Astrologie Heute - Themen der Zeit


Die Sonnenfinsternis vom 19. März 2007
 
von Claude Weiss

13. März 2007

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Fig. 1
Sonnenfinsternis Zürich
19.3.2007, 02.42 GT
Zürich, CH (47N22, 8E32)
Koch

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Fig. 2
Sonnenfinsternis Berlin
19.3.2007, 02.42 GT
Berlin, D (52N32, 13E25)
Koch
 
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Fig. 3
Sonnenfinsternis Washington
19.3.2007, 02.42 GT
Washington DC, USA (38N53, 77W02)
Koch
 
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  Fig. 4
Sonnenfinsternis Bagdad
19.3.2007, 02.42 GT
Bagdad, IRQ (33N21, 44E25)
Koch


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  Fig. 5
Sonnenfinsternis Teheran
19.3.2007, 02.42 GT
Teheran, IR (35N40, 51E26)
Koch


 
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  Fig. 6
Sonnenfinsternis Moskau
19.3.2007, 02.42 GT
Moskau, SSR (55N45, 37E35)
Koch

 
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  Fig. 7
Sonnenfinsternis 19.3.2007
19.3.2007, 02.42 GT
Koch

 

15 Tage nach der Mondfinsternis vom 3./4. März ereignet sich am 19. März eine Sonnenfinsternis auf 28 Grad Fische (in Fig. 1 für Zürich aufgezeichnet), welche innerhalb eines Orbs von einem Grad im Quadrat zum Pluto stattfindet. Dabei wird durch die Sonnenfinsternis genau jener Grad des veränderlichen Kreuzes aktiviert, auf welchem im Dezember 2007 die Jupiter/Pluto-Konjunktion stattfindet. Damit stehen mit besonderer Intensität für März/April, aber auch für die nächsten 5 – 6 Monate folgende Themen im Vordergrund:

- Heftige ideologische Kämpfe, bei denen sich Religion, Ideologie und Machtanspruch stark verbinden. Die vorhandenen Strukturen und Machtverhältnisse (Saturn) werden zugunsten eines moralischen und ideologischen Anspruchs, welcher durch alte historische Rechte eines Volkes gerechtfertigt wird, in Frage gestellt. Weltlichen Werten werden religiöse und zeitlose bzw. auf alte Zeiten zurückgehende Gebote entgegengestellt, man will den Gegner belehren und vorführen, wobei ein Klima von „heiligem Krieg“ oder aufgezwungenem Kampf um Leben oder Tod in der Luft liegt.
- Pluto hat bekanntlich nicht nur mit Macht und Transformation, sondern auch mit Geld, Krediten, Schulden und dem Vertrauen zu tun, welches einer Finanzordnung oder einem Währungssystem entgegengebracht wird. Dabei könnte es im Zusammenhang mit der Sonnenfinsternis des 19. März um den Dollar und dessen Bedeutung in der Welt gehen, denn die Finsternis findet im Quadrat zur Sonne und zum Pluto des FED (Federal Reserve Board) – der amerikanischen Notenbank – statt. Dies legt nahe, dass sich Erschütterungen des Systems nicht – wie kürzlich geschehen – auf Meinungsverschiedenheiten zwischen dem alten (Greenspan) und dem neuen Präsidenten (Bernanke) beschränken. Es kann um derart fundamentale Dinge gehen wie die Verbindung zwischen Erdöl sowie dessen Funktion als „schwarzes Gold“ und dem Dollar – eine Auseinandersetzung, welche im Uebrigen das ganze Jahr 2007 prägen könnte.

Die Sonnenfinsternis vom 19. März beinhaltet aber auch eine Konjunktion des Mars mit Chiron und Neptun in Opposition zum Saturn. Dies bedeutet, dass der für die ganze Zeit von 2006/2007 in der Luft liegende Konflikt zwischen Laizismus (Saturn) und Religion (Neptun), aber auch zwischen den Besitzenden, die es sich in der vorhandenen Weltordnung gut eingerichtet haben (Saturn), und den Zukurzgekommenen, sich als Manövriermasse ohne entsprechende Anerkennung und Sicherheit erlebenden Gruppen oder Völker, durch den Mars kämpferisch entfacht wird. So kommt auch bei dieser Konstellation von Mars/Neptun Opposition Saturn zusätzlich zum Finsternisneumond Quadrat Pluto Opferbereitschaft für eine Religion oder bestimmte Ideale auf, indem auch Märtyrertum verherrlicht wird. Im Uebrigen lässt sich nicht ausschliessen, dass die Konstellation von Saturn Opposition Neptun in der kommenden Zeit vermehrt über einen Konflikt zwischen dem paternalistischen System früherer kommunistischer Länder wie Russland und China und individualistischen, demokratischen Idealen des Westens zum Ausdruck kommt. Vielleicht auch über eine Allianz zwischen Exkommunisten (Saturn/Neptun) und Theokraten (eine andere, neuerdings wichtige Form der Saturn/Neptun-Entsprechung), die sich darin einig sind, dass ein Zuviel an Demokratie unterbunden werden muss, damit nicht Chaos entsteht – mit dem Irak als gerne angeführtes Beispiel.

Für Mitteleuropa fällt auf, dass im Bild der Sonnenfinsternis (in Fig. 1 für Zürich aufgezeichnet) das zweite Haus stark betont ist, mit einem eingeschlossenen Fischezeichen, in welchem sich nicht nur die Sonne/Mond-Konjunktion, sondern auch Merkur, Uranus und Mondknoten befinden. Diese Konstellation gilt auch für Berlin (Fig. 2) wie ebenfalls die meisten Orte Mitteleuropas. Damit stehen Fragen von Einkommen, Selbstwert und Besitz stark im Vordergrund. Allerdings befindet sich im Horoskop der Sonnenfisnternis für Mitteleuropa kein Planet an einer Hauptachse, was darauf schliessen lässt, dass – was die Sonnenfinsternis betrifft – herausfordernde Ereignisse eher an anderen Orten der Welt zu erwarten sind.

Dazu gehören die USA, denn die Opposition von Saturn zu Mars/Chiron/Neptun fällt für Washington auf die MC/IC-Achse (Fig. 3). Damit klinkt sich die amerikanische Hauptstadt in die Täter/Opfer-Thematik und in den Kampf zwischen „edel“ und „gut“ (Saturn) gegen hinterlistig (minderwertig) und „schlecht“ (aus der Sicht der Habenden: Neptun) ein. Irregeleitetes Handeln im Sinne eines Bedürfnisses nach einem „Befreiungsschlag“ kann die Folge sein, im Bestreben, sich mittels Tat aus einer lähmenden Pattsituation zu befreien. Wir können mit Saturn Opposition Mars auch eine Versuchung vermuten, sich zum „Weltpolizisten“ aufzuschwingen, um in „edler und helfender Absicht“ chaotischer Entwicklungen Herr zu werden. Diese muss man nicht lange suchen, und das für Bagdad aufgezeichnete Horoskop der Sonnenfinsternis (Fig. 4) liefert mit Uranus am Aszendenten in Fische ein gutes Beispiel dafür, wobei die Erklärungen für die Missstände je nach Lager unterschiedlich ausfallen: Die einen sehen mit Jupiter am MC im Quadrat zum Uranus am AC das Problem in einem Wildwuchs von zu viel Freiheit (zu viel Demokratie), während die andere Seite ebenfalls mit Jupiter und Pluto am MC die Täterschaft im religiösen Bereich sieht, wobei die Blicke auf den Iran gerichtet sind. Dieser eignet sich mit Pluto am MC im Quadrat zum Neumond am AC (Fig. 5) für entsprechende „Täterprojektionen“. Interessant ist dabei, dass Moskau beim Ausdruck der Mars/Neptun/Saturn-Opposition mit Chiron/Mars/Neptun am AC und Saturn am DC (Fig. 6) eine wichtige Rolle zukommt.

Diese Zusammenhänge erkennt man auch aus der Astro*Carto*Graphy für die Sonnenfinsternis (Fig. 7). Die gleichen Linien (Mars/Chiron/Neptun Opposition Saturn), die in Washington auf der IC/MC-Achse verlaufen, finden wir für Moskau auf der AC/DC-Achse. Von der Art, wie Mars/Saturn/Neptun in Russland gelebt wird, haben wir mit den Giftmorden und den Erdöl- sowie Erdgasstreitigkeiten mit Weissrussland, welche zu einer zeitweiligen Blockade der Zufuhren nach Mitteleuropa führten, bereits einige Beispiele kennengelernt. Die Art, wie Putin am 10. Februar an der Sicherheitskonferenz von München auftrat und dabei die Europäer verängstigte, passt ebenfalls in das Muster dieser Konstellationen. Mit solchen Stellungen ist nicht ausgeschlossen, dass Russland propagandistisch von fehlgeleiteten Aktionen der USA im Nahen Osten profitieren will, indem es sich als Freund der Aussenseiter profiliert.

Schliesslich fällt auf, dass durch den Iran eine ganze Reihe von Linien hindurchgehen, deren Stellungen wir bereits in Fig. 5 beobachten konnten und ganz direkt mit den kritischen Themen der Sonnenfinsternis zu tun haben: Neumond am AC für Teheran im Quadrat zu Pluto am MC. Unweit davon beobachten wir die Uranus/AC-Achse, die zusammen mit Jupiter am MC die Situation im Irak charakterisiert. Uranus am AC und Jupiter am MC kreuzen sich im Uebrigen im Bereich von Somalia und Aethiopien, ein weiterer bekannter Krisenherd.

Diese Konstellationen wurden in Astrologie Heute Nr. 125 (Februar/März 2007) folgendermassen charakterisiert:

Zusammenfassend kann man sagen, dass es nicht sonderlich viel Fantasie braucht, um sich vorzustellen, dass entscheidende Entwicklungen in dieser Gegend der Welt stattfinden und mit Neumond sowie Pluto an Hauptachsen im Iran Ereignisse angezeigt sein könnten, die einen „Point of no return“ darstellen. Aus diesen Ueberlegungen lässt sich nicht ausschliessen, dass die positiven wirtschaftlichen Entwicklungen, die man für die erste Hälfte des Jahres 2007 aufgrund des Jupiter-Transits durch das Schützezeichen und der innovativen sowie neue Entdeckungen fördernden Jupiter/Uranus-Quadratur erwarten könnte, durch einen Angriff Israels und/oder der USA auf den Iran in dieser Zeitperiode durchkreuzt werden könnten: Mit Konsequenzen für den Frieden und die Weltwirtschaft, die sich im Moment überhaupt nicht abschätzen lassen. Ob solchen Entwicklungen eine flagrante Provokation der USA vorangeht, ist schwer zu sagen. Abwegig ist die Möglichkeit nicht, wenn wir bedenken, dass die Sonnenfinsternis in Konjunktion mit dem IC des USA-Horoskops steht und das Horoskop der Sonnenfinsternis für Washington Mars, Chiron und Neptun am IC aufweist. Es ist aber mit Jupiter Konjunktion Pluto der Sonnenfinsternis in Opposition zum Mars und im Quadrat zu Neptun/MC des US-Horoskops auch möglich, dass gefährliche Aktionen und Interventionen als Hilfe an einen Verbündeten (Israel) dargestellt und legitimiert werden. Für weitere Details siehe Astrologie Heute Nr. 125 (Februar/März 2007) S. 15 „Die Finsternisse vom Frühjahr 2007“.


Claude Weiss, beschäftigt sich seit 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die Astrodata AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes SAB; Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd.1 & Bd.2, «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Karmische Horoskopanalyse», Bd.1 & Bd.2, u. a. (E-Mail: Claude Weiss)