Astrologie Heute Nr. 127 (Juni 2007) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 127
Juni 2007

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L 

 

 
Armando Bertozzi
 

Liebe Leserin, lieber Leser

 
Zeit im Innersten ist kein Mass, auf jeden Fall kein saturnisches. Das Wesen von Zeit ist die Veränderung (Uranus). Das Abhaken von Stunden, Tagen, Jahren (Saturn) sagt nichts über das Eigentliche. Saturn ist der Herr der Zeit, er herrscht über sie mit den Bedingtheiten unserer Existenz. Er ist der Ernüchterer, der Trennende, ist das Ende von Zeit als Einssein (Neptun). Sein Abstecken von Zeiteinheiten soll uns nur an eines erinnern: an das ganz andere, an das Vorher und das Nachher, an das Dazwischen. An die Fragen: Wer bin ich wirklich? [S.52ff.] Was ist wesentlich? Was ist der Mensch? An die Freiheit der Träume (Uranus/Neptun). [S.46ff.] An die Schönheit der Liebe (Venus), die Königin des Himmels (Uranus) und der Erde (Saturn). [S.24ff.] An die Möglichkeit des Nichts (Neptun). An die Schönheit der Erkenntnis. Im Sein (Neptun) ohne Wenn und Aber (Saturn) sind wir im besten Teil von uns, der eindeutig ist; kein Traum (Neptun), sondern Freiheit (Uranus) auf Widerruf (Saturn).  
 
Saturn/Neptun ist auch die Ernüchterung der Träume. Diese kam für Ségolène Royal – mit einer Saturn/Neptun-Konjunktion geboren – in einer Zeit der Saturn/Neptun-Opposition. [S.8ff., S.13] Es sah lange gut aus, aber am Schluss war das Resultat deutlich. Gleichzeitig brachte diese Stellung ihr auch eine stärkere Manifestierung ihrer Berufung. Jede Niederlage bedeutet auch eine Festigung des Wunsches und des Traumes, wenn sie denn innerlich (Neptun) verwurzelt (Saturn) sind. Denn in der Enttäuschung liegt die Kraft, nicht nur, um es besser zu machen, sondern auch, um den Kern der eigenen Motive und Wahrheiten zu prüfen. Verlierer haben von mir deshalb von Natur aus grundsätzlich mehr Sympathie, weil sie der ureigensten menschlichen Wahrheit ein Stück weit näher sind, nämlich dem letztendlichen Scheitern aller unserer Versuche, den Machtanspruch aufrechtzuerhalten und Saturn und seine unerbittlichen Forderungen zu überlisten.
 
Von Natur aus mehr Sympathie haben auch die Naturschützer (Saturn/Neptun). Saturn als Prüfstein unseres Umgangs mit der Natur und dem, was umfassender ist als wir, bringt die Versäumnisse und Verstösse ans Licht. [S.38ff.] Saturn/Neptun bedeutet auch Korrektur unserer Verdrängungspolitik. Immer mehr kommen wir ins Schwitzen. Die aktuelle Saturn/Neptun-Thematik wird im Herbst und Winter in den Hintergrund treten. Auf dem Weg zu und von Pluto in Steinbock [S.18f.] werden wir aber wohl noch öfters in den Schwitzkasten genommen.
 
Armando Bertozzi
Redaktor
 

Armando Bertozzi, von 1975 bis 1982 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von Essentia, der Zeitschrift für evolutionäre Ideen; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)