Mars, Bush und das Weisse Haus
von Claude Weiss
Marsische Tugenden (und Untugenden) spielten in der Bush-Familie immer eine grosse Rolle. So profilierte sich George Bush sen. schon früh während des Zweiten Weltkrieges als jüngster Pilot der amerikanischen Navy, und dies, obwohl – oder gerade weil – er kein Blut sehen konnte, ohne ohnmächtig zu werden. Sein Leben war ein Kampf gegen Schwächen, und sein Horoskop ist ein hervorragendes Beispiel für den Mechanismus der Mars-Kompensation. Gemäss einem häufigen psychologischen Mechanismus mit einem Mars/Neptun-Spannungsaspekt (siehe Horoskop in Fig. 1), kann man besonders dann marsisch ungehemmt agieren, wenn man einen Übeltäter identifiziert hat, den es zu besiegen gilt. Er wurde als Präsident der Vereinigten Staaten auf der internationalen Szene auch schnell fündig, und er brachte es immerhin fertig, in seiner kurzen Amtszeit von vier Jahren zwei Kriege zu führen, den ersten gegen Panama, um den finsteren Noriega gefangen zu nehmen, und den zweiten gegen den Irak, wobei er im letzten Moment Saddam Hussein laufen liess, ohne die angefangene Arbeit wirklich zu beenden. George Bush sen. war aber auch ein ausgewiesener Diplomat, der als amerikanischer Botschafter in China seine Fähigkeiten unter Beweis stellte und dem es im Golf-Krieg gelang, eine eindrückliche Phalanx von Verbündeten um sich zu scharen. Schliesslich unterlag George Bush – trotz erfolgreich geführten Feldzugs im Golf-Krieg - bei den nächsten Wahlen gegen Bill Clinton wegen unbefriedigender Wirtschaftssituation und nicht Einhaltens seines Versprechens "Read my lips: No new taxes" (Lest meine Lippen: Keine neuen Steuern).
Mars und Venus sind in der Mundanastrologie ein interessantes Paar. So herrscht der Mars bekanntlich über Krieg und sportliche Aktivitäten, während die Venus Wohlstand, Wirtschaft, Börse und Kultur regiert. Ein kompensatorisches Ausagieren des Mars kann bedeuten, dass man der Wirtschaft nicht die nötige Aufmerksamkeit zukommen lässt. Befindet sich ein Land nicht in einer Phase, in welcher es die Notwendigkeit verspürt (Blut-)Opfer zu erbringen, sondern sich lieber an seinem Wohlstand erfreuen möchte, so kann eine solche Haltung einem Politiker zum Verhängnis werden.
Man weiss, dass für George Bush jun. (Horoskop s. Fig. 2) eine starke Motivation, als Präsidentschaftskandidat anzutreten, dem Bedürfnis entsprang, die Niederlage seines Vaters gegen Bill Clinton auszugleichen oder gar zu "rächen". Lange Zeit hatte er seinem Vater durch sein unsolides Leben (er neigte zu Trunksucht und zu Ausschweifungen) nicht eben Freude bereitet. Umso wichtiger wurde es ihm, als er zum "richtigen Weg" fand, seinen Vater zufrieden zu stellen. Zwischen den Horoskopen beider gibt es sehr starke Bezüge, z. B. die gleiche Mondstellung in der Waage und während ihres ganzen Lebens die gleiche progressive Sonnenstellung (Orb 1 Grad). So stand die progressive Sonne des Vaters zur Zeit der Geburt des Sohnes im 13. Grad Krebs auf Pluto, während der Sohn mit einer Sonne im 14. Grad des Krebs-Zeichens auf die Welt kam. Es gibt jedoch noch eine ganze Reihe von weiteren Aktivierungen der Konstellation des Sohnes durch den Vater, welche mit starken Erwartungen einhergehen dürften: Neben Pluto (Vater) auf Sonne (Sohn), auch Neptun (Vater) auf Venus (Sohn) und Mond/Saturn (Vater) auf Mond (Sohn). Der Sohn andererseits fühlt sich mit seinem Uranus auf der Sonne und seinem Mars auf dem Aszendenten des Vaters dazu angeregt, Eigenwilligkeit und Durchsetzungskraft zu zeigen. In einer ersten Phase führten diese Stellungen zu einer Rebellion gegen das Establishment (und wohl auch gegen die Erwartungen des Vaters). Inzwischen kommen diese Planeten über Härte und Unnachgiebigkeit in zentralen Belangen zum Tragen. Wenn der Sohn gegen Schwächen bei sich und bei anderen ins Feld zieht, weiss er sich in Einklang mit den Werten seines Vaters. Auch diesem war es stets ein Anliegen, gegen das die männliche Durchsetzungskraft zersetzende Neptun-Prinzip anzukämpfen.
Dieses Familienskript wäre nicht weiter problematisch, wenn es sich um Privatpersonen handeln würde. In Verbindung mit dem Horoskop der USA (Fig. 3) erhält es jedoch eine besondere Brisanz. So steht die Sonne des Vaters auf dem Mars der USA (im siebten Haus der Verbündeten und der Feinde) und sein Uranus macht dazu ein Quadrat. Dies führte, als George Bush sen. 1988 zum US-Präsidenten gewählt wurde, zu Warnungen von Seiten zahlreicher Astrologen (unter anderem Jim Lewis), dass George Bush die USA in einen Krieg verwickeln könnte. Dies wurde auch durch den Pluto am Deszendenten zum Zeitpunkt der Amtseinsetzung des Präsidenten am 20. Januar 1989 nahe gelegt, und die Welt konnte beobachten, wie die USA tatsächlich während der Amtszeit von George Bush sen. in substanzielle kriegerische Handlungen verwickelt wurden.
Leider trifft vieles, was für den Vater galt, wenn auch in etwas anderer Entsprechung, für den Sohn zu. So setzt George Bush jun. seinen Uranus auf den Mars der USA, und sein Mars steht im Quadrat zum Uranus des Landes. Wichtig erscheint auch, dass seine Sonne gradgenau auf jener der USA liegt. Im positiven Sinne weist dies auf einen Einklang zwischen den Zielen des Landes und jenen George W. Bushs hin. Wenn man aber in seinem Horoskop sieht, dass die Sonne im Quadrat zum Mond steht und gleichzeitig berücksichtigt, dass am Geburtstag oder Solartag beider, welcher am 5. Juli 2001 stattfindet, sich eine Mondfinsternis ereignet, so muss man befürchten, dass um diese Zeit herum unvorhergesehene überraschende Ereignisse für das Land wie auch für George W. Bush eine dramatische Zuspitzung und/oder einen Richtungswechsel anzeigen. Finsternisse haben uranischen wie auch plutonischen Charakter, und sie unterbrechen eine bisherige Kontinuität, so dass man auf Überraschungen gefasst sein muss. Die Tatsache, dass zur gleichen Zeit eine Mars/Pluto-Konjunktion in der Nähe des Aszendenten der USA stattfindet, welche zum Mittelwert von Uranus/Mars im siebten Haus des USA-Horoskops in Opposition steht, während sich der laufende Saturn auf dem Uranus und dem Deszendenten der USA aufhält, trägt nicht zur Beruhigung bei.
Die für Washington aufgezeichnete Mondfinsternis vom 5. Juli 2001 ist in Fig. 4 abgebildet. Wir sehen, dass sie neben der Tatsache, gradgenau in Opposition zur Sonne der USA und von George W. Bush stattzufinden, eine Mars/Pluto-Konjunktion am IC aufweist. Dies kann dramatische Ereignisse aggressiver Art aufzeigen, welche die Geborgenheit der Amerikaner schwer erschüttern. Die Astro*Carto*Graphy für diese Eklipse (Fig. 5) zeigt an, dass Ärgernisse einerseits mit Ostasien (Pluto/Mars-MC-Linien gehen durch China, Thailand und Indonesien hindurch) und Moskau (Pluto/AC- und Saturn/DC-Linien) sowie Israel und Palästina (Mars/AC-Linie) zu tun haben könnten. Aus der Sicht der USA könnten Länder auf Jupiter-Linien (Jupiter steht in Opposition zu Chiron) herausfordernd auftreten. Dies sind China (Jupiter/IC-Linie durch Peking) und Irak (Jupiter/DC-Linie durch Bagdad).
Wenn man kriegerische Verwicklungen der USA untersucht, so ist, wie bereits der Erfinder der Astro*Carto*Graphy, Jim Lewis, aufgezeigt hat, das Horoskop der Kriegserklärung der USA an England, welches auf den 6. Juli 1775 zurückgeht, von Interesse (Fig. 6). Es war Jim Lewis aufgefallen, dass dieses Horoskop mit Mars Konjunktion Saturn am Aszendenten und im Quadrat zum MC sehr klar die Rolle des Weltpolizisten veranschaulicht, in welche die USA häufig geraten. Sie haben mit Mars Konjunktion Neptun aber auch etwas vom Helfer und häufig vom hilflosen Helfer, der manchmal auf hinterhältige Art angegriffen wird, wie dies am 7. Dezember 1941 der Fall war, als mit dem transitierenden Neptun auf der Mars/Saturn-Konjunktion der USA die amerikanische Flotte in Pearl Harbour von den Japanern ohne vorgängige Kriegserklärung zerstört wurde. Das Kriegserklärungshoroskop der USA, auch Boyd-Horoskop genannt, zeigt mit Neptun/Mars/Saturn am IC für Hawaii astro*carto*graphisch nicht nur den Ort für diesen hinterlistigen Überfall an, sondern mit Mars/Saturn-Konjunktion am MC über Berlin und Pluto am MC durch Hiroshima wichtige Kriegsschauplätze während des zweiten Weltkrieges an. Spätere Problembereiche sind durch Mars/Saturn am Deszendenten in Vietnam und Pluto am Aszendenten durch Iran angezeigt. Übrigens verläuft die Saturn/DC-Linie nicht nur östlich an Vietnam vorbei, sondern direkt durch die Insel Hainan, wo zur Zeit ein amerikanisches Flugzeug und seine Besatzung, so wie es scheint, als Pfand oder Geisel festgehalten werden. Es erstaunt nicht, dass dies zu einer Zeit passiert, als der laufende Mars ein Quadrat zum Neptun des Boyd-Horoskops macht und der laufende Chiron am IC dieses Horoskops den Mars quadriert, beides symptomatisch für die Hilflosigkeit, in welcher sich die Amerikaner in dieser Situation befinden. Es kommen Erinnerungen an den Vietnam-Krieg auf, als der laufende Pluto sich über der Neptun/Mars/Saturn-Konstellation bewegte und Saturn dazu eine Opposition machte, oder an das Jahr 1980, als Saturn über diese Stellungen ging und dabei zeitweilig ein Quadrat zum laufenden Neptun machte - eine Zeit, während welcher amerikanische Geiseln in ihrer Botschaft in Teheran festgehalten wurden. Wir haben an anderer Stelle über diese für die USA schwierigen Zeiten berichtet, wenn Saturn über 8 – 12 ½ Grad oder 19 – 25 Grad veränderlich geht (siehe Astrologie Heute Nr. 44 "USA: Im Würgegriff des Saturn-Zyklus" und Nr. 89 "Saturn, Börse und wirtschaftliche Zyklen").
Wenn man die Bezüge zwischen dem Horoskop von George W. Bush und jenem für die Kriegserklärung der USA an England (Fig. 6) betrachtet, kann man sich vorstellen, dass diesem USA-Horoskop unter der Präsidentschaft Bushs stärkere Bedeutung zukommt. Die Sonnenstellung ist auf ein halbes Grad genau dieselbe, und die beiden Monde machen eine Konjunktion auf 4 Grad genau. Die Venus und Merkurstellungen sind ebenfalls dieselben, und Uranus steht in beiden Fällen im gleichen Zeichen. Dies bedeutet, dass ganz viele Return-Horoskope (Wiederkehr von Planeten auf ihre Geburtsstellung) für das Boyd-Horoskop der USA und George W. Bush dieselben sind. Konkret haben wir für die ganze Amtszeit des Präsidenten Solare und Lunare für ihn und für die USA, welche von den Zeichenstellungen der Planeten her ähnlich aussehen. Hinsichtlich der Solare für 2001 heisst dies, dass der Solarmoment von George W. Bush am 5. Juli um 18.22 Uhr GMT stattfindet, während sich das Solar des Boyd-Horoskops 12 Stunden später um 6.37 Uhr GMT des 6. Juli ereignet.
Dies ist aber noch nicht alles. Zwischen dem Kriegserklärungs-Horoskop der USA (Fig. 6) und dem USA-Horoskop der Unabhängigkeitserklärung (Fig. 3), welche ziemlich genau 1 Jahr später stattfand, gibt es eine faszinierende Uebereinstimmung, welche als Rechtfertigung für die Zeit der Unabhängigkeitserklärung am späten Nachmittag des 4. Juli 1776 gelten kann. So fand die Unabhängigkeitserklärung der USA im Jahre 1776 statt, recht genau 24 Stunden, nachdem das Solar der Kriegserklärung fällig wurde (um 16.47 Uhr versus 16.54 Uhr LT). Dies führt für sämtliche Solare der beiden USA-Horoskope zu einem nur wenige Grade voneinander abweichenden Häusersystem. Die progressiven Sonnen stehen ebenfalls etwa am gleichen Ort, nämlich auf 26 beziehungsweise 28 Grad Wassermann. Diese beiden Stellungen werden im Jahre 2002 vom laufenden Uranus transitiert. Dies ergibt folgende ausserordentlich interessante Abfolge der Sonnenstellungen: Unabhängigkeitserklärung Sonne 13.18 Grad, George W. Bush Sonne 13.47 Grad, Sonne Kriegserklärung: 14.16 Grad, und zwischen diesen Daten die Mondfinsternis auf 13.39 Grad Krebs. Zeitlich sieht die Reihenfolge der Auslösungen am 5./6. Juli 2001 folgendermassen aus: Solarmoment Unabhängigkeitserklärung um 6.30 Uhr GT, Mondfinsternis um 15.04 Uhr GT, Solar G.W. Bush um 18.22 Uhr GT am 5.7. und Solar Kriegserklärung um 6.37 am 6.7.2001.
Mit 24 Stunden und 7 Minuten Verschiebung haben die Solare für die beiden USA-Horoskope praktisch das gleiche Häusersystem. Wir bilden in Figur 7 deshalb lediglich jenes für das Kriegserklärungshoroskop ab. Es zeigt einen MC auf 5 Grad Wassermann in Konjunktion mit Neptun. Der AC steht auf 25 Grad Stier. Die Opposition zwischen Saturn und Mars/Pluto liegt auf der Achse 1-7 (in der 15 Stunden vorher stattfindenden Mondfinsternis – Fig.4 – findet diese Opposition auf der MC/IC-Achse statt). Bereits das Horoskop der Amtseinsetzung von George W. Bush um 12.02 LT am 20.01.2001 wies einen Aszendenten im Stier-Zeichen, Saturn in eins, Mars in sieben und Neptun mit Uranus und Lilith in zehn auf. Die Signaturen bleiben dieselben.
Entsprechend den beschriebenen Konstellationen ist George W. Bush angetreten, um die Welt das Fürchten zu lehren. Seine westlichen Partner und Japan hat er mit der Ablehnung des Kyoto–Umweltprotokolls brüskiert und abgeputzt. Russland hat er auf dem Schachbrett der Weltpolitik als Macht zweiter Ordnung deklassiert, während Chinas Rolle von jener eines "strategischen Partners" (Definition der Clinton-Administration) zu jener eines "strategischen Gegners" mutierte. Es entbehrt nicht der Ironie, dass George W. Bush, den die Chinesen in Abgrenzung zu seinem Vater als den "kleinen Bush" bezeichnen, nun mit einem auf der chinesischen Insel Hainan gestrandeten amerikanischen Spionage-Flugzeugs diesen frisch zum strategischen Gegner erkorenen Kontrahenten, um Zusammenarbeit und Verständnis bitten muss. Die Chinesen werden aus ihrer Sicht allen Grund haben, sich bitten zu lassen. So muss George W. Bush auf dem internationalen Parkett früher, als er es sich wohl gewünscht hat, die Erfahrung machen, dass marsische Töne zu marsischen Reaktionen führen und Situationen schaffen, aus denen höchstens diplomatisches Verhalten herausführt. Vielleicht wird ihm sein Vater, der "grosse Bush", der von seiner Tätigkeit als Botschafter in China die Mentalität kennen dürfte, durch Rat zur Seite stehen. Es wird sich dabei zeigen, wie schnell der Sohn aus dieser Erfahrung lernt.
Diese Feuertaufe für den neuen amerikanischen Präsidenten scheint das Solar der USA für 2001 vorweg zu nehmen. Gemäss ersten chinesischen Angaben soll der Zusammenstoss zwischen einer chinesischen Jagdmaschine und dem amerikanischen Spionageflugzeug, welcher zur erzwungenen Landung letzteren führte, um 9.07 Lokalzeit etwas mehr als 100 km südöstlich der Insel Hainan erfolgt sein. Amerikanische Quellen (zitiert aus der Internet-Seite der BBC) geben approximativ 9.15 Uhr an, wobei es sich dabei um eine Aufrundung handeln dürfte. Wenn man bedenkt, dass an anderer Stelle angegeben wird, dass das Flugzeug 26 Minuten nach der Beschädigung um 9.33 Uhr landen konnte, so erscheint die Angabe von 9.07 Uhr genauer. Dementsprechend wurde das Horoskop in Fig. 8 für 9.07 Uhr Lokalzeit errechnet. Lilith steht am MC zwischen Neptun und Uranus, während sich Saturn kurz nach dem Aszendenten Ende Stier befindet. Vergleicht man dieses Horoskop mit dem Solar des amerikanischen Kriegserklärungshoroskops für 2001, so stellt man fest, dass das Häusersystem das gleiche ist. Auch der Bereich zwischen 5 und 12 Grad kardinal ist durch Mond/Mondknoten, Venus und Sonne aktiviert, wo später die Mondknotenachse und die Mondfinsternis stehen wird. Es fehlt weder an Bezügen zum Horoskop der USA (Fig.3) noch zu jenem des chinesischen Horoskops (Fig. 9), zwei Länder, deren Sonnen zueinander in weiter Quadratur stehen.
Man kann sich vorstellen, dass die Spannungsfigur des amerikanischen Unabhängigkeitshoroskop mit Saturn auf dem absteigenden Mondknoten und der Sonne/Merkur/Neptun-Konjunktion Chinas und Chiron der USA am aufsteigenden Mondknoten und der Lilith dieses Landes für die Chinesen viele Projektionen des unerwünschten Weltpolizisten auslöst, während die USA mit dem Neptun Chinas auf ihrem Saturn und dessen Uranus auf ihrer Venus dieses Land als bedrohlich und etwas unheimlich erleben.
Bekanntlich sind Verbindungen mit dem absteigenden Mondknoten mit vielen Zwanghaftigkeiten verbunden, und diese Kontakte finden zwischen beiden Horoskopen sehr ausgiebig statt. Wenn wie im vorliegenden Fall bei einem Streit beide Kontrahenten einen rückläufigen Merkur aufweisen, der dazu noch im 8. Haus steht, kann man auch nicht davon ausgehen, dass die Kommunikation leicht fällt und rationalen Kriterien folgt. Das Horoskop der Flugzeugkollision ebenso wie die Verbindung zu den Horoskopen beider Länder lässt erwarten, dass das Ereignis nicht ohne Folgen bleiben wird, und von längerfristiger Bedeutung sein könnte. Es gibt zwischen dem Horoskop für die Kollision zwischen dem chinesischen Jäger und dem amerikanischen Spionageflugzeug und der Beschiessung der chinesischen Botschaft am 7. Mai 1999 während des Kosovo-Krieges – ein Ereignis, welches in China empfindliche Wunden hinterlassen hat – interessante Parallelen. Damals stand der Uranus am absteigenden Mondknoten Mitte Wassermann in Opposition zur Mars/Pluto-Konjunktion des chinesischen Horoskops; dieses Mal nehmen Lilith und MC diese Stellung ein. Für die Chinesen sind beide Ereignisse eng miteinander verknüpft – obwohl sie dieses Mal, wie es aus heutiger Sicht scheint, durch leichtsinniges Verhalten den Unfall selbst herbeigeführt haben. Wir können gespannt sein, welchen Verlauf das Machtspiel zwischen den USA und China annimmt.
Abgebildete Horoskope:
- Von George Bush sen. ist bekannt, dass er zwischen 11.30 h und 12.00 h geboren wurde. Die hier verwendete Zeit von 11.48 h geht auf eine Korrektur des Autors zurück, der zur Zeit des Golf-Krieges erarbeitet wurde.
- Die Zeit von George W. Bush entstammt dem Geburtsregister
- Das in Fig. 3 abgebildete Horoskop der USA ist jenes für den Tag der Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 1776. Hinsichtlich der Zeit besteht Uneinigkeit. Wir verwenden hier wie bereits in früheren Ausgaben von Astrologie Heute das Horoskop von Sibly für eine Zeit am späten Nachmittag, korrigiert von Barry Lynes, welcher zur Rechtfertigung dieser Zeit eine ausführliche Dokumentation zusammengestellt hat (Barry Lynes, The Next Twenty Years, 1982). Nach unserer astrologischen Erfahrung ist es mit Neptun am MC nicht verwunderlich, dass es verschiedene Varianten des USA-Horoskops gibt, welche von ihren Befürwortern mit grossem – beinahe religiös anmutendem – Eifer vertreten werden (für eine Diskussion über die Zeit der Unabhängigkeitserklärung siehe Nicholas Campion, Das Buch der Welthoroskope, erhältlich im Astrodata Buchclub).
- Das in Fig. 6 abgebildete Horoskop für die Kriegserklärung der USA an Grossbritannien geht auf die Arbeit von Helen Boyd zurück. Um 11.00 Uhr morgens LT (16.01 GMT) wurde eine Resolution mit folgendem Inhalt: "A Declaration by the Representatives of the United Colonies of North America at Philadelphia, setting forth the Cause and Necessity of their taking up arms."
- Das in Fig. 9 wiedergegebene Horoskop für China geht auf die Proklamation der chinesischen Volksrepublik zurück, die am 1. Oktober 1949 erfolgte. Die angegebene Zeit von 15.15 Uhr stammt von Charles Carter, ohne dass dieser eine überprüfbare Quelle angegeben hätte. Es hat sich jedoch in der Praxis bewährt, und es ermöglicht, viele Ereignisse in der Geschichte dieses Landes zu erklären.
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Fig.1 George Bush sen. 12.6.1924, 11.48 LT, 15.48 GT Milton, Mass. USA (42.15 N, 71.05 W) Koch
Fig. 2 George W. Bush 6.7.1946, 7.26 LT, 11.26 GT New Haven, CT USA (41.18 N, 72.55 W) Koch
Fig. 3 USA Unabhängigkeitserklärung 4.7.1776, 16.47 LT, 21.47 GT Philadelphia PA, USA (39.57 N, 75.10 W) Koch
Fig. 4 Mondfinsternis 5.7.2001, 15.04 GT Washington, USA (38.57 N, 77.06 W) Koch
Fig. 5 ACG der Mondfinsternis vom 5. Juli 2001 5.7.2001, 15.05 GT
Fig. 6 USA Kriegserklärung 6.7.1775, 16.01 GT Philadelphia PA, USA (39.57 N, 75.10 W) Koch
Fig. 7 Solar der Kriegserklärung 6.7.2001, 6.37 GT Washington, USA (38.57 N, 77.06 W) Koch
Fig. 8 Flugzeugkollision 1.4.2001, 9.07 LT, 1.07 GT Koordinaten des Vorfalls (18.00 N, 111.00 W) Koch
Fig. 9 China 1.10.1949, 15.15 LT, 7.15 GT Peking (39.55 N, 116.26 E) Koch
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