man könne siegen, und dies kann dazu führen, dass man vorhandene Probleme ausblendet. So gesehen ist Jupiter/Mars eine klassische Konstellation, welche die Angriffslust steigert. Übrigens bleibt auch den Europäern die Auseinandersetzung mit diesem Vollmond vom 2. Oktober nicht erspart. Für zahlreiche mittel- und westeuropäische Standorte steht Mars am Aszendenten und Jupiter am Deszendenten. Diese Konstellation kann es erschweren, jene Ruhe zu pflegen, die der rückläufige Merkur nahe legen würde.

1) Jung, C.G.: Gesammelte Werke, Bd.9/1, Walter Verlag, Olten 1976, 6. Aufl. 1985

-cw

  Vollmond Oktober 2001 für Kabul

Fig. 1
Vollmond

2.10.2001, 13.49 GT
Kabul, AFG  (34.31 N, 69.12 E)
Koch