Die Jupiter/Pluto-Opposition von 2000-01: Gute Zeiten für Populisten und Plutokraten
Am 13. Mai – kurz nach der letzten Jupiter/Pluto-Opposition vom 6. Mai – haben die Italiener gewählt, und am Tag danach steht fest, dass das "Haus der Freiheiten" von Silvio Berlusconi einen klaren Sieg errungen hat. Diesem Vorgang fehlt es nicht an Brisanz, denn Berlusconi ist nicht nicht nur der reichste Mann Italiens und mit einem Vermögen von 13 Milliarden Dollar, einer der reichsten Unternehmer der Welt, sondern seine privaten Fernsehstationen erreichen bereits 42% des italienischen TV-Publikums. Erhält er nun auch Zugriff zum staatlichen Fernsehkonzern RAI, so könnte er praktisch das gesamte von den Italienern geschaute Fernsehen kontrollieren. Dazu meint die Zeitschrift "Die Zeit": "Soviel Putinisierung war nie." Damit ist jener Vorgang gemeint, den Wladimir Putin in der Zeit von der ersten Jupiter/Pluto-Opposition Anfang September bis zur letzten Anfang Mai 2001 vorangetrieben hat: die Medien zunehmend unter seine Kontrolle bringen. Das gelang ihm dadurch, dass er die Besitzer von kritischen Mediengruppierungen anklagen oder einsperren liess, bis sie sich, um ihre Haut zu retten, ins Ausland absetzten. Dabei war es in Russland schon immer ein Leichtes, in Anbetracht des rudimentären Rechtssystems unliebige Opponenten einer Straftat zu bezichtigen, wozu sich Finanztransaktionen oder nicht abgelieferte Steuern ganz besonders eignen. So meint der Ausdruck "Putinisierung" auch, dass der derjenige, der an der Macht ist, das Rechtssystem nutzt, um Kontrahenten eines Unrechts zu überführen. Gemäss ihrer Entsprechung mit dem Jupiter-Prinzip kommt der Kontrolle des Fernsehens und des Rechtssystems (Jupiter hat mit Sehen und mit Recht zu tun) unter Jupiter/Pluto zentrale Bedeutung zu. Hat man diese beiden Instrumente in der Hand, so beherrscht man Recht und öffentliche Meinung, und dies reicht aus, um kritische Stimmen zu verbannen und in die Wüste zu schicken. Dass Putin diese Methode bestens beherrscht, zeigt die Quadratur zwischen Jupiter und Pluto, die sein Geburtshoroskop aufweist, mit Pluto am absteigenden Mondknoten.
Was für mich gut ist, ist für alle gut
Im Falle von Berlusconi kann die Jupiter/Pluto-Entsprechung über die Kontrolle des Rechts und der öffentlichen Meinung aber noch eine weitere lebensrettende Funktion haben. Befindet er sich an der Macht, so dürfte er die Möglichkeit haben, das Justizsystem so zu beeinflussen und zu steuern, dass die gegen ihn hängigen Klagen und Rekurse hinfällig werden. Man wird dann wohl auch kaum dem Begehren des Obersten Gerichtshofs Spaniens auf Aufhebung der parlamentarischen Immunität von Berlusconi nachkommen.
Gibt man Berlusconi die Möglichkeit zu regieren, so kann man erwarten, dass er dies auf unzimperliche Art und Weise tun wird. So meinte er vor Funktionären seines Koalitionspartners Alleanza Nazionale Anfang März: "Mit mir kann sich keiner vergleichen, nicht in Europa, nicht in der Welt." "Ich bin der Beste der Welt!" Er führt einen Kreuzzug, um Italien von "den Kommunisten" zu befreien und hat an alle italienischen Haushalte eine 128-seitige Biografie, die sein Leben schildert, verteilen lassen. Dabei zögert er, um die Mehrheit zu erhalten, nicht davor, recht unberechenbare und extreme Partner in sein Lager aufzunehmen. So den Führer der Lega Nord Umberto Bossi, der von sich sagt: "Ich bin ein Barbar. Bei mir muss man Pulver riechen und Säbelrasseln hören", und dementsprechend nicht vor rhetorischen Ausfällen zurückschreckt, wie kürzlich, als er Ministerpräsident Giugliano Amato als "Nazi-Zwerg" beschimpfte. Es ist kaum zu erwarten, dass sich Bossi, wenn er an der Regierung beteiligt ist, einen Maulkorb auflegt, denn es gilt für diesen "Haider" Italiens, wie er häufig bezeichnet wird, dass er vor allem dann Anhänger um sich scharen kann, wenn er forsch auftritt. Wird seine Liga hingegen zahm und angepasst, verliert sie ihre Anhänger. Nun geht es bei der Liga aber um die Autonomie des Nordens, und man kann sich vorstellen, dass deswegen Konflikte mit der zentralen Verwaltung in Rom vorprogrammiert sind. Er gilt bereits als Verlierer der Wahlen. Sein Stimmanteil hat sich seit dem Zusammengehen mit Berlusconi halbiert. So kann Berlusconi das Glück haben, schliesslich auf Bossi verzichten zu können. Der andere gewichtige Partner ist Gianfranco Fini, der Chef der Alleanza Nazionale (AN), eine Nachfolgeorganisation des neofaschistischen MSI (Italienische Soziale Bewegung).
Was viele Italiener an Berlusconi beeindruckt, ist, dass er es geschafft hat, sich aus einfachen Verhältnissen hochzuarbeiten, und sie sehen ihm Bestechungen, Rechtsbrüche nach, mit dem Argument, dass "Italien nicht ein Land wie jedes andere ist", sondern solche Vorgehensweisen notwendig waren (oder sind), wenn man hochkommen will. Damit hätte Berlusconi bloss etwas konsequenter das getan, was alle tun.
In diesem Punkt tut sich nun ein bedenklicher Graben zum Rest Europas auf. So hat es nicht viel genützt, dass verschiedene europäische Zeitungen und Zeitschriften, die man unmöglich links, das heisst zum Erzfeind gehörig, ansiedeln kann, wie der "Economist", die "Financial Times", die NZZ, die Süddeutsche Zeitung, die spanische "El Mundo" zusammen mit vielen italienischen Intellektuellen vor Berlusconi gewarnt hatten. Der italienische Schriftsteller Umberto Eco meinte mit zahlreichen anderen, dass die Wahl des Medienmagnaten und Grossunternehmers die Demokratie Italiens bedrohen würde: "Berlusconi verfüge dann als Ministerpräsident und Geschäftsmann über so viel Macht, dass auch ein Heiliger den Versuchungen nicht widerstehen könnte." Man müsse sich als Wähler gegen eine "Show Business-Ideologie" und "für die Vielfalt der Informationen in Italien" einsetzen. Die Vorstellung, die viele Italiener mit Berlusconi verknüpfen, dass ein Mensch, der sich selbst immens reich gemacht habe, auch Wohlstand für die Menschen bringe, die er regiere, sei ein gefährlicher Trugschluss.
Die "Weltwoche" vom 10. Mai 2001 titelte gar: "Wie Italien verkauft wird." "Am Sonntag erleben wir die erste feindliche Übernahme eines demokratischen Landes durch einen Konzern – die Italiener wechseln den Besitzer. Sie glaubten, sich selber zu gehören. Jetzt fallen sie, stimmen die Umfragen, mit Kind und Kegel an die Fininvest und deren Chef Silvio Berlusconi."
Berlusconi als Inbegriff der unkritischen Jupiter-Entsprechung
Dass Berlusconi wenig Spass hat an Diskussionen und im Falle von kritschen Voten schnell ungeduldig wird, ist bekannt. "Il Cavaliere" ("der Ritter" als Jupiter-Symbol), wie Berlusconi in Italien oft genannt wird, liebt publikumswirksame Auftritte als Volkstribun, gilt aber als sehr dünnhäutig. Seinen Einstieg in die Politik erklärte er bereits 1994 mit den Worten: "Ich habe mich entschlossen, ins Feld herabzusteigen und mich mit öffentlichen Angelegenheiten zu befassen, weil ich nicht in einem unliberalen Land leben möchte." Er bringt klar herüber, dass er weiss, was richtig ist, und versteht sich besser im Erteilen von Anweisungen, als in der demokratischen Diskussion von Sachverhalten. Ein prägnantes Beispiel dafür lieferte er, als er im Stadion seines Mailänder Fussballclubs AC Milan auf einen Fan im Rollstuhl traf und diesen aufforderte: "Stehe auf und gehe!" An anderer Stelle vermittelt er, dass jeder so werden kann wie er: "Ich bin wie ihr, also seid wie ich." Was dies bedeutet, fasst die Weltwoche in einem zynischen Kommentar zusammen: "Seine Vita ist sein Programm. Das haben viele Italiener verstanden. Dass der Milliardär sozial entfernt, kriminell, politisch unberechenbar ist, stärkt ihn. Wo die Konzerne die Politiker entmachtet haben, wo die Politik nichts mehr kann gegen Korruption und den Zerfall sozialer Sicherheit, wo der Markt regiert, zeugt es vom Realitätssinn der Italiener, wenn sie den Konzernchef, den Schurken, den Unpolitischen, zum Chef küren."
Zwischen Herbst 2000 und Frühjahr 2001 hat die Pluto-Opposition auf der Welt ihre Spuren hinterlassen: Putin hat seine Macht gefestigt, indem er störende Medienstimmen mit Hilfe des Justizsystems ausgeschaltet hat, wobei er gerne erklärt, er sei über die Untersuchungen im Detail nicht informiert und wolle sich auf keinen Fall in die Arbeit der Justiz einmischen. Eine demagogische Lüge, welche frühere Diktatoren mit Erfolg angewandt haben, nach dem Motto "Wenn man etwas oft genug und mit Nachdruck behauptet und die Kritiker ausschaltet, wird es schliesslich geglaubt". Die Signatur von Jupiter/Pluto war auch am Werk, als der Oberste Gerichtshof in den USA im Anschluss an die Präsidentschaftswahlen eingriff, um George W. Bush zum Sieg zu verhelfen. Der berühmte Liberale und Universitätsprofessor John Kenneth Galbraith warnte im Anschluss an diesen Vorgang, dass die Wirtschaft neuerdings die Kontrolle über die Justiz übernehme, was dazu führe, dass die USA wie eine Firma regiert werden könne. Dies stelle eine Gefahr für die Demokratie dar.
Dieser schleichende Übergang von einer Basisdemokratie zu einer Plutokratie läuft in den USA ziemlich subtil ab, so dass mancher ihn nicht so sehen dürfte. Es gibt, ausser im Falle von kriegerischen Verwicklungen keine Kontrolle der Medien, und es handelt sich äusserlich mehr um eine Verschiebung der Akzente in Richtung wirtschaftlicher Faktoren. Im Falle von Italien ist er jedoch unübersehbar. Es übernimmt jemand die Macht, der, wie es der "Economist" in einem Artikel vom 26. April 2001: "Fit to Run Italy?" formulierte, folgender Delikte angeklagt wurde: Geldwäscherei, Mittäterschaft an einem Mord, Verbindungen zur Mafia, Steuerflucht, Bestechung von Politikern, Richtern und Steuerbeamten. Gleichzeitig ist dieser Mann der reichste Bürger, und er kontrolliert im starken Ausmass das private Fernsehen.
Berlusconi tritt unter mundanen Jupiter/Pluto-Aspekten auf den Plan
Dass diese Prozesse unter der laufenden Jupiter/Pluto-Opposition stattfinden, hat seine Konsequenz. So hatte Berlusconi schon einmal seine Chance, als Jupiter im Jahre 1994 im Skorpion-Zeichen auf den Pluto zusteuerte. Damals wurde er am 11. Mai 1994 als Ministerpräsident vereidigt, als kurz nach einer Sonnenfinsternis Sonne und Mond in Opposition zum Pluto am absteigenden Mondknoten standen. Das Horoskop für diesen Moment ist in Fig. 1 für 12.00 Uhr aufgezeichnet, und seine Zeit als Ministerpräsident dauerte damals ziemlich genau sieben Monate. Am 22. Dezember 1994, kurz nachdem es zu einer Jupiter/Pluto-Konjunktion gekommen war, trat Berlusconi zurück, um eine Niederlage im Parlament zu vermeiden. Am gleichen Tag wurde sein Bruder Paolo Berlusconi wegen Schmiergeldzahlungen im Auftrag des Berlusconi-Imperiums zu sieben Monaten Haft verurteilt und Silvio Berlusconi selbst stand Mitte Dezember wegen Korruptionsvorwürfen in Mailand vor Gericht. Interessant ist, dass die ganze damalige Regierungszeit Berlusconis von einer Jupiter/Lilith-Opposition in der Nähe der Mondknotenachse begleitet war und sein Rücktritt dann erfolgte, als diese Oppositionsachse den Pluto erreichte. Die Jupiter/Pluto-Konjunktion von Dezember 1994 hatte aber auch einen Bezug zu reaktionären Tendenzen in Russland und den USA, jenen Ländern, in welchen sich vor kurzem Putin und Bush profilieren konnten. So erfolgte damals im Dezember 1994 der verheerende erste Einmarsch Russlands in Tschetschenien, was der Welt in Erinnerung rief, dass die Gespenster der russischen Vergangenheit noch sehr lebendig sind. Bekanntlich baute später Putin seinen Ruf auf einem harten neuerlichen Eingreifen in Tschetschenien auf. Dieses Tschetschenien-Abenteuer ist mittlerweile allerdings zu einer Belastung für ihn geworden, und es erscheint deshalb von besonderer Wichtigkeit, die Medienberichterstattung insbesondere in diesem Bereich unter Kontrolle zu haben. In den USA errangen die Republikaner im November 1994 beträchtliche Erfolge bei den Kongresswahlen. Plötzlich waren die Demokraten im Senat und Repräsentantenhaus in der Minderzahl, eine schwierige Situation für Bill Clinton, die ihn um seine Wiederwahl 1996 fürchten lassen musste. Den entscheidenden Sieg errangen die Republikaner allerdings erst unter der nächsten Jupiter/Pluto-Opposition im November 2000 mit der Wahl George W. Bushs unter Mithilfe des Obersten Gerichtshofes. Diesen Beispielen gemeinsam ist die Förderung von rechtsgerichteten Tendenzen durch Jupiter/Pluto, verbunden mit einer Neigung, das Recht für eigene Zwecke einzusetzen.
Ein Aspekt zwischen Jupiter und Pluto kann aber auch durch Transite zum Geburtshoroskop zustande kommen. So finden wir im Radix von Silvio Berlusconi (Fig. 2) den Jupiter im dritten Haus auf 18 Grad Schütze, und der laufende Jupiter macht in der zweiten Maihälfte dazu eine Opposition, während Pluto bereits im März 2001 auf weniger als drei Grad an diese Position herankam. Eine Konjunktion zwischen dem laufenden Pluto und Radix-Jupiter bildet sich dann auf weniger als ein halbes Grad genau im März 2002, während auf dieser Stelle während des ganzen Sommers 2002 eine Saturn/Pluto-Opposition stattfindet. Dies wird eingeläutet durch einen Transit des absteigenden Mondknotens auf dem Jupiter Berlusconis Anfang Juni 2002 (mittlerer Mondknoten). Diese Periode von Frühling bis Sommer 2002 könnte für Berlusconis politische Laufbahn entscheidend sein. Schafft er diese Krisenzeit mit einem gleichzeitig in seinem zehnten Haus stattfindenden Jupiter-Transit, so dürfte er die schwersten Stürme überstanden haben.
Berlusconi als Weihnachtsmann und Märchenprinz
Ein Blick auf Berlusconis Radixhoroskop zeigt einen interessanten Zusammenhang. Zwischen Jupiter als Prinzip der Expansion, Mond in Fische und Neptun als Entsprechung des Traumes wie auch des Märchens sowie Chiron als Ausdruck für eine Wunde besteht in Form einer Spannungsfigur eine starke Verbindung. Diese Figur wird jetzt und in der nächsten Zeit durch den Pluto aktiviert. Wenn die Geburtszeit, die gemäss Taeger-Archiv dem Geburtsregister entstammen soll, zuverlässig ist, wird diese Konstellation auch durch die progressive MC/IC-Achse ausgelöst, mit MC progressiv zur Zeit auf 12 Grad Jungfrau, das heisst im Orb einer Opposition zu Berlusconis Radix-Mond - eine mögliche Entsprechung für die erfolgreiche Wahl. Mit der zur Zeit durch Jupiter und Pluto und bald durch Saturn und Pluto angesprochenen Konstellation im Horoskop Berlusconis verstehen wir, dass er sich für den Durchschnittsitaliener als Projektion für den "Ritter" und Heilsbringer eignet. Wenn Jupiter wie in Berlusconis Radix zweimal mit dem Neptun-Prinzip (zusätzlich Mond in Fische) verbunden ist, so entsteht schnell einmal ein Glaube an den Weihnachtsmann, ein Credo, welches Berlusconi mit seiner Lebensgeschichte optimal verkörpert. Dass sich hinter der Vorstellung "Ich kann es, und wenn ihr mir vertraut, können wir es zusammen" eine Wunde und eine gute Portion Angst und Verdrängung verbirgt, zeigt Chiron in Opposition zu Jupiter im Quadrat zu Saturn und am absteigenden Mondknoten. Damit hat der Cavaliere neben seiner Entsprechung des Ritters auch etwas vom verwundeten Heiler, der allerdings erst dann dauerhaft heilen und helfen kann, wenn er seine Wunde akzeptiert. Nun liegt diese jedoch im Zwillinge-Zeichen und in neun, was uns zwei Zusammenhänge nahe legt:
- Es ist beachtlich, dass Berlusconi mit Chiron im Zwillinge-Zeichen aus seiner Wunde im Bereich der Konjunktion eine Stärke gemacht hat, indem er sich zum Medienzar durchboxte.
- Die Wunde lebt aber weiter fort, was darin zum Ausdruck kommt, dass Berlusconi Mühe mit einer offenen Diskussion und kritischen Fragen hat. Am liebsten tritt er deshalb in seinen eigenen Medien auf, wo er die Szene im Griff hat und sonst Fragen, die ihm gestellt werden sollen, im Voraus haben will und hinsichtlich Teilnahme anderer an einer Diskussionsrunde sehr weit reichende Bedingungen stellt. So können wir uns vorstellen, dass die Pluto/Opposition der Jahre 2002 und 2003 auf der Jupiter/Chiron-Opposition von Berlusconi einige der hässlichen Entsprechungen seiner jupiterhaften Kompensation, mit Hilfe welcher er unbewusste merkurische Unzulänglichkeitsgefühle zudeckt, an den Tag bringen wird. Dies erscheint umso wahrscheinlicher, als zur gleichen Zeit (2002) Chiron auf seinem IC und im Quadrat zu AC, Sonne und Merkur transitieren wird.
Eine Erkenntnis drängt sich im Falle von Berlusconi ebenfalls auf. Jemand, der von sich gerne in den höchsten Tönen spricht und zum Ausdruck bringt, dass ihm auf der ganzen Welt niemand das Wasser reichen kann, lebt einseitig in einer jupiterhaften Übersteigerung und verdrängt in solchen Momenten den natürlichen Gegenpol Saturn. Dieser kann dementsprechend wichtige Tests bereithalten. Als Berlusconi im Jahre 1994 vereidigt wurde, stand Saturn auf 11 Grad Fische, und er wird das genaue Quadrat dazu auf 11 Zwillinge in der zweiten Julihälfte 2001 einnehmen. Dies ist etwa die Zeit, auf welche sich Berlusconi für einen Grossauftritt beim Weltwirtschaftsgipfel von Genua freut. Wie der "Spiegel" meint, könnte dann "das einstige Schmuddelkind der europäischen Politik sich als Kabinettschef präsentieren". Wie wir sehen, scheinen bei Berlusconi neben Jupiter/Pluto-Transiten auch Saturn-Zyklen wichtige Etappen in seiner Karriere auszulösen. Das letzte Mal war der politische Aufstieg vom baldigen Fall begleitet, womit die letzte Regierung Berlusconi mit sieben Monaten Amtszeit die durchschnittliche Dauer der italienischen Regierungen nach dem 2. Weltkrieg leicht unterbot (58 Regierungen von 1945 – 2001). Wird es Berlusconi dieses Mal gelingen, seine Position stärker zu festigen, oder muss man mit einer baldigen Regierungskrise rechnen?
-cw
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Fig. 1 Vereidigung Berlusconi 11.5.1994, 12.00 LT, 10.00 GT Roma, I (41.54 N, 12.29 E) Koch
Fig. 2 Silvio Berlusconi 29.9.1936, 6.30 LT, 5.30 GT Milano, I (45.28 N, 9.12 E) Koch
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