Astrologie Heute - Themen der Zeit

Makabres Halloween

Dieses Jahr hält sich der Brauch anlässlich von Halloween, die dunkle Seite des Lichten auf spielerisch makabre Art darzustellen, in Amerika in Grenzen. Zu gross ist die Betroffenheit im Zusammenhang mit dem Weltgeschehen und die Angst vor Anschlägen. Bekanntlich hat gerade für diese Woche die amerikanische Regierung eine Warnung herausgegeben, allerdings ohne angeben zu können, welche Art von Anschlägen wo befürchtet werden. Dies erhöht die Angst zusätzlich, und es ist fraglich, ob die Menschen wirklich konstruktiv damit etwas anfangen können. Vielleicht geht es der Regierung auch darum zu dokumentieren, dass sie sich nicht ganz von den Ereignissen überraschen lassen, wie dies noch am 11. September der Fall war.

Tatsächlich ist die Zeit um den 1. November herum astrologisch gesehen nicht unproblematisch. Es findet – für Mitteleuropa kurz vor Sonnenaufgang – am 1. November ein Vollmond auf der Stier/Skorpion-Achse statt, und zwar mit 9 Grad ziemlich genau auf der Sonne/Mond-Konjunktion des Menschheitshoroskops (Fig.2), welche in Opposition zum Uranus steht. Wir haben in anderem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass auf dieser Stelle die progressive MC/IC-Achse des Menschheitshoroskops für Washington verläuft, so dass der Vollmond auch diese Stellung anspricht, was zusätzlich für den progressiven Mond des Menschheitshoroskops für den 1. November 2001 (11 Grad Stier) gilt. Dies ist an sich eine überwältigende Anzahl von Informationen, die darauf hinweisen, dass der November im Zusammenhang mit dem Ausdruck der Spannung des Menschheitshoroskops zwischen Sonne/Mond in Stier, welche die Wohlhabenden und Etablierten symbolisiert, und Uranus im Skorpion, über welchen die Ausgeschlossenen zum Ausdruck kommen, eine heisse Zeit darstellt. Zu diesem Vollmond (in Fig. 1 für Zürich abgebildet) gesellt sich eine Mars/Neptun-Konjunktion in Wassermann, die dazu im Quadrat steht (und damit natürlich auch eine Quadratur zur Sonne/Mond-Uranus-Opposition des Menschheitshoroskops bildet). Das Menschheitshoroskop ist für Washington in Fig. 2 abgebildet und die Progression der MC-Achse kommt zur Zeit auf den Uranus zu liegen (im Detail diskutiert im Artikel "Das Menschheitshoroskop: Die zu kurz Gekommenen melden sich zurück", Astrologie Heute Nr. 91). Am 1. November steht der transitierende Neptun auf 6 Grad und der Mars auf 3 Grad Wassermann. Dies bedeutet, dass der Transit-Mars die progressive MC/IC-Achse des Menschheitshoroskops am 4. November, die Sonne/Mond-Konjunktion am 6./7. November und den Vollmond vom 1. November am 9. November quadriert, während er am 5. November eine Konjunktion mit dem laufenden Neptun bildet. Wenn wir alle diese Informationen zusammenfassen, nämlich die Eklipsenstellung des Menschheitshoroskops, die Orte der Welt, auf welche diese Konstellation zur Zeit stark spürbar ist (speziell die USA), und die laufende Mars/Neptun-Konjunktion als hinterlistige, unklare und terroristische Handlungen deuten, so ist tatsächlich in den ersten Novembertagen eine erhöhte Gefährdung für die Vereinigten Staaten gegeben.

Nun erfolgt aber auch bloss einen Tag nach dem 1. November – in Mitteleuropa um die Zeit des Sonnenaufgangs, in den USA in den frühen Morgenstunden des 2. Novembers – die zweite Saturn/Pluto-Opposition. Die erste einer Dreier-Serie dieser Konstellation, die wir in Astrologie Heute Nr. 90 (April/Mai 2001) unter dem Titel "Saturn/Pluto-Oppositionen: Wenn alles anders wird" diskutierten, fand am 5. August statt, und die letzte wird sich am 26. Mai 2002 ereignen.

Bekanntlich bringt die Opposition zwischen Saturn und Pluto im Falle unterschiedlicher Meinungen und Weltanschauungen dramatische Zuspitzungen, so dass die Konstellation (neben anderen Faktoren) mit Recht mit den Ereignissen des 11. Septembers in Verbindung gebracht wird. Es geht um Machtkonflikte mit Schlägen unter die Gürtellinie, wobei jeder die Waffen nutzt, die ihm zur Verfügung stehen. Der Schwächere droht, erpresst und zerstört, wobei er in Anlehnung an eine Guerillataktik die offene Konfrontation meidet. Der Stärkere setzt sein ganzes Arsenal ein, und es kann dabei zu Situationen kommen, in welchen mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Das Ganze erhält auf der Zwillinge/Schütze-Achse eine stark weltanschauliche bis religiöse Prägung, und es geht um Ideologien. Gleichzeitig werden Lebensbereiche wie Transport und Kommunikation behindert. Zu solchen Zeiten greift ein Schwarz/Weiss-Denken um sich, und man braucht schnell solche Ausdrücke wie "Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns". Dabei entpuppt sich der offiziell Schwächere häufig als der Stärkere, so dass Machtsituationen umgekehrt werden. Dazu fällt mir ein Ausdruck ein, den ich zu meiner Zeit in Indien kennenlernte, dass Menschen nämlich nicht nur einen positiven "Wert" (Value) haben können, sondern auch einen so genannten "Nuisance-Value", was man als "Schadenswert" übersetzen könnte. Wenn man nicht bereit ist, das "Schadenspotenzial" oder den "Schadenswert" einzelner Menschen oder Gruppen zu berücksichtigen, wird man häufig gegen seinen Willen dazu gezwungen. Dies erinnert an die Worte Osama Bin Ladens kurz nach dem Beginn des Gegenschlags der Amerikaner gegen Afghanistan: "Ich schwöre bei Gott, der den Himmel ohne Säulen errichtet hat, weder Amerika noch die Menschen, die dort leben, werden von Sicherheit träumen, bevor wir diese in Palästina erleben, und nicht bevor alle ungläubigen Armeen das Land Mohammeds verlassen." Damit bezeichnet Bin Laden den Schaden, den er meint anrichten zu können, wenn seine Forderungen – die er als jene der arabischen Welt bezeichnet – nicht erfüllt werden. Solche extremen Zuspitzungen sind typisch für Saturn/Pluto-Aspekte, wobei diese regelmässig auch ungelöste Probleme zwischen alten Völkern und Ethnien auf den Plan bringen. So fanden die Teilungen von Palästina in Israel und Jordanien und des alten indischen Subkontinents in Indien und Pakistan in den Jahren 1948 und 1947 unter einer Saturn/Pluto-Konjunktion statt. Regelmässig gab es dann unter Spannungsaspekten zwischen diesen beiden Planeten Kriege und Auseinandersetzungen zwischen den jeweiligen beiden Gruppen, im Falle Israel/Palästinas um einen eigenen palästinensischen Staat, bzw. den Status der Flüchtlinge, im Falle von Indien und Pakistan um den indischen Gliedstaat Kaschmir. Wir sind nun an einem Punkt angelangt, an dem beide Konflikte erneut aufbrechen, bevor eine Lösung gefunden wird.

-cw

 
Vollmond vom 1. November

Fig. 1
Vollmond

1.11.2001, 5.41 GT
Zürich, CH (47.23 N, 8.32 E)
Koch


Menschheitshoroskop für Washington

Fig. 2
Menschheitshoroskop für Washington

26.4.1892, 21.46 GT
Washington, USA (38.57 N, 77.06 W)
Koch