Der verheerende Hurrikan Katrina und der Neumond vom 3. September von Claude Weiss 3. September 2005
Bereits in seinem Finanzbericht für die Woche vom 29. August 2005 warnte Raymond Merriman auf unserer Astrodata-Seite im Zusammenhang mit der Opposition der Sonne zum Uranus vom 31. August vor "Hurrikanen, Tornados, starken Winden und Erdbeben". Zur Uranus meinte er im Weiteren: "Er steht im Zusammenhang mit plötzlichen, unerwarteten Ereignissen, manchmal sogar mit Chaos und Unterbrechungen gewohnter Abläufe."
Dies war, wie wir heute wissen, ein massives Understatement im Vergleich zu dem, was sich in der letzten Woche tatsächlich ereignete. Dafür mag es verschiedene Gründe geben: Einerseits nimmt der Neumond vom 3. September (in Fig. 1 für New Orleans aufgezeichnet) die Uranus-Spannungskonstellation auf. Mit Uranus in Fische stehen plötzliche Ereignisse wiederum häufig mit Wasser, Gasen oder subversiven (z.B. terroristischen Themen) im Zusammenhang. Am 28. August gab es aber auch eine Mars/Neptun-Quadratur, welche ebenfalls im Horoskop des Neumondes (Fig. 1) erscheint.
Im Uebrigen steht im Neumondhoroskop vom 3. September die Uranus-Sonne/Mond-Opposition für New Orleans im Quadrat zur AC/DC-Achse. Diese fällt aber auch mit der AC/DC-Achse der USA zusammen (Fig. 2) mit dem Uranus der USA am Deszendenten, welcher auf wenige Bogenminuten genau ein Quadrat zum laufenden Uranus bildet. Fazit: Die Uranus-Spannungsfigur des Neumondes vom 3. September erschüttert mit Uranus im Zeichen Fische – welches nicht nur mit Wasser, Naturkräften, sondern auch Hilflosigkeit zu tun hat – den technophilen Machbarkeitsglauben (Uranus in Zwillinge) der USA. Es entbehrt dabei nicht einer gewissen Tragik, dass Uranus im 7. Haus und damit im Bereich der Partner und Feine die gegenwärtige amerikanische Regierung dazu veranlasste, die eigenen Möglichkeiten derart zu überschätzen, dass Armeeeinheiten, die nun dringend im eigenen Lande zur Rettung des eigenen Volkes nötig wären, fehlen, weil sie im Irak in einen ausweglosen Kampf verwickelt sind. Bezeichnenderweise sind zahlreiche Einheiten der Nationalen Garden der ärmeren Südstaaten mit ihrer zum grossen Teil schwarzen Bevölkerung, im Irak engagiert und sie fehlen nun, um die in extremem Masse betroffene schwarze Bevölkerung vor den Fluten zu retten. Diese Zusammenhänge werden nun vielen Amerikanern bewusst, und dies unterstreicht das Fiasko der durch die Bushregierung eingeschlagenen politischen Ausrichtung.
Die ganze Welt ist betroffen
Dies ist für uns Europäer jedoch kein Grund, uns zurückzulehnen, denn das, was sich zur Zeit im Süden der USA abspielt, betrifft uns alle. Weder können wir uns dem unbeschreiblichen Elend der entwurzelten Menschen in New Orleans und Umgebung verschliessen, denn deren Not schreit zum Himmel und steht in krassestem Gegensatz zu unseren Vorstellungen einer zivilisierten Gesellschaft. Noch können wir nach den Ueberschwemmungen, die vor zwei Wochen die Alpenländer heimgesucht haben, die Illusion aufrecht erhalten, wir seien vor den entfesselten Kräften der Natur in Sicherheit.
So sind die beschriebenen Konstellationen des Neumondhoroskops vom 3. September (Fig. 1) – mit Ausnahme der Häuserstellungen – für die ganze Welt gültig. Dabei erscheinen folgende Aspekte signifikant: Lilith steht in weiter Konjunktion mit Saturn und in recht genauer Opposition zum Neptun. Dies spricht für entfesselte Naturkräfte, insbesondere in Verbindung mit Wasser und Stürmen, die weit über das normale Mass hinausgehen. In den letzten Tagen wurde diese Konstellation durch den Mars im Quadrat dazu angeheizt. Nun wissen wir aber, dass der Mars durch eine rückläufige Schlaufe bis Mitte Februar im Stierzeichen bleibt und auf Grund seiner Bewegung ein Quadrat zum Neptun noch zwei weitere Male bilden wird. Ende Oktober tritt Jupiter ins Skorpionzeichen, von wo aus er bereits in den Monaten November bis Januar eine Spannungsfigur zu Saturn, Mars und Neptun bilden wird. Auch die Tatsache, dass sich die Lilith von Saturn, jenem Planeten, der häufig für konkrete sicht- und spürbare Manifestationen sorgt, entfernt, ist kein Trost für die kommende Zeit, denn der Mittelwert zwischen Saturn und Lilith steht bis weit in den Dezember in Opposition zum Neptun. Im Uebrigen beginnt bereits mit der Finsternis vom 3. Oktober die spürbare Wirkung der Saturn/Neptun-Opposition, ein Aspekt, der häufig mit Zerstörungen durch Naturkräfte und insbesondere Wasser in Verbindung steht, erstmals am 31. August 2006 genau wird und sich danach bis Ende Juni 2007 insgesamt drei Mal ereignet.
Wenn "Wohltäter" zu "Übeltätern" werden
Bei mundanastrologischen Betrachtungen ist es auch wichtig, von einigen Deutungen der psychologischen Radixastrologie Abstand zu nehmen. So könnte der Anfänger geneigt sein, den schönen Aspekt von Venus Konjunktion Jupiter im venuseigenen Zeichen Waage im Trigon zum Neptun in Fig. 1 als vor Unbill schützend zu werten. Dies mag zwar in der Deutung eines Geburtshoroskops gültig sein, ist jedoch bei der Betrachtung von Naturphänomenen nicht anwendbar. Einerseits steht die Venus/Jupiter-Konjunktion am absteigenden Mondknoten, was die Konsequenz von Unachtsamkeit und Uebertreibungen nahelegt. Andererseits zeigt sich, dass häufig Perioden eines Jupiter/Neptun-Trigons zu Ueberschätzungen führen, die sich später rächen. (In diesem Zusammenhang sei auf den Artikel "Planeten-Zyklen: Der Mythos vom guten Jupiter/Neptun-Trigon" in Astrologie Heute Nr. 113 Februar/März 2005 hingewiesen.) Wir sollten auch nicht vergessen, dass der Tsunami von Ende Dezember 2004 ebenfalls unter einem solchen Aspekt mit etwa der gleichen Jupiter- und Neptunstellung stattfand. So können wir erkennen, dass die ganze sich von Ende November 2004 – zweite Augusthälfte 2005 erstreckende Periode von Jupiter Trigon Neptun mit schweren Wasserkatastrophen in Zusammenhang steht. Unsere antropomorphe Betrachtung von "guten" und "schlechten" Aspekten ist auf die Natur ganz einfach nicht anwendbar, denn ein harmonischer Aspekt zwischen Jupiter und Neptun kann ebenso gut wie eine gespannte Konstellation zwischen diesen beiden Planeten "grosse Wassermassen" bedeuten.
Im Uebrigen sind auch Menschen vor Selbstüberschätzung durch Jupiter/Neptun nicht gefeit, was sich an einem konkreten Beispiel zeigen lässt: Der laufende Jupiter steht auf der Mond/Jupiter/Chiron-Konjunktion von George W. Bush, zu welcher der laufende Neptun ein Trigon bildet. Diese harmonische Konstellation dürfte Bush darin unterstützt haben, sich Ende Juli in einen für amerikanische Verhältnisse ausserordentlich langen, fünfwöchigen Urlaub auf seiner Ranch zu verabschieden, den er auch nicht sofort unterbrach, als sich abzeichnete, dass der Hurrikan Katrina zu einer Katastrophe führte. Dieses Abseitsstehen in einer für die Nation verheerenden Phase wird ihm nun zum Vorwurf gemacht, und es erscheint zur Zeit fraglich, ob er bei sinkenden Popularitätswerten das Steuer noch herumreissen kann.
Starke Bezüge zum Menschheitshoroskop
Zum Schluss sei noch darauf hingewiesen, inwiefern die jetzige Katastrophe im Zusammenhang mit dem Hurrikan Katrina von den zeitlichen Auslösungen her für die ganze Menschheit von Bedeutung ist: Das von uns häufig verwendete "Menschheitshoroskop", welches für die Sonnenfinsternis erstellt wird, die 4 Tage vor der letzten Neptun/Pluto-Konjunktion stattfand, ist in Fig. 3 auf New Orleans reloziert abgebildet. Unabhängig vom Ort können wir erkennen, dass der laufende Pluto auf 22 Grad Schütze eine Opposition zur Venus und ein Quadrat zum Saturn bildet, was die Gefahr von schweren Verlusten an Menschenleben und Vernichtung von Wohlstand und Gütern nahelegt. In welchem Masse die USA dabei ins Spiel kommen, zeigt sich daran, dass deren Mars auf die Venus und deren Lilith/Neptun-Konjunktion auf den Saturn des Menschheitshoroskops zu liegen kommt, zu welchen Stellungen, wie bereits erwähnt, der laufende Pluto eine Spannung bildet. Mit dem laufenden Pluto in Opposition zum Mars der USA ist deren Militäreinsatz aus irregeleiteten Motiven (Quadrat Lilith/Neptun) hervorgegangen, aus einer Angst vor Subversion und Terrorismus, was aber wiederum zu einer Bedrohung des Weltfriedens führt (laufender Pluto in Opposition zur Venus im Menschheitshoroskop). Der Versuch, das Subversive, Unkontrollierbare und Chaotische (Lilith Konjunktion Neptun) in der Ferne zu bekämpfen, scheitert aber unter dem laufenden Plutoquadrat, und der Bumerangeffekt dieses Vorgehens – eine häufige Entsprechung für die Wirkungsweise des Pluto – wird dadurch verstärkt, dass die entfesselten Kräfte der Natur und des Meeres chaotische Situationen zuhause erzeugen, die mit marodierenden, um sich schiessenden gewalttätigen Banden im verwüsteten New Orleans auf unheimliche Art an die Situation im Irak erinnern. Durch die Konjunktion der Lilith/Neptun-Stellung der USA mit dem Saturn des Menschheitshoroskops wird die Ohnmacht der Vereinigten Staaten im Umgang mit dem Subversiven und den Naturkräften der ganzen Welt vorgeführt. Dies geschieht bezeichnenderweise zu einer Zeit, als Lilith und Neptun am Himmel in Opposition stehen und Saturn und Chiron sich in einer weitläufigen Opposition zueinander befinden – Planetenverbindungen, die im Horoskop der USA anzutreffen sind.
Aus dem Menschheitshoroskop lässt sich auch erkennen, warum die gegenwärtige Neumondstellung vom 3. September in Opposition zum Uranus von derart grosser Bedeutung ist: Sie aktiviert die Neptun/Pluto-Konjunktion des Menschheitshoroskops. Im Uebrigen bildet der laufende Saturn ein Quadrat zur Sonne/Mond-Uranus-Opposition des Menschheitshoroskops, während der laufende Neptun in weiter Opposition zum Chiron und im Quadrat zur Mondknotenachse des Menschheitshoroskops steht. Aus diesen Zusammenhängen lässt sich erkennen, warum das grosse Spannungsviereck zwischen Mars im Stier, Saturn und Lilith in Löwe, Jupiter in Skorpion und Neptun in Wassermann, welches im Herbst/Winter 2005/06 gebildet wird, von derart eminenter Bedeutung sein dürfte.
Das progressive Menschheitshoroskop
Auch das progressive Menschheitshoroskop (in Fig. 4 für den 1. September 2005 für New Orleans aufgezeichnet) zeigt, warum der Neumond vom 3. September einen markanten Auslösungszeitpunkt für aktuelle Themen des Menschheitshoroskops anzeigt. Die Sonne/Mond-Uranus-Opposition des Neumondes findet auf dem progressiven Merkur des Menschheitshoroskops statt, welcher im Quadrat zur progressiven Neptun/Pluto-Konjunktion steht. Dies beinhaltet die Aufforderung, sich geistig und mental damit auseinander zu setzen, wie ein geeigneter Umgang mit der Neptun/Pluto-Konjunktion aussehen könnte. Bekanntlich hat der damit 1892 begonnene neue Neptun/Pluto-Zyklus dem Menschen Zugang zu den verborgenen Geheimnissen der Natur verschafft, indem kurz danach die Radioaktivität entdeckt wurde und später die Atomkraft nutzbar gemacht wurde. Damit ist der moderne Mensch aber auch in die Rolle eines Zauberlehrlings geraten, der es nicht immer auf weise Art versteht, mit den neuen, ihm zur Verfügung gestellten Qualitäten und Kräften umzugehen. So kann im negativen Fall diese Konstellation (progressiver Merkur Quadrat Neptun/Pluto), die seit 2000 und bis 2009 im Orb liegt, in Form von entfesselten Naturkräften und menschgemachten Katastrophen zum Ausdruck kommen. Während der ganzen Periode wird die vorhandene Dynamik zusätzlich durch ein Quinkunx des rückläufigen progressiven Mars zum progressiven Merkur und ein Trigon zur Neptun/Pluto-Konjunktion aktiviert.
Auch diese progressive Marsstellung zeigt, wie markant die bevorstehenden Auslösungen durch Transite im fixen Kreuz sein dürften.
Weitere Artikel zur Flutkatastrophe und den damit verbundenen Implikationen erscheinen in der nächsten Nummer von Astrologie Heute (Nummer 117 Oktober/November 2005).
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Fig. 1 Neumond September 05 New Orleans 3. 9. 2005, 18.45 GT New Orleans/La., USA (29N58, 90W04) Koch
Fig. 2 USA: Unabhängigkeitserklärung 1776 4. 7. 1776, 16.47 LT, 21.47 GT Philadelphia/Pa., USA (39N57, 75W10) Koch (nach Barry Lynes)
Fig. 3 Menschheitshoroskop für New Orleans 26. 4. 1892, 21.46.34 GT New Orleans/La., USA (29N58, 90W04) Koch
Fig. 4 Menschheitshoroskop: Progr. 1. 9. 2005 18. 8. 1892, 6.11 GT New Orleans/La., USA (29N58, 90W04) Koch
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