Astrologie Heute Nr. 122 (August 2006)
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Astrologie Heute Nr. 122
August 2006

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 122 bestellen
Astro-logische Merk-Würdigkeiten
 
«Unter Raubmördern und Juristen»

 
von Barbara Egert
 

 
«Du hättest ein Raubmörder werden können», erkläre ich meinem erstaunten Mann und bin mir fast (!) sicher, denn die Lektüre eines beinahe vergessenen Buches aus dem Jahr 1926 mit sorgfältigen Auswertungen von astrologischen Statistiken hat mich nachhaltig überzeugt: Mit der Sonne in Widder hat man die notwendige Aggressivität, und die Venus in Stier handelt aus Habsucht. Und das ergibt dann einen (statistischen) Raubmörder!
 
Aber nun folgte mein Mann seiner Berufung zum Maler, und was finden wir da in unseren Statistiken? Immerhin gibt ihm die Venus in Stier eine Chance, aber ansonsten hat er den falschen Weg eingeschlagen. Ich auch, denn ich wäre prädestiniert für ein kreatives Bilderschaffen mit meiner Sonne in Waage zum Beispiel und besonders mit dem Sextil von Mars auf Venus. Nur schade, dass ich das nicht früher wusste, denn vielleicht hätte aus meinem unbeholfenen Gekritzel ja noch was werden können – in der heutigen Kunstszene fast mit Sicherheit.
 
Aber nun zu den Gemeinsamkeiten zwischen (Raub-) Mördern und Juristen. Statistisch gesehen sind sie sich sehr ähnlich, denn die ausgewerteten Platzierungen geben ein treffliches Bild, und bei weiteren Überlegungen stösst man sogar auf einen gemeinsamen Nenner, denn die beiden «Berufs»-Gruppen treffen sich vor Gericht und sind eigentlich zwei Seiten einer Medaille. Denn vielleicht sind Juristen ihren bösen Wesenszügen nur entkommen, indem sie ihnen mit Scharfblick bei denen begegnen und dort bekämpfen, die sie ausgelebt haben und auf die sie nun mit dem Finger zeigen können, wie wir das im Allgemeinen gerne tun, wenn jemand unseren Schatten lebt, den wir verdrängen.
 
Hier nun der Beweis: Astrologische Auswertungen von Juristen und (Raub-) Mördern haben ergeben, dass beide in überwiegenden Fällen mit einer Sonne in Widder gesegnet sind (wie’s aussieht, ein Sonnenstand mit sehr flexiblen und ungeahnten Möglichkeiten), wobei die feine Unterscheidung gemacht wird, dass bei Mördern aus Habgiermotiven Venus in Stier platziert ist (mein Mann!) und bei «normalen» Mördern Jupiter ein Quadrat zu Mars bildet.
 
Nun wird es aufregend, denn honorige Kirchenväter haben statistisch gesehen mit Betrügern/Dieben vieles gemeinsam: Die Sonne in Fische, der Mond in Stier und Merkur in Skorpion sind bei beiden am stärksten vertreten. Wenn wir darüber genauer nachdenken, dann erscheint uns das plausibel, denn mit der Sonne in Fische kennen wir keine Grenzen und Beschränkungen, und wir fühlen uns mit allen Menschen verbunden. Warum nicht auch mit deren Besitz, fragt sich der Dieb und stimmt dem Gedankengut der Geistlichen uneingeschränkt zu, denn: Wir sind doch alle eine grosse Familie, und keiner soll leer ausgehen. Das lässt sich unser Dieb nicht zweimal sagen …
 
Der Mond in Stier möchte sein Leben geniessen und sich nicht überarbeiten. Das ist ein weiterer gemeinsamer Nenner unserer beiden «Berufs»-Gruppen. Na ja, der Merkur in Skorpion hat sowieso eine latent kriminelle Energie, wie alle Planeten, die mit Pluto in irgendeiner Form verbunden sind. Nun frage ich mich aber, wie würde die Statistik aussehen, wenn Pluto berücksichtigt worden wäre!? Wenn ich so das Horoskop meines Mannes betrachte, dann wäre er mit seiner Stier-Venus im Quadrat zu Pluto nicht nur ein Krimineller, sondern man könnte sein finsteres Gewerbe sogar spezialisieren, nämlich: ein mordender Kunsträuber.
 
Nun aber noch ein weiteres aufregendes Thema mit erstaunlichen statistischen Resultaten: Ehescheidungen! Ich kann nur allen Ehewilligen raten, sich nicht mit einem Partner lebenslänglich zu verbünden, dessen Mond in einem «doppelkörperlichen» Zeichen steht, denn das ist eine «ehetrennende» Platzierung, und die Mond-Stellung in Skorpion wird als schädlich (!) für die Ehe angesehen. Dann sollte die Sonne nicht in einem der Eckfelder und Venus keinesfalls im sechsten Haus platziert sein, denn das ist eine «schlechte Stellung, die auch für die sexuelle Moral im allgemeinen ungünstig bewertet wird». Wie das nun aussieht, wenn Jupiter ein Trigon auf diese Venus wirft, wird nicht erläutert, aber man soll ja auch nichts komplizieren, denn vielleicht gilt ja auch hier wie in der Quantenphysik die «Unschärferelation».
 
«Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast», las ich letzthin. Ich habe nichts gefälscht und traue ihr auch so nicht, weil sie im Einzelfall nie stimmt und somit schlecht bewiesen werden kann. Übrigens: Welche Merk-Würdigkeiten mögen unsere heutigen astrologischen Statistiken in 80 Jahren aufweisen?
 

 
Barbara Egert,
geprüfte Astrologin DAV; über 25 Jahre Astrologie-Erfahrung; astrologische Beratungen und Kurse in Berlin; diverse Publikationen in Büchern und Fachzeitschriften; ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE