Astrologie Heute - Themen der Zeit


Wenn einem das Wasser am Hals steht
 
von Claude Weiss

14. August 2007

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Fig. 1
Mittwoch, 8. August 2007
8.8.2007, 0.00 LT, 22.00 GT
Zürich, CH (47N22, 8E32)
Koch

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Fig. 2
Neumond vom 13. August 2007
13.8.2007, 01.02 LT, 23.02 GT
Zürich, CH (47N22, 8E32)
Koch


Die Ereignisse vom Mittwoch, 8. August 2007, waren recht symbolträchtig und eigentlich erst mit Hilfe der Astrologie auf einen Nenner zu bringen. Jedenfalls passierten an vierschiedenen Orten der Welt sehr ähnliche Dinge. Nicht nur in der Schweiz hatte es die ganze Nacht vom 7. zum 8. August geregnet, so dass bereits am Mittwochnachmittag (8. August) erste Ueberschwemmungen gemeldet wurden, die sich bis zum Donnerstag noch ausweiteten. In New York tat sich Ähnliches. So berichtet die Internetseite money.de am Mittag des 8. August:

US-Börsen stehen zur Wochenmitte unter Wasser. Gewaltige Niederschläge über Nacht haben in und um New York für Ueberschwemmungen gesorgt, die Tunnelverbindungen in die Stadt waren eine Zeitlang geschlossen, viele U-Bahnen fahren nicht.

Abends folgt dann ein weiterer Artikel mit dem Titel Wall Street: Zick-Zack im Hochwasser:

Die US-Börsen haben einen turbulenten Tag hinter sich. Zuerst kamen viele Banker und Trader nicht rechtzeitig zur Arbeit, weil nach einem gewaltigen Regensturm sämtliche U-Bahnen geflutet waren. Dann stand nach einem guten Start am Mittag auch den Indices das Wasser bis zum Hals - bis zu einer weiteren Trendwende kurz vor dem Schluss.

Wenn wir solche Berichte lesen, denken wir zuerst an Neptun, den Gott der Fluten. Das Horoskop für Mittwoch, den 8. August 0.00 Uhr, ist in Fig. 1 für Zürich abgebildet. Wir sehen, dass die Sonne zwei Tage vorher die Opposition zum Chiron gebildet hat und nun auf die Opposition zum Neptun zusteuert, welche fünf Tage später am 13. August exakt wird. Der laufende Merkur steuert auf die Opposition zum Chiron zu, die er am Samstag, 11. August erreicht. Der laufende Mond macht eine Opposition zum laufenden Jupiter, und dies findet im Quadrat zum Mondknoten in Fische statt. Gleichzeitig wird in den ersten zwei Morgenstunden des 8. August die rückläufig laufende Venus am absteigenden Mondknoten vom laufenden Mars quadriert, in der seltenen Konstellation, dass die beiden Planeten aufeinander zulaufen. Die Ereignisse erinnern aber auch daran, dass sich Uranus im Fischezeichen befindet, eine Stellung, die während des Mittwochs durch den laufenden Mond in Zwillinge im Quadrat dazu ausgelöst wird (ansonsten ist Uranus unaspektiert).

Entsprechend war der Tag der New Yorker Banker voller Ueberraschungen: Durch Neptun daran gehindert, rechtzeitig zur Arbeit zu erscheinen, am Arbeitsplatz zwei Stunden vor Schluss mit einem Sturz der Kurse um fast 200 Punkte vom Neptun wieder eingeholt, um dann eine Stunde vor Schluss eine ungewöhnliche Erholung zu erleben, die schliesslich zu einem Plus von über 150 Zählern führt, so dass der Index mit einer Verbesserung von über 1 % auf dem Tageshöchststand schliesst.

Mit dem Mittwoch war aber die Neptunsignatur längst nicht vorbei. Die Opposition der Sonne zum Neptun sollte nämlich erst am Montag, 13. August, mit einem Neumond (in Fig. 2 für Zürich aufgezeichnet) Exaktheit erreichen.

Dementsprechend waren die Ereignisse der Woche vom 6. August bis zum Neumond vom 13. August von Nachrichten begleitet, welche die verschiedensten Facetten des Neptunprinzips zum Ausdruck bringen. Dazu sei daran erinnert, dass Neptun nivelliert und hochtrabende Konstrukte des Menschen wie Bauten an gefährdeten Orten oder raffinierte, finanzielle Konstruktionen plattmacht und den Menschen daran erinnert, dass die Natur stärker ist als die Technik. Stand noch kurz zuvor die Gier des Menschen nach mehr und der Uebermut zu probieren, ob die gewagte Konstruktion den Gesetzen der Natur trotzt, so kippt unter Neptuneinfluss das latente schlechte Gewissen in Panik um. Aus Gier wird Angst, und Tollkühnheit führt zu schweren Verlusten.

Dementsprechend stürzten die Börsen weltweit während der ganzen restlichen Woche bis zum 10. August 2007. Die Notenbanken mussten Liquidität bereitstellen, damit im Zusammenhang mit dem Abzug von Geldern einzelne Banken nicht in Schieflage gerieten und Zahlungsunfähigkeit anmelden mussten. Wer glaubte, dies beträfe nur US-Banken, war bereits am 30. Juli eines Besseren belehrt worden, als vonseiten der staatlichen Förderbank KfW eine Rettungsaktion zugunsten der Mittelstandsbank IKB eingeleitet wurde. Um den 11. August wurde dann bekannt, dass die „Mittelstandsbank“ IKB noch wesentlich tiefer im Hypothekensumpf festsitzt und eine ganze Reihe anderer deutscher Banken ebenfalls Verluste verzeichnen mussten. Man spricht vom „typischen Platzen einer Blase“ und davon, dass die Krise noch nicht ausgestanden sei. Während die Krise dadurch entstand, dass Hypothekarschuldnern von Banken ohne Hinterlegung von tatsächlichen Sicherheiten zwecks Ankurbelung des Kreditumsatzes Hypotheken für einen Häuserkauf geradezu aufgedrängt wurden, besteht nun die Gefahr, dass auch solide Schuldner keine Kredite erhalten - mit entsprechenden Folgen für Investitionsverhalten und Dynamik der Wirtschaft.

Zur Zeit der rückläufigen Venus ist die neptunische Schuldenblase (Neptun als höhere Oktave der Venus) geplatzt, und die Venus, die Ende Juli und Anfang August am absteigenden Mondknoten im Jungfrauzeichen stand, übergibt per Anfang September diese Position dem Saturn, der bereits zuvor (am 1. Juli und am 13. August) mit der Venus eine Konjunktion bildet, die sich - zuletzt am 14. Oktober - dannzumal exakt am absteigenden Mondknoten, wiederholt.

Betrachtet man die symbolische Entsprechung von rückläufiger Venus, Venus am absteigenden Mondknoten in Jungfrau, Venus Konjunktion Saturn und Saturns Eintritt ins Jungfrauzeichen (am 2. September) und schliesslich die Konjunktion von Venus und Saturn exakt auf dem absteigenden Mondknoten im Jungfrauzeichen, kann man sich leicht vorstellen, dass im Zusammenhang mit riskanten Spekulationen, die auf Uebermut basierten (siehe dazu Artikel „Saturn/Neptun: Spekulation, Immobilien und Schulden“ vom 6. März 2007), die Party nun vorbei ist und es jetzt um lauteres und verlässliches Vorgehen und um das Aufräumen des zerschlagenen Geschirrs (alles Themen des Jungfrauzeichens) geht. So müssen sich nun die Banker damit abfinden, kleinere Brötchen zu backen, und einige dürften gezwungen werden, für ihr Fehlverhalten einzustehen.


Claude Weiss, beschäftigt sich seit 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die Astrodata AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes SAB; Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd.1 & Bd.2, «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Karmische Horoskopanalyse», Bd.1 & Bd.2, u. a. (E-Mail: Claude Weiss)