Astrologie Heute Nr. 131 (Februar 2008) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 131
Februar 2008

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Heft Nr. 131 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 
Anfang Februar bis Anfang April 2008

von Verena Bachmann

Verena Bachmann
In diesen Monaten sprechen die astrologischen Konstellationen ganz klar von einem Vorwärtstrend. Die bereits in den vergangenen Monaten angesprochenen Themen werden erneut aufgegriffen und weitergeführt, zusätzlich werden neue Impulse gesetzt, zeigen sich neue Wege, neue Visionen. Viele der massgeblichen Entwicklungen, die 2008 geschehen, dürften ihren Ursprung in früheren Ereignissen und ihren Konstellationen haben – diese bestimmen Takt und Rhythmus des kommenden Jahres.
 
Im gossen Ganzen herrscht jetzt Aufbruchstimmung, ist ein Wille zu Wandlung und Erneuerung vorhanden. Die Ahnung von Grossem liegt in der Luft. Gleichzeitig wird Altes und Vertrautes infrage gestellt, brechen bestehende Formen und Strukturen auf. Es ist durchaus denkbar, dass auf einigen Gebieten eine Art kreatives Chaos herrscht und die ungezügelten Winde der Veränderung für Überraschungen und unvorhergesehene Wendungen sorgen. Die Kunst besteht darin, sich neu auszurichten, die eigene Vision zu finden und ihr zu folgen, dabei jedoch offen und flexibel zu bleiben. Innere Klarheit und Stabilität sind nötig, um sich nicht zu verlieren und in einer gesunden und konstruktiven Weise mit den äusseren Veränderungen umzugehen, statt sie zu bekämpfen oder gar verhindern zu wollen.
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Neumondeklipse
7. 2. 2008, 3.44 GT

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Vollmondeklipse
21. 2. 2008, 3.30 GT

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Neumond
7. 3. 2008, 17.14 GT

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Vollmond
21. 3. 2008, 18.40 GT

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Neumond
6. 4. 2008, 3.55 GT

Da Jupiter, Saturn und Pluto nun in Erdzeichen laufen, dürften die aktuellen Prozesse einen ernsthaften, manchmal auch ernüchternden Unterton beinhalten. Immer wieder steht die Frage der begrenzten Ressourcen im Raum, die Notwendigkeit, sich mit den durch die Natur vorgegebenen Bedingungen, der Endlichkeit und den Schwächen des Menschen sowie den Grenzen und Schatten der vorhandenen Technologien auseinanderzusetzen.
 
Pluto in Steinbock gibt die Marschrichtung vor: Autorität, Kompetenz und Verantwortung sind seine Kernthemen. Saturn als Herrscher über das Steinbock-Zeichen bestimmt jedoch mit, in welcher Weise sowohl Pluto wie auch Jupiter (ebenfalls in Steinbock stehend) wirken können. Entsprechend werden bestehende Ordnungen hinterfragt, wird es wichtig sein, sich immer wieder flexibel den herrschenden Bedingungen anzupassen und aus den gegebenen Situationen das Beste zu machen. Nachhaltigkeit, Beschränkung auf das Wesentliche, Konzentration auf die inneren Strukturen und Gesetze (wenn die äussern zerfallen) sowie Differenzierung zwischen Echtem, Nützlichem einerseits und Nebensächlichem, Unnötigem oder Schädlichem andererseits sind weitere Kernthemen dieser Konstellationen.
 
Mars bewegt sich in dieser Zeit wieder direktläufig, aber zum letzten Mal in den Gradbereichen, die er bereits von Mitte September bis Mitte November 2007 aktiviert hat und in den folgenden Monaten bis Ende Januar erneut berührt hat (24 Grad Zwillinge bis 12 1/2 Grad Krebs). Er bringt die Wahrheit über die in dieser Zeit abgelaufenen Prozesse an den Tag, korrigiert gemachte Fehler und sorgt für abschliessende Diskussionen, Konfrontationen und Entscheidungen.
 
Im besten Fall wird in dieser Zeit deutlich, wo echte Substanz vorhanden ist, und überholte Strukturen werden organisch verwandelt, um den machtvollen neuen Entwicklungen zu dienen. So können die Karten neu verteilt werden, mit der guten Chance, dass der Kern der Sache erhalten bleibt und erneuert und gestärkt wird. Heikel wird es immer dann, wenn die vorhandenen starken Kräfte in einer Zerrform zum Ausdruck kommen – wenn etwa Detailversessenheit, Kontroll- und Ordnungsexzesse das Geschehen bestimmen. Oder wenn das Bedürfnis nach Machterhalt, nach Sicherheit und klaren Strukturen so stark wird, dass in der Folge jeglicher Impuls zur Erneuerung erstickt, der freie Willen beschnitten und eine gesunde Entwicklung verhindert wird. Dann ist vor allem im März mit heftigen Machtkämpfen zu rechnen (dritte Mars/Pluto-Opposition am 7. März auf 1 Grad Krebs/Steinbock; Vollmond am 21. März auf 1 Grad Widder/Waage im Quadrat dazu). So könnten bisher verhinderte Unternehmen, verdrängte Ängste und unterdrückte Aggressionen in explosiver Weise zum Durchbruch kommen. Oder es könnten bisher mit allen Mitteln aufrecht erhaltene Hierarchien und Machtstrukturen infrage gestellt und Autoritätsfiguren angegriffen oder gar gestürzt werden. Nicht nur mundan, auch auf der individuellen Ebene schlägt die Stunde der Wahrheit, insbesondere für all jene mit Konstellationen anfangs der kardinalen Zeichen.
 
Uranus und Neptun haben in den kommenden Monaten jedoch ebenfalls ein gewichtiges Wort mitzureden. Sie sind die eigentlichen Hauptakteure und bestimmen so das Geschehen massgeblich mit. Alle Schnellläufer bilden zuerst mit Neptun und dann mit Uranus eine Konjunktion und bewegen sich über die direkte Halbsumme der beiden. Die Konjunktionen setzen neue Impulse, während die Halbsummenübergänge eine direkte Verbindung zwischen Uranus und Neptun schaffen.
 
Damit wird die seit 2003 laufende Rezeption von Uranus und Neptun zum Kernthema. Die Stichworte dazu: Frieden, Freiheit, Einsicht, Spiritualität, Humanismus. Diese Bereiche erhalten jetzt viel Aufmerksamkeit. Die Vision einer neuen (besseren) Welt, Menschenwürde, Erkenntnisse und Einsichten bezüglich geistigen Prozessen sowie die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Stand des Bewusstseins dürften ebenso zum Thema werden wie Entwicklungen in der modernen Technologie (Medien, Chemie, Biologie, Physik) sowie soziale Themen und Menschenrechte. Systemische Ansätze gewinnen weiter an Bedeutung. Es wird in jeder Hinsicht deutlich, dass die Entwicklung des Einzelnen (des Individuums) direkt mit jener des Ganzen in Verbindung steht, dass das eine ohne das andere nicht funktioniert. Alle, die imstande sind, diese Impulse aufzunehmen, und den Mut haben, sich offen und empfänglich zu zeigen, die über die bisherigen Vorstellungen und Konzepte hinaus die grösseren Zusammenhänge sehen, können nun mit einer vielversprechenden Erfahrung rechnen. Jetzige Entwicklungen und Ereignisse in den genannten Bereichen können als Vorboten von massgeblichen gesellschaftlichen und kollektiven Prozessen gesehen werden.
 
Der Beginn des Monats Februar hat die Qualität einer Gezeitenwende. Ende Januar wechseln sowohl Mars (stationär-direktläufig) als auch Merkur (stationär-rückläufig) die Richtung. Während die Direktläufigkeit von Mars auf ein Vorwärtsgehen und definitive Entscheidungen hinweist, sorgt die gleichzeitige Rückläufigkeit von Merkur (Herrscher über den Mars im Zwillinge-Zeichen) dafür, dass die Vergangenheit weiterhin ein Thema bleibt.
 
Der rückläufige Merkur bildet am 3. Februar zum zweiten Mal eine Konjunktion zu Neptun (die dritte und letzte folgt am 9. März). Es dürfte daher in diesen Tagen oft nicht ganz einfach sein, zu unterscheiden, wo echte Visionen und Erkenntnisse vorhanden sind, die es erlauben, die anstehenden Schritte und Diskussionen in einer klaren Art durchzuführen, und wo die Gefahr besteht, aufgrund überholter Bilder und Ideale Fehlentscheidungen zu treffen. Im Zentrum des Geschehens stehen soziale Themen, Forschungs- und Bildungsfragen, (elektronische) Medien und Kommunikationsmittel, aber auch Handel und Verkehr. Immer wieder dürfte sich die Frage stellen, welche Informationen zuverlässig sind und welche Einsichten gültig und wo – bewusst oder unbewusst – etwas verschleiert wird.
 
Es ist anzunehmen, dass die Sonnenfinsternis vom 7. Februar schon vor dem eigentlichen Ereignis zum Thema wird. [Siehe auch «Die Sonnenfinsternis vom 7. Februar 2008» von Claude Weiss auf S. 18ff.] Sie findet auf 18 Grad Wassermann statt und steht in Konjunktion mit Chiron, rückläufigem Merkur und Neptun sowie in der Halbsumme von Venus und Uranus. Am aufsteigenden Mondknoten sorgt sie für wichtige Impulse, welche die Entwicklungen der kommenden sechs Monate massgeblich beeinflussen dürften. Sie verbindet in mancherlei Hinsicht Vergangenheit und Zukunft. Der rückläufige Merkur steht in enger Konjunktion zu Chiron, was ein Hinweis darauf ist, dass einerseits aus Missverständnissen entstandene Verunsicherungen, Verletzungen und Wunden zutage treten, andererseits auch uraltes (verborgenes, verlorenes oder geheim gehaltenes) Wissen zugänglich wird. Die Stellung am aufsteigenden Mondknoten zeigt an, dass es für die weiteren Entwicklungen wichtig ist, sich bewusst und gezielt mit diesen Themen der Vergangenheit auseinanderzusetzen, weil sie der Schlüssel für wichtige Veränderungen sein könnten.
 
Die Finsternis findet zudem in den Gradbereichen der Sonnenfinsternis von August 1999 (die in einem Grossen Quadrat stand) statt. Sie nimmt damit die damalige Thematik wieder auf und beleuchtet die bisherigen Entwicklungen. Einige der wichtigen Erfahrungen von damals können nun neu beurteilt werden und weitere Erkenntnisse eine ganzheitlichere Sicht der Dinge erlauben.
 
Die Sonne bewegt sich in den Tagen vom 5. bis 11. Februar von der Konjunktion mit Chiron (16 Grad Wassermann) zu jener mit Neptun (22 Grad Wassermann), sie überschreitet am 8. Februar die Halbsumme. Damit setzt sie Impulse mit teilweise langfristigem Effekt und bereitet auf die Konjunktion von Chiron/Neptun von 2010 vor. Es dürfte dabei unter anderem um die Vision einer Welt gehen, in der Wissen und Erkenntnis zum Wohle der Menschen und der Erde eingesetzt werden, in der individuelle Unterschiede und Schwächen respektiert werden, ohne das Ganze, das Ideal aus den Augen zu verlieren.
 
Am 19. Februar hat Merkur seine Station zur Direktläufigkeit (8 Grad Wassermann). Kurz danach, in der Nacht auf den 21., findet eine bei uns sichtbare totale Mondfinsternis (2 Grad Jungfrau/Fische) statt. Auch Saturn ist mitbeteiligt (Opposition zur Sonne am 24. Februar). Es ist denkbar, dass in diesen Tagen sowohl auf der individuellen wie auf der kollektiven Ebene alte Gewohnheiten und Muster deutlich werden, vor allem im Zusammenhang mit dem Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit, Angst vor Mangel und Einschränkung und dem Verlust bestehender Strukturen. Soziale Themen und Umweltfragen dürften dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Wo es gelingt, den Themen in einer offenen und vorurteilslosen Haltung zu begegnen, besteht die Chance für kreative neue Lösungsansätze. Es ist jedoch auch denkbar, dass irrationales und zwanghaftes Verhalten für schmerzhafte Erfahrungen sorgt.
 
Am 27. Februar erreicht Mars die Gradzahl der Pluto/Jupiter-Konjunktion von Mitte Dezember 2007, aber auch der Saturn/Uranus-Konjunktion von 1988. So dürften die Ereignisse dieser beiden Perioden nochmals ins Bewusstsein treten und diesbezüglich vermutlich weitere Entwicklungen anstossen.
 
In den Tagen Anfang März bewegt sich die Sonne in einem Bereich, der die Saturn/Uranus-Opposition von Herbst 2008 betrifft. Venus wiederum erreicht die Konjunktion zu Chiron auf der Gradzahl der Februar-Finsternis. Damit dürften folgende Fragen aktuell werden: Wieviel individuelle Freiheit ist möglich? Was sind die Grenzen und Konsequenzen von Eigensinn und Opposition? Was bedeutet Eigenständigkeit wirklich? Die Saturn/Uranus-Thematik steht übrigens auch in starker Resonanz mit dem westlichen Wirtschafts- und Demokratieverständnis.
 
Besondere Aufmerksamkeit verdienen dann die Tage um den Neumond vom 7. März Er steht in Konjunktion zu Uranus. Gleichzeitig bildet Venus – in Konjunktion mit Neptun und Merkur – die dritte und letzte Opposition zu Pluto. Damit dürfte in den oben beschriebenen Prozessen ein Höhepunkt erreicht werden. Es herrscht Aufbruchstimmung, die Öffnung für neue Visionen ist ebenso Thema wie das Bedürfnis, aus alten Strukturen auszubrechen. Der Drang nach Macht und Kontrolle steht im Kontrast zu revolutionären und rebellischen Impulsen. Eine kritische Phase, die viele Gefahren, aber auch grosses Potenzial in sich birgt. Letzteres kommt dann zum Zug, wenn ganzheitliche Ansätze, Echtheit, Kreativität, Toleranz und Kompetenz gepflegt werden. Gefahr besteht dort, wo mit allen Mitteln versucht wird, bestehende Macht zu erhalten, oder dort, wo alles, was nicht den eigenen Ideen entspringt, bekämpft und allenfalls zerstört wird. Die Tage bis zum Vollmond dienen dann der Be- und Verarbeitung dieser Erfahrungen.
 
Der Vollmond vom 21. März bringt dann vieles noch einmal auf den Punkt. Neuen Ansätzen könnte der Durchbruch gelingen – Altes endgültig zusammenbrechen. Die Tage von Ende März sorgen für weitere Überraschungen – allerdings eher im Sinne von neuen Möglichkeiten.
 

 
Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie in der «Wochenvorschau» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch
 

 
Verena Bachmann,
pädagogische Ausbildung; seit 1978 Beschäftigung mit Astrologie; ab 1982 eigene Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der SFER (Schule für Erwachsene), Autorin von ASTROLOGIE HEUTE und Mitautorin
(mit Claude Weiss) des Buches «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (E-Mail: Verena Bachmann)