Astrologie Heute Nr. 69 (Oktober 1997) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 69
Oktober 1997

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KALENDER

Mitte Oktober bis Mitte Dezember 97

Die aufwühlenden Erfahrungen der letzten beiden Monate sorgten für intensive Bereinigungsprozesse und brachten vieles in Bewegung. Nachdem Anfang Oktober nacheinander Jupiter, Neptun und Uranus direktläufig wurden, sind nun mit Ausnahme Saturns alle langsamen Planeten wieder in einer Vorwärtsbewegung. Da sie zunächst noch einmal die Bereiche durchlaufen, die sie bereits in der ersten Hälfte dieses Jahres erreichten, dürften die nun aktuell werdenden Themen und Entwicklungen sich vor allem auf Schritte beziehen, die bereits Angang des Jahres (Uranus ab Ende Januar, Neptun ab Mitte Januar und Jupiter ab Mitte April) ins Auge gefasst wurden. Erkenntisse, die in dieser Zeit gemacht wurden, können jetzt umgesetzt werden und Entscheidungen und Geschehnisse, die damals eine Neuorientierung einleiteten oder neue Elemente ins Bewusstsein brachten, dürften jetzt in eine neue Phase treten. Vor allem, wenn im Sommer eine Bereinigung des Bisherigen erfolgen konnte und die Bereitschaft vorhanden ist, vorwärts zu sehen, können in den kommenden Monaten viele Impulse aufgenommen und konkretisiert werden.Wenn in den vergangenen Monaten jedoch vor allem versucht wurde, das noch Vorhandene in der alten Form zu bewahren, dürften nun äussere Umstände oder andere Menschen dazu zwingen, sich mit den anstehenden Veränderungen auseinanderzusetzen und eine neue Weltsicht zumindest in Betracht zu ziehen. Dabei wird es in erster Linie darum gehen, eine ganzheitlichere Weltansicht zu entwickeln, die das Rationale und Wissenschaftliche ebenso berücksichtigt wie das Irrationale und Spirituelle, die die technischen Möglichkeiten ebenso in Betracht zieht wie ethische Grundsätze und die das Bedürfnis nach Individualität und Freiheit ebenso anerkennt wie jenes nach Gemeinschaft. Die letzten Monate des Neptun im Steinbock dürften die sozialen und wirtschaftlichen Gesetzmässigkeiten, welche die Zeit seit der industriellen Revolution bestimmten, definitiv auflösen. Dadurch werden aber auch Sicherheiten und Ideale. die sich vornehmlich an konkreten, materiellen Werten orientieren, in Frage gestellt. Dies stellt jedoch eine Vorbereitung dar für die neuen Ideale und Visionen, die mit dem Eintritt von Neptun ins Wassermannzeichen im Januar 1998 aktuell werden (mehr darüber im nächsten „Kalender"). Auch Jupiter und Uranus treiben die Erneuerung voran und sorgen dafür, dass immer mehr Erkenntnisse das bisher gültige Wissen um ein Vielfaches erweitern und bestehende Vorstellungen sprengen.

Daneben beginnt, wenn auch in mehreren Anläufen, in den kommenden Monaten ein neuer Zyklus, der besonderes Augenmerk verdient: Venus und Mars bilden am 26. Oktober eine Konjunktion auf 20 Grad Schütze im Quadrat zu Lilith. Besonders Beziehungsfragen dürften dadurch in neuem Lichte erscheinen. Die Kombination der Schützethematik mit dem Quadrat zu Lilith zeigt eine grosse Herausforderung und Entwicklungschance an. Beziehungen können nun in einem grösseren Zusammenhang gesehen werden - als Möglichkeit, miteinander und aneinander zu wachsen und gemeinsame Ziele anzugehen, ohne sich gegenseitig einzuschränken. Das Quadrat zu Lilith weist aber auch auf eine erneute Auseinandersetzung mit der Macht und der Stellung des Weiblichen - vor allem innerhalb von Beziehungen - hin. Der Konflikt des Lilith-Mythos (keiner will unten liegen, keiner will unterlegen sein) dürfte aktuell und akut werden. Es können sich aber auch Entwicklungsmöglichkeiten ergeben, vor allem dann, wenn bei der Lilith/Mondknoten-Konjunktion im September der Energie und Macht des Weiblichen ein neuer Platz eingeräumt wurde. Dann kann der nun beginnende Beziehungszyklus eine - heftige - Annäherung zu einem neuen Gleichgewicht in der Rollenverteilung bringen. Andererseits dürften aber auch diesbezügliche Machtkämpfe nicht ausbleiben.

Der nun beginnende Venus/Mars-Zyklus verdient in mehrfacher Hinsicht besondere Aufmerksamkeit. Zum einen stellt er erst einen vorläufigen Beginn dar, eine Art ersten Anlauf. Venus wird Ende Jahr rückläufig (darüber mehr im nächsten ASTROLOGIE HEUTE), und kurz davor holt der Mars die nun langsame Venus wieder ein. Die zweite Konjunktion findet im Quadrat zu Uranus statt: eine weitere Aufforderung zur Veränderung und Erneuerung der bestehenden Beziehungsmuster. In der Zeit bis zur dritten Konjunktion, die den endgültigen Neubeginn markiert, dürften daher Experimente mit neuen Möglichkeiten im Umgang miteinander angesagt sein, auch hier mit dem Schwerpunkt auf ein neues Gleichgewicht, das beiden Partnern gleichviel Bedeutung und Freiheit zugesteht, so dass in der entstehenden Gemeinschaft Neues kreiert werden kann. Die dritte Konjunktion findet erst im August l998 statt (im Krebszeichen). Auch diese Konjunktion steht wieder im Quadrat zu Lilith, was der nun im Schützezeichen erfolgenden Aufforderung zusätzliches Gewicht verleiht. Es dürfte letztlich auch darum gehen, sich insgesamt neue Wertmassstäbe zu schaffen, die dem aktiven und dem passiven Element gleich viel Raum geben. Das Quadrat zu Lilith verheisst dabei wahrscheinlich nicht ganz problemlose Konfliktbereinigungen, die sich übrigens auch im wirtschaftlichen Bereich ausdrücken dürften.

Diese beiden Themen werden vor allem in der Zeit von Mitte Oktober bis Anfang November durch persönliche Planeten immer wieder ausgelöst. Der Vollmond vom 16. Oktober erfolgt zwei Tage nach der Uranusstation. Gleichzeitig setzt er auch einen Endpunkt zur Sonne/Merkur-Opposition zu Saturn, welche die vorhergehenden Tage bestimmt, und Venus sowie Mars laufen über Pluto. Die Tage vor dem Vollmond markieren daher einen Wendepunkt. Intensive Auseinandersetzungen zwischen Altem und Neuem bringen eine Infragestellung bestehender Formen und Gesetze, insbesondere all jener, die auf überholten Glaubenssätzen und Traditionen bauen. Es ist aber auch denkbar, dass in diesen Tagen deutlich die Grenzen eines verfehlten Wachstums und die Schwachstellen der Technik sichtbar werden. Der Vollmond im Quadrat zu Neptun wird dann eine weitere Relativierung der Dinge bringen und auch sichtbar machen, wo wir uns in der Vergangenheit von Illusionen leiten liessen, gleichzeitig können aber auch erste Vorwärtsschritte in dieser Zeit möglich werden.

Besonderes Augenmerk verdient dann vor allem der Neumond vom 31. Oktober: Sonne und Mond stehen in Konjunktion zu Chiron und im Quadrat zu Uranus, während Venus und Merkur im HaIbquadrat dazu und im Quadrat zu Lilith stehen. Es ist anzunehmen, dass in diesen Tagen und in der darauf folgenden Zeit bis zum Vollmond ein intensiver Reinigungs- und Klärungsprozess stattfindet. Heftige Auseinandersetzungen um die Frage nach dem Sinn von Macht könnten stattfinden, und Ohnmachtserfahrungen sowie erschütternde, schwer fassbare und emotional kaum erklärbare Ereignisse könnten die Relativität und Einseitigkeit der kausalen Welterklärung aufzeigen. Auf der individuellen Ebene dürfte es in dieser Phase vornehmlich darum gehen, auch die hässlichen, schmerzlichen und dunklen Aspekte eines Geschehens wahrnehmen zu lernen, ohne dabei die gleichzeitig sichtbaren hellen und bereichernden Aspekte aus den Augen zu verlieren. Ganz allgemein könnten sowohl in der Entwicklung des einzelnen wie auch in der Beziehung des Individuums zur Umwelt und zu den anderen sichtbar und spürbar werden, wie nahe Abhängigkeit und Freiheit, Schmerz und Lust, Anziehung und Abstossung beieinander liegen und wie schwierig es ist, zu gültigen Wertmassstäben und Urteilen zu finden. Problematisch kann es in diesen Tagen dann werden, wenn versucht wird, einen Pol auszublenden. In diesem Fall besteht die Gefahr, entweder aus einer Opferperspektive sich den Umständen und der Welt hilflos ausgeliefert zu fühlen, oder aber im Versuch, die Kontrolle zu behalten, unberechenbar und verletzend zu werden. Ist es in dieser Zeit jedoch möglich, beide Pole des jeweiligen Geschehens und auch paradoxe Zusammenhänge zu akzeptieren, dürfte in dieser Phase eine Art „Heilungskrise" stattfinden, die einen umfassenden Entwicklungsschritt einleitet. Auf der mundanen Ebene sind in dieser Zeit einmal mehr Naturereignisse denkbar, welche der technisierten Welt ihre Schwächen zeigen; andererseits könnten jedoch auch spektakuläre Forschungsthemen unsere Aufmerksamkeit in eine neue Richtung lenken. Menschlichkeit in ihrer höchsten und tiefsten Entsprechung dürfte zu einem Thema werden.

Beim Vollmond vom 14. November sind es dann eher einzelne Faktoren - Teile des Ganzen - die Aufmerksamkeit erfordern. In den Tagen vom 14.- 30. November laufen Venus und Mars im Quadrat zu Saturn. Entscheidungen, die in den vorhergehenden Monaten gefällt wurden, und Strukturen, die im vergangenen Jahr geschaffen wurden, dürften in dieser Zeit auf ihre Gültigkeit hin überprüft werden. Grenzen des Möglichen werden sichtbar, und wir werden aufgefordert, für die eigenen Handlungen und auch Werte Verantwortung zu übernehmen. Es wird auch darum gehen, sich von nicht mehr Entsprechendem zu trennen oder anstehende Konsequenzen zu ziehen.

Eine weitere intensive Phase wird durch die Konjunktion der Sonne mit Pluto Ende November und durch den Neumond vom 30. November in Konjunktion mit Pluto signalisiert. Merkur steht gleichzeitig im Quadrat zu Lilith. Es dürfte also in diesen Tagen einmal mehr darum gehen, sich mit Machtfragen auseinanderzusetzen, vor allem im Bereich der Meinungsäusserung und der Möglichkeit, zu seinen Überzeugungen zu stehen. So können in dieser Zeit fanatische und manipulative oder dogmatische Tendenzen vermehrt spürbar werden. Es geht aber letztlich darum, den Mut zu haben, die eigene Sichtweise der Dinge zu vertreten, ohne die der anderen abzuwerten oder zu zerstören versuchen.

-Verena Bachmann


Vollmond vom 16.10.1997, 3.46 GMT



Neumond vom 31.10.1997, 10.01 GMT



Vollmond vom 14.11.1997, 14.12 GMT



Neumond vom 30.11.1997, 2.14 GMT



Vollmond vom 14.12.1997, 2.37 GMT