Astrologie Heute - Themen der Zeit

Börse: Die Stierballung vom
Mai 2000 wirft ihre Schatten voraus

von Claude Weiss

 

Bereits im letzten Herbst warnte Börsenastrologe Ray Merriman davor, dass die im Mai 2000 stattfindende Ballung im Stierzeichen und die Ende Mai stattfindende Jupiter/Saturn-Konjunktion ernsthafte Korrekturen an der Börse mit sich bringen könnte. Seine Analyse früherer Zyklen von Aspekten, die im Mai gebildet werden (Saturn Quadrat Uranus und Jupiter Konjunktion Saturn), zeigten, dass diese früher mit starken Ausschlägen verbunden waren (siehe dazu aktuellen Artikel "Die Weltwirtschaft und astrologische Positionen im Mai 2000") Er kam zu folgenden Erkenntnissen: In drei von fünf Fällen eines zunehmenden Saturn/Uranus-Quadrates gab es in den USA um diese Zeit herum eine schwere wirtschaftliche Rezession (die zunehmenden Saturn/Uranus-Quadrate, welche alle 45 Jahre stattfinden, wurden von 1770 bis 1951/52 untersucht; das gegenwärtige Quadrat dauert vom 17. Juli 1999 bis 13. Mai 2000). Die alle 20 Jahre stattfindenden Jupiter/Saturn-Konjunktionen (Beispiele von 1802 – 1980/81) zeigen in acht von zehn Fällen mit einer Toleranz von fünf Monaten (zeitlicher Orb) den Beginn eines vier Jahre dauernden grösseren Börsenzyklus an, und weisen auf Phasen, in denen sich die US-Wirtschaft in einer Rezession oder Depression befand. In den übrigen zwei Fällen war entweder eine Rezession gerade vorbei, oder sie begann im folgenden Jahr.

Für Ereignisse, die mit einer Konstellation in Zusammenhang stehen, muss immer ein zeitlicher Orb in Betracht gezogen werden. Für Merriman beträgt dieser im Zusammenhang mit der Jupiter/Saturn-Konjunktion (Mai 2000) plus/minus fünf Monate, bei der Saturn/Uranus-Quadratur (Juli 1999 – Mai 2000) plus/minus neun Monate. Dies führt zu einem Zeitfenster, welches grundsätzlich von Oktober 1998 – Februar 2001 reichen kann, jedoch mit grosser Wahrscheinlichkeit zwischen Dezember 1999 und Oktober 2000 anzusetzen ist.

Nun scheint es, dass wir bereits nähere Hinweise zu einem wichtigen Umschwung besitzen. Die Konstellationen des Mai 2000 werden nämlich über den Transit des Mars bereits im April ausgelöst. Interessieren wir uns für die epochale Saturn/Uranus-Quadratur vom 13. Mai, so stellen wir fest, dass diese in der Zeit vom 15. – 20. April durch den Mars ausgelöst wird (Mars Konjunktion Saturn am 15. April und Mars Quadrat Uranus am 20. April). Weitere interessante Termine für astrologische Konstellationen können der Liste am Schluss dieses Artikels entnommen werden.

Bereits jetzt lassen sich folgende Zusammenhänge beobachten: Am 16. März fand eine Jupiter/Neptun-Quadratur statt. Dies entsprach der höchsten täglichen Punktzunahme in der Geschichte des Dow Jones (499 Punkte) und der höchsten Zunahme in zwei Tagen (über 800 Punkte). Zwei Wochen später (29. März – 6. April) transitierte Mars in Konjunktion mit Jupiter und im Quadrat zum Neptun, was die Stellungen vom 16. März aktivierte. Diese Zeit war von massiven Ausschlägen des Dow Jones und des Nasdaq charakterisiert. Kurz vor der Quadratur des Mars zum Neptun (3. April) zeigte der NASDAQ einen Rekordeinbruch.

Letzte Woche setzte der Mars zu einer Konjunktion mit Saturn an, und er wird am 20. April ein Quadrat zum Uranus bilden. Damit nimmt er das Quadrat zwischen Saturn und Uranus, welches am 13. Mai genau wird, vorweg. Man kann annehmen, dass in dieser Zeit Ängste und Unsicherheiten das Feld beherrschen und Börsenkurse einen irrationalen Verlauf zeigen. Viele Anleger, welche in der Vorwoche im Zusammenhang mit dem NASDAQ Verluste von 20 – 40 % in Kauf nehmen mussten, sind nun recht nervös geworden (durchschnittlicher Rückgang des NASDAQ während der letzten Woche vom 10. April: 25 %).

Nun stellt sich für mutige Anleger die Frage, ob der Moment einzusteigen oder wieder einzusteigen gekommen ist. Dies ist denkbar, denn es ist nicht auszuschliessen, dass die vom exakten Zeitpunkt her für den Mai erwarteten Entwicklungen von der Börse bereits jetzt im April vorweg genommen werden. Wer jedoch auf sicher gehen will (und dabei in Kauf nimmt, die besten Kaufgelegenheiten vielleicht zu verpassen), wird die Entwicklungen vom Mai abwarten wollen. Die Konstellation im Stierzeichen dürfte nämlich den Effekt haben, dass alles, was an der Börse übertrieben und illusorisch ist, auf ein realistisches Niveau zurück gestutzt wird, womit seriösere Grundlagen für langfristige Investitionen gegeben sind.

Dass dabei den Technologieaktien nach einer angemessenen Korrektur wieder grösste Bedeutung zukommt, lässt sich auf Grund folgender Zusammenhänge verstehen:

Das industrielle Zeitalter und die Bedeutung der Energieträger

Mit der Uranus/Neptun-Konjunktion von 1821 wurde astrologisch das industrielle Zeitalter eingeläutet. Für die industrielle Produktion brauchte es Energie, und so sind wichtige Entwicklungen dieses letzten Uranus/Neptun-Zyklus unter den alle 20 Jahre (1842, 1861, 1881 etc.) stattfindenden Jupiter/Saturn-Konjunktionen an die Frage von Energie, Industrialisierung oder billige käufliche Arbeitskräfte gekoppelt. Dies kommt beispielsweise darin zum Ausdruck, dass 1840 Brasilien einen enormen Wirtschaftsaufschwung erlebte, der auf dem konsequenten Einsatz von Sklaven beruhte. Unter der nächsten Jupiter/Saturn-Konjunktion von 1861 brach dann der amerikanische Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten aus, wobei es darum ging, dass der industrialisierte Norden die Sklaverei abschaffen, der landwirtschaftliche Süden, um konkurrenzfähig zu bleiben, jedoch die Sklavenwirtschaft weiterführen wollte. Um diese Zeiten einer Jupiter/Saturn-Konjunktion herum zeigte der amerikanische Börsenindex auch markante Tiefpunkte, so zum Beispiel 1842 mit einem Tief von 5 Punkten, ein Wert, welcher schon um 1806 überschritten worden war, oder 1857 und 1859 mit 8 Punkten, was wiederum auch schon 1806 erreicht wurde. Das Tief von 1857 wurde dann erst nach der Jupiter/Saturn-Konjunktion von 1861 endgültig zurückgelassen. Der Grund für diesen Zusammenbruch lag unter anderem an einer Überspekulation mit hochgetriebenen Eisenbahnaktien (das damalige Pendent zu den heutigen Technologiewerten). Zwanzig Jahre später kam es 1877 wiederum zu einem Tiefpunkt, allerdings mit einem Punktwert von 22,5, welcher aber bereits 1835 überschritten worden war. Diese Verhältnisse sind wohl kaum auf das 20. Jahrhundert zu übertragen, wo die Entwicklung viel schneller stattfindet. Stieg man damals zum falschen Zeitpunkt in den Börsenmarkt ein, so konnte es tatsächlich passieren, dass es, wenn man Pech hatte, 40 – 60 Jahre brauchte, bis man den ursprünglichen Indexwert wieder erreichte. Dennoch können hinsichtlich wichtiger Einschnitte zu Zeiten von Jupiter/Saturn-Konjunktionen vielleicht Parallelen zu heute gezogen werden.

Aus heutiger Sicht ist sicher die Jupiter/Saturn-Konjunktion von 1881 von besonderem Interesse, denn sie fand wie jetzt im Stierzeichen statt. Damals führte der amerikanische Ingenieur und Erfinder Thomas Edison auf der ersten internationalen Elektrizitätsausstellung in Paris erstmals eine komplette Stromversorgungsanlage vor. Ein Jahr später wurde das erste elektrische Kraftwerk der Welt zur Beleuchtung eines Teils New Yorks in Betrieb genommen. Wir können darin die erste grosse industrielle Nutzung der elektrischen Energie erblicken. Noch wichtiger war damals aber die Nutzung des Erdöls, und dies war auch die Zeit (1882), in der J.D. Rockefeller den Standard Oil Trust gründete, einem Zusammenschluss von 40 Ölgesellschaften. Damit gelang ihm die Kontrolle auch über Unternehmen, an denen er nur wenige Anteile besass. Er fand einen Weg, ein Gesetz zu umgehen, welche Monopolgesellschaften und Preisabsprachen verhindern sollte. Rockefeller hatte seine erste Raffinerie 1863 gebaut, kurz nach der vorhergehenden Jupiter/Saturn-Konjunktion. Obwohl sich im Zusammenhang mit dem 1890 ausgesprochenen Sherman Anti-Trust-Gesetz bald Widerstand gegen das Monopol der Standard Oil regte, gelang es Rockefeller, die Firma bis 1911 aufrecht zu erhalten, als der oberste amerikanische Gerichtshof die Standard Oil Company für illegal erklärte. Parallelen zum Prozess um Microsoft sind unübersehbar. Damals ging es um Energie, heute um Wissen.

Das Informatikzeitalter ab der Uranus/Neptun-Konjunktion von 1993

Astrologisch gesehen ging das industrielle Zeitalter mit der nächsten Uranus/Neptun-Konjunktion von 1993 (Zyklus von 172 Jahren) zu Ende, um dem Informations- oder Informatikzeitalter Platz zu machen. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass nun nicht mehr die Produktionsanlagen und die Produkte den Hauptwert darstellen, sondern die Information und Fähigkeit, nach einem Konzept, einem "Programm" jederzeit Produkte in der gewünschten Form herzustellen. Es hat also ein Schritt weg von der Materie und zurück zum Konzept, zum Ursprung der Form stattgefunden. Damit hält eine Welt des "Virtuellen" Einzug. Dies betrifft nicht nur Computerprogramme und Internet (das Wissen, die Idee überwindet den Raum), sondern auch die Entschlüsselung des Erbguts. So ist es bezeichnend, dass im Vorfeld der Jupiter/Saturn-Konjunktion in der Woche vom 3. April zwischen einer Mars/Neptun-Quadratur (31. März) und einer Mars/Jupiter-Konjunktion sowohl Microsoft unter den gleichen Sherman Anti-Trust Act verurteilt wurde (4. April), wie damals Rockefeller, und die Firma Celera am 6. April verkündete, sie hätte "die chemischen Buchstaben eines Menschen zu 99 % identifiziert", was einerseits die Kurse von Microsoft und der NASDAQ-Börse in den Keller sausen liess, andererseits jene von Celera in den Himmel hob.

Nun stellt sich die wichtige Frage, ob der Monopolisierung und der Kontrolle des Wissens, wie sie zum Beispiel Microsoft betreibt und Celera möglicherweise anvisiert, einen Riegel geschoben werden soll, ähnlich wie damals mit der Standard Oil im letzten Uranus/Neptun-Zyklus verhindert werden sollte, dass Energieträger massgeblich unter das Monopol einer Firma geraten.

Dies sind klassische Wertfragen, wie sie sich unter einer Ballung und Jupiter/Saturn-Konjunktion im Stierzeichen stellen. Dass aber Technologien, die mit Wissen und Information zu tun haben, die grossen Träger des weiterhin zu erwartenden wirtschaftlichen Aufschwungs darstellen, ist ausser Zweifel. Sie entsprechen den eigentlichen Megatrends der jetzigen Epoche. In diesem Sinne haben Technologieaktien trotz durch vorübergehende Überbewertungen verursachten Schwankungen eine grosse Zukunft.

Wichtige Aspekte im April / Mai 2000 in Europa

6. April: Mars Konjunktion Jupiter
15. April: Mars Konjunktion Saturn
20. April: Mars Quadrat Uranus
26. April: Sonne Quadrat Neptun
28. April: Merkur Konjunktion Venus
3. Mai: Merkur Quadrat Neptun
6. Mai: Venus Quadrat Neptun
8. Mai: Sonne Konjunktion Jupiter
8. Mai: Merkur Konjunktion Jupiter
9. Mai: Merkur Konjunktion Saturn
10. Mai: Merkur Quadrat Uranus, Sonne Konjunktion Saturn
11. Mai: Sonne Quadrat Uranus
13. Mai: Saturn Quadrat Uranus
17. Mai: Venus Konjunktion Jupiter
18. Mai: Venus Konjunktion Saturn, Venus Quadrat Uranus
19. Mai: Merkur Konjunktion Mars
20. Mai: Jupiter Quadrat Uranus
28. Mai: Jupiter Konjunktion Saturn

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