Astrologie Heute Nr. 128 (August 2007) - Reflexe/Reflexionen
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Astrologie Heute Nr. 128
August 2007

Inhaltsverzeichnis
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R   E   F   L   E   X   E
R E F L E X I O N E N


 

 


Genie Glenn Gould 
 
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Glenn Gould
25. 9. 1932, 23.30 LT, 4.30 GT
Toronto/ON, CAN (43N39, 79W23)
Koch (GZQ: astrotheme.fr, C)
 
Unsere Leserin Silvia Hess aus Ennetbaden schreibt uns: «Erst mal: Ich lese Ihre Zeitschrift schon viele Jahre und freue mich immer wieder an Ihren interessanten und oft auch mutigen Themen und Äusserungen! Dann hätte ich einen Wunsch: Glenn Gould, der kanadische Pianist – für mich der grösste überhaupt –, würde am 25. September 2007 seinen 75. Geburtstag feiern. (Am 4. Oktober 2007 ist sein 25. Todestag.) Ist es Ihnen möglich, seine genaue Horoskopzeichnung zu veröffentlichen?» – Ja. Das Geburtshoroskop von Glenn Gould ist in Fig.1 abgebildet. Über die Qualität der Geburtszeit gibt unsere Quelle astrotheme.fr nichts Genaueres an. 
 
Glenn Gould zählt zu den bedeutendsten, aber auch extravagantesten Pianisten des 20. Jahrhunderts. Sein musikalisches Genie ist ihm schon in die Wiege gelegt – mit drei lernt er Klavier, mit fünf komponiert er bereits. Nur die Musik zählt. Dieses kreative Mitgebrachte, Hoch-Musikalische ist wohl in seiner Konjunktion Jupiter/Neptun in Jungfrau am absteigenden Mondknoten zu sehen – die Energie und Egozentrik, die Leidenschaft, mit der er sich dem Spiel hingibt, in seiner künstlerischen Löwe-Venus, die ein Stellium mit Mond, Mars und – grosszügig – auch Pluto anführt, dazu inspirierend beschienen von Uranus. Uranus eingeschlossen in Widder im zehnten Haus würde insofern für diese Geburtszeit sprechen, als er das einsame, spinnerte Genie repräsentierte, das unter Agoraphobie leidet und vergisst, sich zu waschen oder etwas zu essen. Das in einer wunderlichen Sitzposition halb gekrümmt und in sich gekauert auf einem kleinen, quietschenden Holzstuhl meisterhaft Klavier spielt. Das irgendwann sein Publikum nicht mehr erträgt und mit 32 Jahren aufhört, öffentliche Auftritte zu geben.
 
Das einsame Genie. Sein Gegenüber ist kein Mensch, ist etwas Eigenes, heisst Saturn, dem es in den komplexen und doch so lebendigen Strukturen der Musik immer wieder mit Leidenschaft und Eigensinn und dem Wunsch, in ihr Tiefstes zu dringen, nachsteigt (Pluto Opposition Saturn). Goulds Ziel ist es, neue und noch ungehörte, unbeachtete Facetten in der Musik zu finden und zu entfalten. Besonders in jener von Johann Sebastian Bach, der wie kein anderer das Strukturelle und Rhythmische der Musik ins Äusserste zu treiben versteht und sie gleichzeitig aus jeder Starre erlöst. (Übrigens summt Gould auf vielen Aufnahmen mit; wohl eine Reminiszenz an die Mutter, die ihm das Klavierspielen beigebracht hat: Der Mond als Geburtsherrscher wiegt sich zwischen Venus und Mars.)
 
Die andere Seite der Saturn/Pluto-Opposition: Gould, der Kontrollfreak, der seine Interviews Wort für Wort von A bis Z selber verfasst. Mit 23 Jahren wird er über Nacht weltberühmt, als er Bachs Goldberg-Variationen einspielt, 1955, ein Meilenstein in der Musikgeschichte. Der progressive Mond steht im Sextil zum Radix-Mond und im Quadrat zu Radix-Jupiter/ Neptun; Transit-Jupiter und Transit-Uranus überqueren den Radix-Pluto (und den Aszendenten, bei stimmiger Geburtszeit); der laufende Saturn wiederum steht im Trigon dazu und im Quadrat zur Radix-Venus und im Quincunx zum Radix-Uranus.
 
1982, nur wenige Monate nach Erscheinen seiner zweiten Studio-Aufnahme der Goldberg-Variationen und neun Tage nach seinem 50. Geburtstag, stirbt Glenn Gould an den Folgen eines Schlaganfalls. Pluto und Saturn im Transit bilden mit den drei Radix-Grössen Saturn, Uranus und Pluto ein Grosses Quadrat.

–bzi

Verschiebung der 25. Basler Psi-Tage 
 
Nach reiflicher Überlegung haben die Veranstalter beschlossen, die 25. Basler Psi-Tage nicht wie angekündigt Ende November 2007 durchzuführen, sondern um ein Jahr zu verschieben. Sie schreiben dazu: «Dieser Entscheid ist uns nicht leicht gefallen nach 24 Jahren der Kontinuität. Zu den Gründen der Verschiebung gehört die Ansetzung eines Kongresses in Basel mit einem ähnlichen Thema unmittelbar vor unserem Termin. Vor allem aber wollen wir uns eine kreative Pause gönnen. Diese werden wir dazu nutzen, um neuen Ideen Raum zu geben, das Konzept den veränderten Bedingungen anzupassen und den Kongress neu zu positionieren. Die Pause gibt uns zudem die nötige Zeit, mehr unserer Wunschreferenten zu gewinnen und für unser Jubiläum einen ganz besonderen Anlass auf die Beine zu stellen.»
 
Da hat wohl bereits Pluto in Steinbock dazwischengefunkt – und nach einer neu gezimmerten (ideologiefreieren?) Bühne gerufen, nach neu verankerter Legitimation. Die 25. Basler Psi-Tage sollen nun vom 28. November bis zum 1. Dezember 2008 durchgeführt werden. Zu hoffen ist, dass den Veranstaltern bis dahin nicht die Puste ausgeht, sondern sie frischen Wind in den Traditionsanlass zu blasen vermögen.
Internet: www.psi-tage.ch