Astrologie Heute - Themen der Zeit

Beginn eines neuen Zyklus: Die Jupiter/Saturn-
Konjunktion 2000 im persönlichen Erleben

von Claude Weiss

 
Während Jahrtausenden war der 20-jährige Jupiter/Saturn-Zyklus in der Astrologie die Grundlage, um persönliche und vor allem kollektive Entfaltungen in grösseren Zeiträumen zu überschauen. Nach der Entdeckung von Uranus, Neptun und Pluto innerhalb der letzten 220 Jahre sind eine ganze Reihe von neuen, grösseren Zyklen dazugekommen. Die Tatsache, dass man Jupiter und Saturn als die «gesellschaftlichen Planeten» bezeichnet, zeigt jedoch, dass der Jupiter/Saturn-Zyklus für unsere Entfaltung insbesondere in Gesellschaft und Beruf von eminenter Bedeutung ist. Schliesslich verkörpern diese beiden Prinzipien ja auch die klassischen Elternbotschaften im Sinne gewährender, unterstützen-der Ermunterungen (Jupiter) und einschränkender, aber auch Struktur gebender Forderungen (Saturn). Mit Jupiter werden wir darin bestätigt, dass wir «es können», mit Saturn wird uns etwas abverlangt, das wir noch nicht so gut können und was uns häufig Angst einflösst. Lob und Tadel, aber auch Verwöhnung versus «ernst genommen werden» sind ebenfalls Ausdrucksformen dieser beiden astrologischen Symbole. Gemäss Jupiter interessieren wir uns wiederum für die Zukunft und blicken ihr vertrauensvoll entgegen, gemäss Saturn versuchen wir, aus der Vergangenheit Lehren zu ziehen, um uns für die Zukunft zu wappnen und diese vorhersehbar zu gestalten.

So kann man sich leicht vorstellen, dass mit der Jupiter/Saturn-Konjunktion Vergangenheit und Zukunft zusammen kommen und sich visionäres Vorwärtsschauen mit realitätsbezogener Absicherung verbinden will. In diesem Sinne ist jede Jupiter/Saturn-Konjunktion ein geeigneter Moment für einen Neubeginn. Dieses Mal findet die Konjunktion im Stier-Zeichen statt, was bedeutet, dass der Häuserbereich unseres Horoskops, wo sich 23 Grad Stier befindet, das Feld für wichtige Neuerungen, Chancen und Möglichkeiten darstellt. Dabei lohnt es sich, einerseits miteinzubeziehen, aus welchem Haus Jupiter kommt, welche Visionen und Hoffnungen er zusätzlich auf Grund seiner Zeichen- und Aspektstellung verkörpert, und andererseits wie es auf Grund der Saturn-Stellung in unserem Horoskop um unsere Ängste, aber auch unser Bedürfnis nach Selbstverwirklichung steht. Im Moment, in dem sich Jupiter und Saturn verbinden, gehen die jeweiligen Kräfte eine neue Synthese ein.

Je nach Alter haben wir schon einen oder mehrere solcher Zyklen kennen gelernt. Menschen, die mindestens 19 Jahre alt sind, haben den letzten Zyklus mit Konjunktionen auf 9.30 Grad Waage (Dezember 1980), 8.05 Grad Waage (März 1981) und 4.55 Grad Waage (Juli 1981) erlebt, während Personen ab 39 Jahren auch die vorhergehende Konjunktion auf 25.12 Grad Steinbock (Februar 1961) erfahren haben. Ist man bereits 59 Jahre alt oder älter, so lassen sich auch Vergleiche ziehen mit dem Zyklus, der vor 59–60 Jahren auf 14.27 Grad Stier (August 1940) seinen Anfang nahm und von weiteren Konjunktionen auf 12.28 Grad Stier (Oktober 1940) und 9.08 Grad Stier (Februar 1941) begleitet war. Bloss für die über 78-jährigen ist dann schliesslich der vorhergehende Zyklus mit einer Konjunktion auf 26.37 Grad Jungfrau (September 1921) von Interesse.

In der Zeit einer Jupiter/Saturn-Konjunktion fällt man gewöhnlich Entscheidungen im betreffenden Lebensbereich, die für die Zukunft von grosser Bedeutung sind. Sie sind eng verknüpft mit unserem Bedürfnis nach beruflicher und gesellschaftlicher Verwirklichung. Richtig verstanden bedeutet diese Konjunktion nämlich, dass unsere Hoffnungen und Erwartungen an das Leben (Jupiter) mit der Realität und den uns offen stehenden Möglichkeiten (Saturn) in eine Synthese gebracht werden. Sind unsere Erwartungen gemäss unserer Art, den Jupiter zu leben, zu hoch geschraubt, so werden wir von Saturn ernüchtert. Trauen wir uns andererseits nichts zu und richten wir uns übermässig «nach der Decke», so rächt sich Jupiter, indem er uns mit einem Gefühl von Sinnlosigkeit bestraft. Beide Prinzipien, hoffnungsvolles Vorwärtsschauen wie auch Einstimmung auf die Wirklichkeit, müssen bei einer Jupiter/Saturn-Konjunktion also eine Verbindung eingehen, und dies verlangt von uns eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema.

Wenn Sie an diesem Punkt kurz innehalten und sich fragen, wo die letzten Jupiter/Saturn-Konjunktionen in ihrem Horoskop stattfanden, können Sie vielleicht auf Anhieb zu interessanten Erkenntnissen gelangen. Bei mir war es so, dass die erste Jupiter/Saturn-Konjunktion, die ich als Transit auf 25 Grad Steinbock in meinem fünften Haus im Jahre 1961 erlebte, mit Bekanntschaft und anschliessender Heirat zusammenfiel (alles innerhalb von drei bis acht Monaten nach der Konjunktion). Die nächste Jupiter/Saturn-Konjunktion, die Ende 1980 bis Juli 1981 dreimal im Waage-Zeichen in meinem zweiten Haus stattfand, «führte» zu einem Hauskauf, etwas, das ich damals als wichtigen Schritt in Richtung einer Stabilisierung erlebte (alles spielte sich innerhalb von zwei Monaten ab der ersten Konjunktion ab).

Im Folgenden möchte ich einige Anregungen zur Deutung der Konjunktion in den verschiedenen Häusern geben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die gegenwärtige Jupiter/Saturn-Konjunktion im Stier-Zeichen stattfindet und deshalb in besonderem Masse mit Werten und mit Verankerung zu tun hat. Diese Beschreibungen müssen natürlich durch die Aspekte ergänzt werden, welche die Jupiter/Saturn-Konjunktion zu Radix-Planeten bildet.

Erstes Haus: Dies ist ein entscheidender Moment in der persönlichen Identitätsfindung. Wir werden aufgefordert, unsere Persönlichkeit auf eine neue Art zu definieren und unsere Wertvorstellungen wie auch unser Bedürfnis nach materieller Sicherheit zu überprüfen und unserer gegenwärtigen Lebenssituation anzupassen. Gewöhnlich geht dies mit Ernsthaftigkeit und einer verantwortungsvolleren Rolle in der Welt einher. Der Erfolg, den wir anstreben, hängt von den eigenen Anstrengungen ab, was es sinnvoll erscheinen lässt, dass wir nach einem konkreten Plan vorgehen.

Zweites Haus:Unsere Aufmerksamkeit richtet sich mit dieser Stellung auf unsere Finanzen, unser Selbstwertgefühl und alles, was mit Sicherheit und materieller Verankerung zu tun hat. Die Zeit eignet sich, um sich wirtschaftliche und finanzielle Ziele zu setzen und besser zu verstehen, auf welche Art unsere Anstrengungen zu konkreten Resultaten führen. Existenzsicherung in Einklang mit den eigenen Werten steht im Vordergrund.

Drittes Haus: Diese Stellung vermittelt gute Fähigkeiten, um sich praktisches Wissen anzueignen, welches im Alltag umgesetzt werden kann. Möglichkeiten des Gelderwerbs ergeben sich durch kommunikative Fähigkeiten, Kursangebote oder buchhalterische Tätigkeiten. Man kann sich selbst weiter bilden oder Weiterbildungen anbieten. Im psychologischen Bereich können wir uns während dieser Zeit bewusst werden, inwiefern Denkgewohnheiten aus der Kindheit unser Leben nach wie vor beeinflussen, und bewusste Entscheidungen fällen, um diese zu verändern (sich neu «programmieren» oder «Praktische Magie», der Slogan, der von den Pionieren des Neuro-Linguistic-Programming [NLP] für die Anpreisung ihrer neuen Methode bei deren Einführung gewählt wurde).

Viertes Haus: Mit dieser Stellung verspüren wir ein stärkeres Bedürfnis nach Ruhe und Geborgenheit, so dass Häuslichkeit, Heim und Familie nun eine besondere Rolle spielen. Psychologisch gesehen geht es darum, Wurzeln zu schlagen und sich mit dem Thema des eigenen Fundaments und der eigenen Verankerung auseinander zu setzen. Dies kann auch heissen, dass wir uns vermehrt mit unserem Ursprung, unserer Vergangenheit und dem Einfluss unserer Eltern befassen. Der Moment mag aber auch gekommen sein, um eine neue Wohnung zu beziehen oder Grundbesitz zu erwerben. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Eltern kann auch spiegelbildlich gelebt werden, indem wir selbst eine Familie gründen und Elternfunktionen übernehmen. Umgekehrt sind Begegnungen möglich, bei denen eine andere Person uns gegenüber eine beschützende Eltern-Haltung einnimmt. Die jetzige Aufgabe lautet, das eigene Fundament nicht nur im häuslichen, sondern auch im psychologischen Sinne so zu festigen, dass es für die kommenden Jahre eine gute Basis darstellt, um aufzutanken und der Aussenwelt begegnen zu können.

Fünftes Haus: Unter diesem Einfluss rücken verschiedene Bereiche in den Vordergrund: Unsere Beziehungen, die jetzt klarer und verbindlicher gestaltet werden wollen, die Frage, welchen Platz kreativer, spielerischer Ausdruck in unserem Leben einnehmen kann, und damit verbunden die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Je nach Alter und Lebenssituation werden Investitionen in ein eigenes Geschäft oder kreative Projekte getätigt, so dass ein lange gehegter Traum in die Wirklichkeit umgesetzt wird und eine bisher vielleicht vernachlässigte Begabung mit Entschlossenheit, Disziplin und Methodik genutzt wird. Es ist aber möglich, dass diese Konstellation über eigene Kinder, welche Aufmerksamkeit erheischen, oder über die Planung ihrer Erziehung gelebt wird. Im positiven Falle gelingt es, durch Einsatz unserer Talente unsere Substanz zu mehren.

Sechstes Haus: Eine Phase, die sich eignet, um uns unserer Integration in die Gesellschaft, unserem Erwerbseinkommen sowie unserer Gesundheit zu widmen. Dabei wird von uns gefordert, dass wir unsere Fähigkeiten effizient und haushälterisch einzusetzen lernen. Im Bereich unseres Organismus geht es darum, Schritte zu unternehmen, damit wir uns in unserem Körper besser fühlen. Dies ist eine Zeit mit guten Möglichkeiten, um am Arbeitsplatz vermehrte Verantwortung zu übernehmen und uns klarer zu werden, welche Form von Arbeit mit unserem Wohlbefinden vereinbar ist.

Siebtes Haus: Es geht mit dieser Stellung um unsere Partnerschaft im privaten Bereich sowie um Verträge und verschiedene Formen von Zusammenarbeit auf dem beruflichen Sektor. Vielleicht entscheiden wir uns, eine Beziehung verbindlicher zu gestalten, weil wir uns vermehrt nach Zweisamkeit und partnerschaftlicher Ergänzung sehnen. Beziehungen beruflicher Art, die wir unter dieser Konstellation eingehen, können einen grossen Einfluss auf unsere finanzielle Situation haben. Eine Stellung, die auch für Vortragende und Künstler finanzielle Erfolge bringen kann.

Achtes Haus: Diese Stellung bringt Pläne und Wünsche bezüglich ausserberuflicher Einkünfte wie Erbschaften, Kapitalgewinne, Renten oder Zinsen aus Anlagen in den Vordergrund des Interesses. Bei entsprechenden Ressourcen können sich rentable Investitionsmöglichkeiten auftun. Im Falle einer Überschuldung mögen wir aber auch aufgefordert werden, unsere Finanzen in Ordnung zu bringen, um auf diese Art unser Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Die Zeit eignet sich für gemeinsame Geschäftsprojekte oder ein Zusammenlegen der Ressourcen in einer Ehe oder einer anderen Gemeinschaft. Wichtig ist dabei die Bereitschaft zur Überwindung trennenden Egoismus’ im Vertrauen auf die gemeinsame Aufgabe. Es sind auch tiefe Erfahrungen und Einsichten in Grenzbereiche wie Sexualität, Zeugung und Geburt sowie Leben und Tod möglich.

Neuntes Haus: Weltanschauliche Fragen, Interesse für fremde Kulturen, Studien und Reisen treten in den Vordergrund, und solche Beschäftigungen können zum Gelderwerb beitragen. Denkbar ist auch ein Studium wirtschaftlicher Zusammenhänge und die Umsetzung eigenen Wissens in klingende Münze. Je nach bisheriger Handhabung erzielt man vermehrt Einkünfte aus dem Ausland, oder es treten materielle Probleme in Verbindung mit dem Ausland und Ausländern auf. Auch im Falle rechtlicher Auseinandersetzungen wird der Erfolg von der Frage abhängen, ob wir in einem Streit fähig sind, unsere Chancen realistisch zu beurteilen. Eine erfolgreiche Lehrtätigkeit oder publizistische Aktivitäten können ebenso zu dieser Zeit gehören.

Zehntes Haus: Eine Stellung, die im Allgemeinen den sozialen Aufstieg, die eigene Karriere und Berufung begünstigt und in einer Aufbauphase interessante Möglichkeiten für eine berufliche Profilierung bringt. Pragmatische Fähigkeiten werden dabei belohnt. Es kann jedoch auch die Frage aufkommen, ob die Ziele, die wir verfolgen, uns immer noch als lohnend erscheinen oder ein Umdenken ansteht. Dann kann diese Periode eine für unsere Zukunft bedeutsame Auseinandersetzung mit unseren Lebenszielen und Grundwerten mit sich bringen, die zu neuen Prioritäten führt.

Elftes Haus: Unter diesen Konstellationen geht es um gemeinschaftliche Projekte, Freundschaften und gesellschaftliche Ideale. Die Chancen stehen günstig, um viel über Teamarbeit und das eigene Verhalten in Gruppen zu lernen. Es kann aber auch der Moment gekommen sein, um etwas Eigenes, das bisher vielleicht ein Hobby war, in die Praxis umzusetzen. Die eigene Autorität gegenüber Gleichgesinnten oder einem ausgewählten Kreis nimmt zu. Dies mag auch heissen, sich im politischen Bereich für neue gesellschaftliche Ideale einzusetzen.

Zwölftes Haus: Mit dieser Konstellation hat man vor allem dann Erfolg, wenn man sich mit inneren Prozessen, psychologischer Selbsterkenntnis, Meditation, Bewusstseinserweiterung und anderen Formen innerer Einkehr beschäftigt. Die Bereitschaft zu einer inneren Reise ermöglicht es, viele Mysterien des Lebens zu ergründen, die sich einem rastlosen Menschen verschliessen. Erfolgreiche Tätigkeiten in der Welt setzen eine geistige Ausrichtung voraus und profitieren von überpersönlichen Motivationen; ansonsten werden helfende und künstlerische Berufe, bei denen Inspiration und innere Einsichten eine wichtige Rolle spielen, begünstigt. Im Allgemeinen ist es ratsam, sich genügend Zeit für sich selbst einzuräumen, damit die innere Stimme zur Sprache kommt. Wird dies verweigert, so sind gesundheitliche Probleme denkbar, die uns daran erinnern, dass wir nicht alles mit dem Willen bewerkstelligen können.

Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, was die Jupiter/Saturn-Konjunktion des Jahres 2000 für Sie persönlich bedeutet, so empfehlen wir Ihnen die eigens dafür konzipierte Analyse Ihr persönlicher Wachstumszyklus 2000plus – Die grosse Jupiter/Saturn-Konjunktion 2000 im persönlichen Erleben.

-cw