Swissair am Boden
Seit dem 27. September wird die Schweiz von Nachrichten geschüttelt, die reichlich unfassbar sind. Am Donnerstag, 27. September, tötet ein Amokläufer im Zuger Kantonsrat 14 Personen, und er verletzt weitere 14, einige davon schwer. Die Beerdigung der Toten und die nationale Trauer sind am Montag, dem 1. Oktober, noch nicht einmal vorbei, und bereits gibt es eine zweite Hiobsbotschaft ganz anderer Natur: Die Swissair in ihrer bisherigen Form muss zu Grabe getragen werden. Sie hat sich überschuldet und kann nicht mehr saniert werden. Für den Astrologiekundigen ist die gemeinsame Symbolik dieser Ereignisse nicht schwer zu erkennen. Er denkt gleich an das achte Haus, an Pluto, und wohl auch an die gegenwärtige Saturn/Pluto-Opposition, die am 5. August 2001 zum ersten Mal genau war und sich am 2. November (einen Tag nach Allerheiligen) wiederholen wird.
Beides sind Vorgänge, die in dieser Form und in dieser Grössenordnung mindestens in diesem Land, welches Sicherheit und Verlässlichkeit ausstrahlt, seit Jahrzehnten nicht zu beobachten waren. Im einen Fall wird das schweizerische Verständnis von Volksnähe der Politiker, die es gewohnt sind, sich ohne Schutzpersonen zu bewegen, in Frage gestellt, im anderen Fall droht das Symbol schweizerischer Reiselust, die Fluglinie mit dem gut sichtbaren Schweizerkreuz, zu verschwinden. Wenn die Reisefreude der Schweizer nach den Attentaten in den Vereinigten Staaten bereits abgenommen hatte, so wird sie nun weiter getrübt. Nicht mehr mit einem Swissair-Flug verreisen zu können, schmälert Spass und Vergnügen. Nun sind aber Zeiten der Saturn/Pluto-Opposition bekanntlich auch keine Ausgeburten der Vergnüglichkeit. Alte Feindschaften werden kompromisslos ausgetragen, was zu kleineren oder grösseren Kriegen führt, und das, was nicht grundstabil ist, stürzt ein, muss saniert oder gar entsorgt werden. Hinsichtlich unserer Luftlinie gibt es aber dennoch einen Lichtblick. Die Swissair-Tochter Crossair, die vor einer Woche im Rahmen eines kühnen Plans mit der Swissair verbunden werden und damit ihre Eigenständigkeit aufgeben sollte, wird das Geschäft weiterführen, nachdem sie sich im Verbund mit den Banken den Flugverkehr der Swissair gesichert hat.
Fischzug der Banken
So lautet zumindest der Kompromiss, den die führenden Banken UBS und CS Holding bereit sind zu unterstützen. Dies bedeutet aber, dass nach erster Lesung (genannte Zahlen vom 1. Oktober) 2‘560 Stellen abgebaut werden, wovon 1750 in der Schweiz. Ein Drittel des Personals wird damit nicht übernommen, ebenso wie ein Drittel der Flugzeuge abgebaut wird. Folgen hat dies auch für die Aktionäre, die zusehen können, wie sich ihre Investition in Nichts auflöst. Wieviel die Obligationäre, die Anleihen gezeichnet haben, zurückerhalten, steht nicht fest, denn es wird noch Aufgabe des Konkursverwalters sein zu bestimmen, wieviel Forderungen noch befriedigt werden können (derzeitige Schätzung 5 – 12 %). Leer dürften auch die ausländischen Partner ausgehen, denen die SAirGroup (offizieller Name der Linie seit 1997) Zusagen gemacht hat. An diesem Montag sollten 200 Millionen Franken an die Sabena fliessen, eine Zahlung, die unter den neuen Umständen nicht mehr ausgeführt wird. Inwiefern von den Geschädigten Retorsionsmassnahmen (z. B. durch Einzug von Flugzeugen, die sich auf ausländischen Flughäfen befinden oder dort einfliegen) ins Auge gefasst werden, ist zur Zeit nicht bekannt. Dies ist ein Faktor, der den Flugbetrieb jedoch erheblich stören könnte.
Angesichts des Schuldenbergs ist es verständlich, dass keine Bank bereit war, der Swissair unter die Arme zu greifen. Bis zum Schluss hatten sich 17 Milliarden Franken Schulden angehäuft, ein Betrag, der in der Grössenordnung eines Jahresumsatzes liegt und zu einer jährlichen Zinsbelastung von ca. 1 Milliarde Franken führte. Nun zahlen die Banken einen Betrag, der etwas über 1 Milliarde liegt (es ist die Rede von 1.35 Milliarden Franken alles in allem), wenn die Crossair die entsprechenden Bewilligungen erhält. Wichtig ist jedoch für die Swissair, dass sie per sofort 250 Millionen Franken Überbrückungskredit erhält. Ein Stück weit ausgleichende Gerechtigkeit scheint den Bankendeal zu prägen. Der Chef der CS Holding, Lukas Mühlemann, der die ganzen Jahre im Verwaltungsrat der Swissair sass, den damit auch ein Stück Verantwortung am Debakel trifft, und dessen Bank im Jahre 2000 einen Analysten entliess, weil dieser einen negativen Bericht über die finanzielle Situation der SairGroup verfasste, musste offensichtlich die Konkurrenzbank UBS zu Hilfe holen, um den Deal abzuschliessen. Letztere scheint ihre Bedingungen gestellt zu haben, und diese lauten auf einen Anteil von 51 % am von der Swissair übernommenen Aktienkapital der Crossair, was der UBS bei Entscheidungen die Mehrheit gibt. Beim Kauf dieser Aktien werden der Swissair und jenen, die aus der Konkurskasse bedient werden sollen, auch keine Geschenke gemacht. Die Übernahme erfolgt im Betrag von 260 Millionen Franken, was auf den schlechten Kursen vom letzten Freitag basiert.
Zu hoch gepokert?
Als Astrologe muss man seine Zweifel haben, wenn ein Deal wie die trickreiche Entsorgung der SAirGroup unter Beibehaltung der Filetstücke an einem Tag durchgeführt und bekannt gegeben wird, an welchem Merkur rückläufig wird. Mit dem Vorgang befreit man sich von Zusagen und Versprechungen, welche die Swissair abgegeben hat, deren Einhaltung jedoch viel kostet, ohne auf Früchte einer Weiterführung des Betriebs unter einem neuen Dach zu verzichten. Mit einem Handstreich werden auch soziale Verpflichtungen Mitarbeitern gegenüber weggewischt, denn die Firma, welche Zusicherungen gegeben hat, existiert ja nicht mehr. Muss man dies nun als zwar amoralischen, aber geschickten Schachzug bezeichnen, oder wurde hier von Seiten der Banken (vor allem UBS, denn CS Holding hält sich als Junior Partner eher im Hintergrund) zu hoch gepokert. Bedeutet der rückläufige Merkur in diesem Fall lediglich, dass das, was scheinbar abgemacht und verkündet wurde (Medienkonferenz vom 1. Oktober) nicht den Fakten entspricht, wie sich nachträglich herausstellen sollte, wobei vor allem die Mitarbeiter, die Anleger, die Kunden, die Landesregierung, der Ruf des Wirtschaftsstandortes und die ausländischen Geschäftspartner – eine lange Liste – die Geprellten sind. Hier stellt sich ja bereits grundsätzlich die Frage, ob es nicht verheerend ist, in so kurzer Zeit so viel Goodwill zu vernichten und sich derart viele Feinde zu machen. Jedenfalls könnte man sich eine astrologische Deutung der Merkur-Rückläufigkeit auch so vorstellen, dass die Banken vielleicht doch nochmals über die Bücher müssen oder zumindest festzustellen haben, dass es sich für Institute, die auf Ihren guten Ruf angewiesen sind, nicht lohnt, derart sichtbar Desinformationspolitik zu betreiben und andere zu prellen. Unweigerlich wird man bei dem vorliegenden Vorgang auch an die letzte Station des Merkur auf 29 Grad Waage erinnert, welche am 7./8. November 2000 stattfand, als die amerikanischen Wahlen ohne Entscheidung verliefen, so dass der Oberste Gerichtshof dann entschied, wer Präsident werden sollte. Beides hinterlässt ein extrem ungutes Gefühl (siehe auch Artikel "Rückläufiger Merkur: Der Trickster ist wieder am Werk").
Das Horoskop der Swissair
Das Horoskop der Swissair und der SAirGroup wurde von Verena Bachmann in Astrologie Heute Nr. 91 (Juni/Juli 2001) in einem Artikel mit dem Titel "Die Schweiz und der Duft der grossen weiten Welt" diskutiert. In Fig. 1 ist das Horoskop für die damalige Gründung gemäss Angaben des Taeger-Archivs abgebildet.
Die am 26. März 1931 um 11.30 Uhr LT gegründete Luftlinie hat eine AC/DC-Achse, die auf 14 Grad Krebs/Steinbock verläuft. Dies war just die Gradzahl, auf welcher die Mondfinsternis vom 5. Juli verlief. Da diese AC/DC-Achse im exakten Quadrat zu Uranus/Mondknoten und Merkur im zehnten Haus verläuft, konnte man sich vorstellen, dass dramatische Momente mit plötzlichen unerwarteten Entwicklungen in diesem Sommer/Herbst aktuell sein würden. Anlass zur Sorge konnte auch die Saturn/Pluto-Opposition, ebenfalls von Krebs zu Steinbock, sein, weil sich diese in diesem Jahr wiederholt (zweite Saturn/Pluto-Opposition seit der Gründung der Swissair). Beunruhigend war zweifellos auch die Tatsache, dass die laufende Saturn/Pluto-Opposition im Bereich der Achsen zwölf/sechs stattfindet und ein Quadrat zur IC/MC-Achse und zur Lilith auf 15 Grad Fische bildet. Da konnte wohl die sonst einiges Positives versprechende Jupiter-Überquerung des Aszendenten nicht allzu viel ausrichten, ausser man sehe die Geschichte so, dass die etwas schwerfällig gewordene alte Mutter nun durch ihre jüngere Tochter Crossair abgelöst wird. Auf menschliche Verhältnisse übertragen, würde dies durchaus Sinn machen. Im Alter von 70 Jahren (SAirGroup) wird die Leitung an die jüngere Generation übergeben. Dass dies für die Schweiz aber gleichzeitig eine hochgradig emotionale Angelegenheit ist, ergibt sich aus den starken Verbindungen zwischen dem Horoskop des Landes und jenem der Swissair. Die IC/MC-Achse verläuft in den beiden Horoskopen umgekehrt, und die Merkur/Uranus/Mondknoten-Konjunktion der Swissair steht etwa auf dem Radix-Uranus des Schweizer Horoskops. Das ursprüngliche Horoskop der Schweiz und die aktuellen Konstellationen brauchen hier nicht wiederholt zu werden. Wer sich dafür interessiert, findet sie im Artikel "Amoklauf in Zug und Konstellationen der Schweiz". Darin wird auch aufgezeigt, warum der Anschlag auf das World Trade Center in USA für die Schweiz in diesem Jahr von derartiger Bedeutung ist, dass
- unser Land einen spektakulären Amoklauf erlebt, der es in etwas anderer Art als die USA aber nicht viel weniger aufwühlend mit dem Thema Terror konfrontiert, und
- die Ereignisse in den USA zum Absturz der geliebten Schweizer Airline führen.
Das Solar für das Jahr 2001 ist mit einem Tag Verschiebung (Attentat am 11. September, Solar am 12. September) dem Horoskop des Attentats sehr ähnlich. In Fig. 2 ist das für den Moment des Terroranschlags auf Zürich relozierte Horoskop abgebildet. Pluto steht exakt am Aszendenten und Saturn am Deszendenten, die beiden im Quadrat zur Sonne. Während Merkur für New York im Augenblick des Anschlags exakt am AC steht, befindet er sich bei diesem auf Zürich relozierten Horoskop am MC.
Das Solar der Schweiz ist in Fig. 3 abgebildet. In Fig. 4 ist die Solarprogression der Achsen für den 1. Oktober eingezeichnet. Die Methodik dazu ist im oben erwähnten Artikel beschrieben. Man sieht, dass wie im auf Zürich relozierten Horoskop für den Terroranschlag auf das World Trade Center Pluto am Aszendenten und Saturn am Deszendenten stehen. Ich hatte dies, mit Blick auf die bald eintretende Stellung, im obigen Artikel folgerndermassen gedeutet: "Bei Betrachtung des solarprogressiven Horoskops für den 27. September fällt uns auf, dass die AC/DC-Achse nur wenige Grade von Pluto und Saturn entfernt ist. Die Konjunktion mit Pluto (Solar) wird ca. 3 ½ Tage später, jene mit Saturn (Solar) etwa 5 – 6 Tage später erreicht. Dies dürfte der Zeit entsprechen, während welcher sich die Schweizer aufgewühlt und trauernd tiefgründige Gedanken über das machen, was vorgefallen ist." Es hat sich gezeigt, dass der 1. Oktober, für den diese Konstellation gelten, nicht nur der Trauer und der Beerdigung der Toten des Amoklaufs in Zug entsprechen sollte, sondern auch einer weiteren aufwühlenden Botschaft, die mit dem Begräbnis der nationalen Fluglinie zu tun hat und wohl auch mit der Verunsicherung darüber, dass so etwas überhaupt passieren konnte. An diesem schwarzen Tag steht bezeichnenderweise die Venus des Moments im exakten Quadrat zum Pluto.
-cw
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Fig.1 Swissair Gründungsbeschluss 26.3.1931, 11.30 LT, 10.30 GT Basel, Schweiz (47.33 N, 7.35 E) Koch
Fig. 2 USA Terroranschlag Reloc 11.9.2001, 12.45 GT Zürich, Schweiz (47.23 N, 8.32 E) Koch
Fig. 3 Schweiz: Solar 2001 für Bern, CH (46.57 N, 7.26 E) Koch
Fig. 4 Schweiz Solarprogression für den 1. Oktober 1.10.2001, 11.13 GT Zürich, Schweiz (47.23 N, 8.32 E) Koch
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