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Archetypische Ausdrucksweisen
Bil Tierney Dynamik der Aspektanalyse geb., 358 S., Euro-D 24,90 / Euro-A 25,60 / sFr. 43.70 Chiron Verlag, D-Tübingen 2006
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Der Autor, Bil Tierney, geht in Dynamik der Aspektanalyse von der These aus, dass wie allen lebendigen Systemen auch der Astrologie ein einziger gleichsam astro-genetischer Code, ein einziges, allumfassendes kreatives Potenzial zugrunde liegt. Dieses Potenzial findet in allen Zellen des Gesamtorganismus (Planeten, Zeichen, Häuser usw.) seinen jeweils eigenen energetischen Ausdruck. Dies jedoch nicht im Sinne einer jeweiligen Stärke oder Schwäche, sondern in einem jeweiligen Anders-Sein. Nach Tierney verbergen beziehungsweise offenbaren sich in den Aspekten besondere archetypische Ausdrucksweisen ganz grundlegender kreativer Lebensprinzipien. Wie im Kleinen, so im Grossen. Aus diesen ebenso einfachen wie astro-logischen und am Ergebnis gemessen überzeugenden Annahmen leitet er die Dynamik seiner Aspektanalyse dahingehend ab, dass er alle Aspekte mit dem 0-Grad-Widder-Punkt in Verbindung bringt, dort abträgt und sie mit den Ausdrucksweisen der jeweils so gefundenen Tierkreiszeichen und deren Herrscher assoziiert. Demnach entsprechen dann beispielsweise das Sextil den energetischen Frequenzen Zwillinge-Merkur und Wassermann-Uranus, das Quadrat den energetischen Frequenzen Krebs-Mond und Steinbock-Saturn. Hinzu kommen zwei weitere Differenzierungen, die jeden Aspektausdruck zusätzlich verfeinern. Einmal dadurch, dass jedes Zeichen nochmals in zwölf Sektoren zu jeweils 2,5 Grad und die einzelnen Zeichen in drei Dekanate gegliedert werden. Was auf den ersten Blick vielleicht verwirrend erscheint, entfaltet sich jedoch zu einem sich gleichsam von innen heraus generierenden Bezugssystem, aus dem der Autor sowohl für alle Aspekte als auch für rückläufige oder unaspektierte Planeten äusserst differenzierte Analysen ableitet. Mit grosser Entschiedenheit räumt er auch mit der ja bei manchen Astrologen immer noch gängigen Einteilung der Aspekte in gute oder schlechte Aspekte auf. Die Art und Weise, wie er beispielsweise die guten Seiten des gefürchteten Quadrates oder einer Opposition oder die schlechten Seiten der allseits geliebten Trigone herausarbeitet, sollte nicht nur zur Pflichtlektüre eines jeden Astrologen gehören, sondern auch in konsequenter Nachahmung zum Wohle der Klienten in allen Beratungen Eingang finden. Hier wird nicht schwarz-weiss gemalt, sondern in einer aufgeklärten, unserem heutigen Bewusstsein entsprechenden Art und Weise zu einem kritisch-kreativen Umgang mit den Aspekten aufgefordert. Dieses Buch steht in einer Reihe mit dem Besten, was bisher beispielsweise von Oskar Adler und Dane Rudhyar an differenzierten Betrachtungen zu den Aspekten vorgelegt wurde.
–Peter Schlapp
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Tod ohne Schrecken
Norbert Giesow Astrologie & der Tod Pb., 176 S., Euro 19,90 / sFr. 34,90; D-Tübingen 2005 nur erhältlich bei: www.astronova.de
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Zugegeben, neu ist das Thema Astrologie und Tod nicht, aber die Darstellung von Norbert Giesow in Astrologie & der Tod verdient es, besonders hervorgehoben zu werden. Der Autor nähert sich dem Thema nicht anhand der vertrauten astrologischen Symbolik an (wie Skorpion, Pluto, Saturn und achtes Haus). Er wirft zunächst grundsätzliche Fragen nach Polarität, Raum und Zeit, Tod und Sterben auf, wobei er einen weiten Bogen spannt von der antiken Mythologie und anthroposophischem Gedankengut bis hin zum Buddhismus. Ein solcher Rundumschlag birgt immer das Risiko, ins Oberflächliche und Banale abzugleiten, doch dem widersteht der Autor. Niemand wird erwarten, dass Giesow auf etwa 50 Seiten die Existenz mit ihren Polen von Geburt und Tod allgemeingültig erklärt, doch die Fragen, die er stellt und die Gedanken, die er teilt, machen deutlich, dass er sich mit dem Thema intensiv befasst hat, und sie geben viele Anstösse, es ihm gleichzutun. Nach knapp einem Drittel des Buches wendet sich der Autor der Astrologie zu, wobei er dann die vertrauten Symbole aufgreift. Er beginnt mit Skorpion, den er kurz für alle zwölf Häuser deutet, darauf folgt das achte Haus, das er ebenfalls durch alle Zeichen dekliniert. Diese Darstellung enthält für Astrologen wenig Neues; hier wäre etwas mehr Tiefgang denkbar. Interessanter ist die darauf folgende Einordnung von Mars und Saturn in das Thema Tod. Dass am Ende Pluto den grössten Raum einnimmt, versteht sich von allein, und dabei geht Giesow mehr in die Tiefe als bei der Darstellung von Skorpion und achtes Haus. Zum Schluss wird das Geburtsbild von drei bekannten Persönlichkeiten – Osho, Willy Brandt und Gandhi – mit dem Horoskop ihres Todeszeitpunkts in Beziehung gesetzt. Auch das eine Anregung, auf diese Art selbst zu forschen, etwa bei den eigenen Ahnen. Insgesamt geht es Giesow nicht nur darum, das Phänomen des Todes seiner Leserschaft vertrauter zu machen, sondern ihm auch den Schrecken zu nehmen. Tod gibt es nur in unserer Vorstellung von Raum und Zeit. Das Buch hilft, dieses Konzept zu durchblicken und den Prozess des Sterbens in das Leben zu integrieren – gelassen und lustvoll. Ein Kritikpunkt sei nicht verschwiegen: Die Neigung des Autors, von sich selbst immer in der ersten Person Plural zu schreiben, klingt für «uns» befremdend und altbacken.
–Klemens Ludwig
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Anlagemöglichkeiten
Annemarie Zimmermann Börsenerfolg als astrologisches Schicksal Wie Ihr Sternzeichen Ihren Anlageerfolg beeinflusst geb., 112 S., Euro-D 14,95 / Euro-A 15,40 / sFr. 26.90 TM Börsenverlag, D-Rosenheim 1999
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Zurzeit wird wieder diskutiert, ob der Zenit am Aktienmarkt schon erreicht ist, oder ob noch «Luft nach oben» drin ist. Während die Börsenexperten schon wieder eine Kursrallye versprechen, steht der Anleger vor der grossen Frage, was die für ihn richtige Anlageentscheidung ist. Nicht selten sind Anleger Opfer der Verkaufsempfehlungen ihrer Bankberater, denn diese stehen unter immer grösser werdendem Verkaufsdruck und schauen bei der Beratung von Anlageoptionen gerne auf Gewinnmargen im eigenen Haus. Nun steht die Kundenorientierung in der Anlageberatung an erster Stelle und das Geschäft als oberstes Gebot. Doch wie kann man die Vielfalt der Kunden gut strukturieren und in Anlagebedürfnisgruppen unterteilen, sodass neben hohen Gewinnmargen auch eine möglichst optimale und bedarfsgerechte Kundenzentrierung stattfinden kann. Normalerweise wird der Kunde nach Alter, Familienstand, Bildungsstand und Berufsstand klassifiziert. Gibt es noch weitere Kriterien, die eine Anlegerschar unterteilen und genau abbilden lassen? Annemarie Zimmermann hat in ihrem Buch Börsenerfolg als astrologisches Schicksal einen Versuch von möglicher Unterteilung vorgenommen. Sie beschreibt jedes Sternzeichen und die jeweiligen Vorlieben in der Anlageentscheidung und in der Risikofrage. So ist es recht spannend, seine eigene astro-ökonomische Persönlichkeit zu entdecken. In den USA spielt dieses Konzept schon eine Rolle bei einigen Investment-Profis. Neugierig war ich schon, über mein Sternzeichen eine börsen-astrologische Anlagestruktur zu erfahren. Ich muss aber feststellen, dass es nicht genügt, nur auf sein Sternzeichen hin einen Bezug zu seinem Depot herstellen zu wollen. Dieses Buch hat mir gezeigt, wie andere Sternzeichen ihr Geld anlegen und auf welche Komponenten sie bei der Anlage Wert legen. Das inspiriert mich, nun auch Transite in meine Betrachtung mit einzubeziehen und zukünftig auf ein grösseres Potenzial von Anlagemöglichkeiten zurückzugreifen. Sollte es sich positiv auswirken, so ist die Rendite des Buches von Annemarie Zimmermann grösser als ich es heute beurteilen kann.
–Lydia Wentzel
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