Astrologie Heute Nr. 124 (Dezember 2006) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 124
Dezember 2006

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 124 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 
Anfang Dezember 2006 bis Anfang Februar 2007

von Verena Bachmann

Verena Bachmann
Die kommenden Monate beinhalten nicht nur den Jahreswechsel, die Konstellationen markieren auch den Beginn einer Zeit machtvoller neuer Impulse. Sie öffnen Zeitfenster und schaffen Verbindungen in die Vergangenheit wie auch in die Zukunft. Die Erfahrungen und Entwicklungen dieser Zeit haben den Charakter eines Rückblicks auf Geschehenes und der Vorbereitung für Kommendes, sie können als Prolog gesehen werden für die zu erwartenden tief greifenden kollektiven Umwandlungen der kommenden Jahre. Dies gilt für die grossen, mundanen und sozialen Entwicklungen ebenso wie für die individuellen Erfahrungen – Letzteres vor allem bei Menschen mit Konstellationen auf den angesprochenen Gradbereichen. Ein Sinnbild soll die komplexe und vielschichtige astrologische Thematik symbolisch beschreiben: Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor dem Tor in eine neue Welt. Sie wissen, dass sich jenseits des Tores ganz neue Landschaften und Situationen öffnen, dass das Durchschreiten dieses Tor sehr bedeutungsvoll für Sie ist und einen machtvollen Impuls setzt, der Sie auf einer tiefen Ebene berührt und Sie in Kontakt mit bisher nur erahnten Kräften und Möglichkeiten bringt. Ihr Standort vor dem Tor erlaubt Ihnen zugleich den Blick zurück, und Sie sehen den Weg, den Sie gegangen sind, die Entwicklungen, die Sie durchlaufen haben. Sie erkennen nun die gemachten Fehler ebenso wie das, was Sie gelernt und vollbracht haben. Sie sind aufgefordert, die Essenz des Erfahrenen (im Guten wie im Schlechten) von den Begleitumständen und Nebensächlichkeiten zu unterscheiden, Ersteres zu verinnerlichen und Letzteres zu verabschieden, um sich so für den Übergang vorzubereiten.
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Vollmond
5. 12. 2006, 0.25 GT
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Neumond
20. 12. 2006, 14.01 GT

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Vollmond
3. 1. 2007, 13.57 GT

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Neumond
19. 1. 2007, 4.01 GT

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Vollmond
2. 2. 2007, 5.45 GT

Astrologisch sind vor allem die zyklischen Zusammenhänge auffallend. Im Zentrum des Geschehens stehen der Planet Jupiter und das Schütze-Zeichen. Jupiter bewegt sich seit Ende November in seinem eigenen Zeichen. Am 23. Januar bildet er das erste von drei abnehmenden Quadraten zu Uranus (auf 12.16 Grad veränderlich). Im Dezember bewegen sich kurz nacheinander alle persönlichen Planeten über diese Gradzahlen im Schütze-Zeichen und aktivieren dabei die entsprechenden Themen. Der laufende Jupiter/Uranus-Zyklus begann am 18. Februar 1997 auf knapp 6 Grad Wassermann. Er steht symbolisch für Entwicklungsprozesse in Bezug auf gesellschaftliche und soziale Ideen und Ideale, wissenschaftliche Forschung und technologische Fortschritte, die Entdeckung neuer Welten und Dimensionen (im Makrokosmos und im Mikrokosmos). Die rasanten Veränderungen im Zusammenhang mit der Internet- und Nanotechnologie und der Genforschung dürften Aspekte dieses Zyklus darstellen. Auf der gesellschaftlichen, psychologischen und spirituellen Ebene sind dies ein neuer, flexibler Umgang mit dem Zeitbegriff, die Veränderung der Rolle von geistigen Führern und Idealen sowie die Suche nach einem individuelleren Umgang mit Moral und Ethik. Mit dem Quadrat werden die Früchte erkennbar, ebenso Fehlentwicklungen. Kritische Fragen zum Sinn und Resultat der Entwicklungen werden gestellt. Die Folgen von Exzessen, Fehleinschätzungen, intellektueller Arroganz und geistiger Hybris könnten als Schatten der Thematik deutlich werden. Auf der persönlichen Ebene lohnt sich ein Blick zurück in das Jahr 1997. Damalige Erfahrungen und Impulse werden nun wieder aktuell, kommen in eine neue Phase. Entscheidungen stehen an. Es zeigt sich, wo geistige Entwicklung möglich war und wo allenfalls fixe Vorstellungen und Überzeugungen oder Ideologien zu problematischen Auswüchsen führten. Betroffen sind all jene mit Stellungen im Bereich von 3–9 Grad fix (Zyklusbeginn) sowie 11–19 Grad veränderlich (Quadratbereich).  
 
Die zweite aktuelle Thematik betrifft den Bereich von 26–29 Grad Schütze. Er wird in dieser Zeit mehrfach durch Konjunktionen (Zyklusbeginn, Impuls) aktiviert. Der Reigen wird am 8. Dezember durch die Venus/Pluto-Konjunktion auf 26.08 Grad eröffnet. Am 18. Dezember findet auf 26.30 Grad eine Sonne/Pluto-Konjunktion statt, am 20. Dezember auf 28.33 Grad der Neumond, am 25. Dezember auf 26.44 Grad die Merkur/Pluto-Konjunktion und am 13. Januar die Mars/Pluto-Konjunktion. Da – mit Ausnahme des Neumondes – alle Zyklen länger als ein Jahr dauern, haben die in dieser Zeit gesetzten Impulse eine nicht zu unterschätzende Qualität.
 
Noch mehr Bedeutung erlangen sie, wenn die angesprochenen Gradzahlen etwas näher unter die Lupe genommen werden. Zurzeit befindet sich das Galaktische Zentrum auf 26.56 Grad Schütze. Man könnte diesen Bereich als einen Ort sehen, wo sich ein Tor zu einer tieferen, umfassenderen und ganzheitlicheren Wahrnehmung öffnet. Das Galaktische Zentrum ist astronomisch ein Schwarzes Loch, hat also eine ungeheure Anziehungskraft und steht damit im Zusammenhang mit der Energie der Grossen Göttin. Auch der laufende Saturn/Uranus-Zyklus begann auf diesen Gradzahlen (Konjunktion im Oktober 1988 auf 27.47 Grad Schütze). Dieser Zyklus beinhaltet soziale und gesellschaftliche Prozesse im Zusammenhang mit der zunehmenden Individualisierung, der Befreiung von bisher geltenden Normen, dem Aufbrechen alter Strukturen und der Suche nach Rechtsformen, welche dem Ideal von Freiheit, Glauben und Gleichberechtigung genügen. Auch die Finsternis vom 22. September 2006 fand im Gradbereich von 25 Grad (Mondknoten) bis 29 Grad (Neumond) veränderlich statt. In Bezug auf all diese Themen sind durch die Konjunktionen der Schnellläufer mit Pluto neue Impulse zu erwarten.
 
Die angesprochenen Gradbereiche öffnen auch ein Zeitfenster in die Zukunft. Am 12. Dezember 2007 wird Jupiter eine Konjunktion mit Pluto auf 28.24 Grad Schütze bilden. Dieser bewegt sich im Jahr 2007 letztmals ausschliesslich im Schütze-Zeichen. Die Jupiter/Pluto-Konjunktion Ende 2007 kann – ähnlich wie jene Ende 1994 in Skorpion – als Gongschlag gesehen werden, der nochmals alle Aspekte des Pluto-Durchgangs durch das Schütze-Zeichen ins Bewusstsein bringt und gleichzeitig den Impuls setzt für den folgenden Übergang. Es ist daher mit einer umfassenden Auseinandersetzung mit allen oben beschriebenen Themen zu rechnen, vor allem aber mit jenen, die mit der Symbolik von Jupiter und den durch Pluto in Schütze ausgelösten Wandlungsprozessen im Zusammenhang stehen. Wahrheit, Gerechtigkeit, Philosophie, Glauben, Moral, Ethik, der Sinn des Lebens, die Folgen von Fortschritt und Wachstum, der Umgang mit fremden Kulturen, die fortschreitende Globalisierung sowie Reisen dürften ebenso zum Thema werden wie die Auseinandersetzung mit höheren Bewusstseinsebenen. Die dadurch ausgelösten individuellen, gesellschaftlichen und politischen Prozesse erhalten nun Impulse, welche das neue Jahr massgeblich prägen werden.
 
Bereits die Zeit von Anfang Dezember lässt diese Themen anklingen. Die Sonne bildet kurz vor dem Vollmond vom 5. Dezember ein Quadrat zu Uranus und läuft am 6. Dezember in der Halbsumme von Jupiter/ Pluto. Saturn erreicht am 5. Dezember seine Station zur Rückläufigkeit auf 25 Grad Löwe im Quadrat zu Merkur, die Venus bildet am 8. Dezember eine Konjunktion zu Pluto. Beziehungsmodelle und der Umgang mit Werten aller Art (moralisch-ethisch ebenso wie konkret) dürften im Zentrum des Geschehens dieser Tage stehen. Der Preis für Selbstherrlichkeit, zu hohe Ansprüche in Bezug auf Selbstbestimmung, die Gefahren von zu viel Freiheit könnten zum Thema werden. Die Konjunktion von Mars/Jupiter am 11. Dezember auf 3.50 Grad Schütze dürfte dem Drang nach Freiheit noch weitere Impulse geben. Mitte Dezember erfolgt ein Zwischenspiel, das zum Jahreswechsel nochmals aufgenommen wird. Lilith auf 6 Grad Waage wird am 16. Dezember mehrfach aktiviert: Venus Quadrat Lilith und Mars Halbsumme Lilith/Chiron. Die Rolle des Weiblichen in Beziehungen und die damit verbundenen Konsequenzen für das Männliche werden zum Thema, allenfalls gilt es, ein neues Gleichgewicht der Kräfte zu finden. Auch das Bewusstsein für das Zyklische von Nähe und Distanz und von Werten dürfte geschärft werden. Am 18. Dezember beginnt dann der Reigen der Pluto-Konjunktionen (s. o.).
 
Der Neumond vom 20. Dezember setzt einen besonderen Impuls. Gleichzeitig läuft nämlich Mars ins Quadrat zu Uranus und danach in den Bereich der Jupiter/Uranus Quadrate. Pluto erreicht den Bereich seiner Station von Ende März und bewegt sich in neue Bereiche. Die Weihnachtstage erhalten damit eine besondere (intensive oder auch explosive) Qualität. Tiefe religiöse und spirituelle Erfahrungen sind ebenso möglich wie heftige Konflikte im Zusammenhang mit kulturellen Prägungen, Glaubensfreiheit und Gerechtigkeit. Ereignisse dieser Tage können durchaus den Charakter einer Vorgeschichte haben und einen Blick in das Geschehen des kommenden Jahres erlauben.
 
Auch das Horoskop für das neue Jahr (siehe S.6) nimmt die beschriebenen Themen auf. Sonne und Merkur stehen im Quadrat zu Lilith im ersten Haus, Mars in der Halbsumme von Jupiter/Pluto, der Mond aktiviert das sich annähernde Jupiter/Uranus Quadrat. Es ist also durchaus denkbar, dass im Jahr 2007 vieles auseinanderbricht, was bisher noch einigermassen stabil und im (labilen) Gleichgewicht schien. Es ist damit zu rechnen, dass mit allen (Macht-) Mitteln und der Rückbesinnung auf alte Vorstellungen und Rechtsformen versucht wird, das entstehende «Chaos» zu kontrollieren. Gleichzeitig bietet dieses Auseinanderfallen der Strukturen auch eine enorme Chance für Erneuerung – vorausgesetzt, es ist grosse Klarheit und Zielgerichtetheit möglich.
 
Auch der Vollmond vom 3. Januar steht im Quadrat zu Lilith und betont ihre Bedeutung in diesem Prozess. Am 13. Januar setzt die Mars/Pluto-Konjunktion den letzten Impuls im Bereich Ende veränderlich. Der Neumond vom 19. Januar steht in der Halbsumme des unmittelbar bevorstehenden Jupiter/Uranus-Quadrats (23. Januar) und richtet den Fokus auf die damit verbundenen Themen. Gleichzeitig steht Venus in genauer Konjunktion mit Neptun. Sie setzt damit einen Impuls für die andere Hauptthematik von 2007: die Opposition von Saturn und Neptun. Wertewandel, neue Beziehungsmodelle sowie der Kontrast zwischen Vision und Wirklichkeit dürften damit aktuell werden. Die Konstellationen sprechen aber auch von einem starken kreativen Impuls. Neue Inspirationen, geistige Höhenflüge und ganzheitliche Erkenntnisse in den Bereichen Kunst, Geisteswissenschaften sowie soziale und gesellschaftliche Entwicklungen sind denkbar. Diese Themen dürften in den Tagen bis zum Vollmond am 2. Februar im Vordergrund stehen. Eine Zeit der Visionen also, die als Wegweiser in ein neues Sein dienen können – vorausgesetzt, man verliert die Realität nicht ganz aus den Augen.

Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie in der «Wochenvorschau» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch

Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1978 Beschäftigung mit Astrologie; ab 1982 eigene Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der SFER (Schule für Erwachsene), Autorin von ASTROLOGIE HEUTE und Mitautorin des Buches «Pluto – Das Erotische und Dämonische»