Astrologie Heute - Themen der Zeit
Erdbeben in Seattle und am Neuen Markt
Update vom 2.3.2001

Als am 28. Februar Bill Gates - wohl der berühmteste Bürger der Region - an einer Pressekonferenz in Seattle eine Rede halten wollte, musste er sein Vorhaben abbrechen, denn die Wände fingen plötzlich an zu wackeln, und man fühlte sich, wie eine Anwesende es formulierte, "wie auf einem Fussballfeld, das anfängt zu rollen". In der ganzen Gegend, so auch in Portland im Staate Oregon, schwankten die Gebäude während 30 – 40 Sekunden. Es gab über 200 Verletzte und nach ersten Schätzungen Sachschaden in Milliardenhöhe. Das Erdbeben mit einer Stärke von 6,8 ereignete sich um 10.55 Lokalzeit und es verursachte nur deshalb keine grösseren Kalamitäten als Sachschäden und Verletzungen, weil sein Epizentrum 50 km unter der Erdoberfläche lag. Die Betroffenen standen aber Todesängste aus, und als alles vorüber war, wurde ihnen bewusst, wie sehr sie der Natur ausgeliefert sind. Das Erdbeben von Seattle war in der Gegend das stärkste der letzten 52 Jahre. Die in diesen Dingen federführende U.S. Geological Survey geht jedoch davon aus, dass bis 2020 mit 70 %-iger Wahrscheinlichkeit ein weiteres grosses Beben den Norden Kaliforniens erschüttern wird. Dieses könnte näher an der Erdoberfläche stattfinden und deutlich grössere Schäden anrichten.

Astrologisch zeigt das für den Zeitpunkt des Erdbebens errichtete Horoskop (Fig.1) viele der Signaturen, die wir von Erdbeben kennen: Insbesondere sind die Merkur/Uranus-Konjunktion im Wassermann am MC und Pluto am Deszendenten auffallend. Dabei fand das Erdbeben dann statt, als die Abweichung zwischen dem einen Planeten und einer Hauptachse (DC und Pluto) und dem anderen Planeten und seiner Hauptachse (MC) gesamthaft am geringsten waren. So hatte der Deszendent den Pluto um 3 Grad überschritten und der MC stand 4 Grad vor der Konjunktion mit dem Uranus. Hat man eine solche doppelte Achsenbesetzung durch Planeten, so ist neben dem Zeitpunkt des exakten Uebergangs einer Hauptachse über den Planeten der Moment, zu welchem die Abweichung zweier relevanter Planeten von den Achsen zusammen am kleinsten ist (in diesem Fall ergibt die Summe von +3 und –4 Grad eine Abweichung von –1 Grad), ein bevorzugter Zeitpunkt für ein Ereignis. Astro*Carto*Graphisch spricht man im vorliegenden Fall von einem Uranus/Pluto-Paran oder Kreuzungspunkt in Seattle.

Es gibt in der Figur aber noch eine andere Erdbeben-relevante Konstellation, die bei näherem Hinsehen ausgelöst wird: das Quadrat zwischen Uranus in Wassermann und Saturn im Stier, welches innerhalb eines Orbs von etwas mehr als 3 Grad stattfindet. Schliesslich kommt als weitere Komponente der Mond auf 12 Grad Stier als zusätzlicher Auslöser dazu. Der Mittelwert des laufenden Mondes und des Saturn im Stier liegt bei 18 ½ Grad, und diese Stellung macht ein Quadrat zum laufenden MC und zum Mittelwert der Merkur/Uranus-Konjunktion. Wiederum beobachten wir mit der Saturn/Uranus-Quadratur von Stier zu Wassermann, wie schon im Herbst 1999, dass die Durchgänge des Mondes durch ein fixes Zeichen Tage signalisiert, an welchen mit grösserer Wahrscheinlichkeit Erdbeben stattfinden. (Das katastrophale Beben von Bhuj Indien, welches sich am 26. Januar 2001 ereignete, passierte bezeichnenderweise ebenfalls mit einer Hauptachse in Wassermann und dem Mond in einem fixen Zeichen.)

Astrologisch ist es interessant, sich im Zusammenhang mit möglichen Erdbeben die Frage zu stellen, ob wir als Indiz für gefährliche Tage lediglich über den Hinweis auf die Uebergänge des Mondes durch die fixen Zeichen verfügen, welche beispielsweise im März 2001 zwischen Dienstagabend und Donnerstagmorgen stattfinden oder wir noch weitere Informationen heranziehen können. Vergleicht man die Konstellation für das Erdbeben von Seattle mit jenen für das Beben von Bhuj, so stellt man fest, dass an beiden Orten vor dem Erdbeben eine nicht ganz harmlose Neumondstellung an einer Hauptachse stattfand. So fand das Erdbeben von Bhuj 2 Tage nach einem Neumond in Konjunktion mit Lilith und Neptun am Deszendenten statt, während sich das Erdbeben von Seattle 5 Tage nach einem Neumond im Quadrat zu Mars, Jupiter und Saturn am IC (für Seattle) ereignete. Solche Konstellationen kann man jeweils im voraus der Astro*Carto*Graphy für den entsprechenden Neumond entnehmen, wobei dafür nie ein einziger Ort in Frage kommt, sondern eine Reihe von Orten, die sich auf der entsprechenden Astro*Carto*Graphy-Linie befinden. Das Horoskop für den vorausgehenden Neumond vom 23. Februar für Seattle ist in Fig.2 aufgezeichnet. Es handelt sich mit Mars und Jupiter in Spannung zu Sonne/Mond und Saturn angegliedert in Spannung zu Uranus um ein unruhiges Horoskop, welches eine Affinität zu entfesselten Naturgewalten und Situationen von Desorientierung und Hilflosigkeit besitzt. Interessant ist die Tatsache, dass zum Zeitpunkt des Erdbebens Merkur auf 13 Bogenminuten genau am gleichen Ort stamd wie im Neumondhoroskop, wo er noch rückläufig war. Dieser stattfindende Richtungswechsel machte es möglich, dass am Tag des Erdbebens Merkur an der gleichen Stelle stand.

Erdbeben am "Neuen Markt"

Die Spannungsfigur zwischen Sonne/Mond in Fische (unter Neptuneinfluss), Mars in Schütze (Jupitereinfluss) und Jupiter im Neumondhoroskop vom 23. Februar symbolisiert eine seltsame Mischung zwischen Gier (mehr wollen) und Panik, verbunden mit Fluchtreflexen. Aus dieser Konstellation spricht auch so etwas wie die Erwartung, dass man aus seiner Angst durch einen Retter erlöst werde. Für die Börsianer sollte der Chef der amerikanischen Federal Reserve Bank, Alan Greenspan, diese Rolle übernehmen. Es wurde von ihm erwartet, dass er eine Zinssenkung bekannt gibt, was der Börse hätte Auftrieb verleihen können. Zum Leidwesen der Anleger war Greenspan aber nicht bereit, in die Rolle des Weihnachtsmanns zu schlüpfen, und der Inhalt der Rede, der praktisch zeitgleich mit dem Erdbeben von Seattle bekannt wurde, führte an den Börsen, insbesondere am Nasdaq zu schweren Ernüchterungen und am deutschen Neuen Markt zu einer eigentlichen Panik, die die Kurse auch am nächsten Tag in Abgründe stürzen liess. Für viele Anlieger war diese Art Beben viel direkter spürbar als das eigentliche Erdbeben von Seattle. Dennoch ist es symbolisch hochgradig interessant, dass einer der wichtigsten Exponenten des Technologiemarktes in der Person des Microsoftchefs Bill Gates durch das Beben von Seattle am Reden gehindert wurde. So schlug Uranus im Wassermann als Symbol für die Höhenflüge des Technologieglaubens im Quadrat zum Saturn im bodenständigen Erdzeichen Stier auf allen Ebenen zu. Unsanft wurde der Mensch daran erinnert, dass er nicht ungestraft die Bodenhaftung verlieren darf. Konkret drückte sich dies darin aus, dass die japanische Börse auf den tiefsten Stand seit 15 Jahren fiel und der deutsche Neue Markt sowie der Swiss New Market Index (SNM) historische Tiefstwerte erreichten. Eine vom Spiegel am 1. März durchgeführte Umfrage zeigte als Resultat dieser Verunsicherungen auf, dass 50 % der deutschen Anleger in Zukunft die Börse meiden wollen.

-cw

 

Erdbeben Seattle

Fig.1
Erdbeben  Seattle
28.2.2001, 10.55 LT, 18.55 GT
Seattle, USA (47.12N, 122.42W)
Koch



Neumond vom 23. Februar 2001

Fig. 2
Neumond 23. Februar 2001
23.2.2001, 08.22 GT
Seattle, USA (47.36N, 122.20W)
Koch