Astrologie Heute Nr. 133 (Juni 2008) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 133
Juni 2008

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 133 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 
Anfang Juni bis Anfang August 2008

von Verena Bachmann

Verena Bachmann
Die kommenden Sommermonate bringen noch einmal eine Auseinandersetzung mit Themen der Vergangenheit. Das, was war (im Guten wie im Schlechten), wird wieder lebendig. Gleichzeitig sind, wenn auch teilweise kaum merklich, Signale auszumachen, die in die Zukunft weisen. Die astrologischen Konstellationen können mit der Zeit des Übergangs vom Spätsommer zum Winter verglichen werden (wenn dies jahreszeitlich auch nicht übereinstimmt): Nach einer etwas kühlen, vielleicht düsteren und regnerischen Periode kehrt scheinbar noch einmal der Sommer zurück. Es wird wieder warm, gar heiss, und der Lebensstil des Sommers wird wieder aufgenommen – der Winter scheint weit weg. Nur die kürzer werdenden Tage weisen auf das Nahen des Winters hin, und bei näherem Hinsehen wird deutlich, dass die Zeit des Wachstums vorbei ist. – Die Reaktion der Menschen auf diese Zeit ist unterschiedlich: Die einen geniessen, was sich bietet, ohne an den nahenden Winter zu denken, andere sind der Wärme überdrüssig und sehnen sich nach der kühlen Jahreszeit, wiederum andere sammeln all das, was der Sommer hervorbrachte, und bereiten sich auf die kommende Saison vor.  
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Neumond
3. 6. 2008, 19.23 GT

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Vollmond
18. 6. 2008, 17.30 GT

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Neumond
3. 7. 2008, 2.19 GT

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Vollmond
18. 7. 2008, 7.59 GT

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Neumondeklipse
1. 8. 2008, 10.13 GT

So ähnlich dürften die Erfahrungen der kommenden Monate ausfallen. Am deutlichsten wird dies durch den nochmaligen Wiedereintritt des rückläufigen Pluto ins Schütze-Zeichen am 14. Juni (wo er bis 27. November 2008 bleiben wird) angezeigt. Im ersten Halbjahr 2008 waren mit seinem ersten Aufenthalt im Steinbock-Zeichen deutliche Hinweise auszumachen, dass eine andere Zeit mit gänzlich anderen Schwerpunkten und einer neuen Qualität anbricht. Autorität, Disziplin, Ordnung und Strenge in jeder Form wurden ebenso zum Thema wie die Notwendigkeit, gegebene Grenzen zu respektieren, sich auf das Wesentliche zu beschränken und sich mit grundlegenden Prinzipien und Fragen auseinanderzusetzen. Die aufgeheizte Stimmung der vergangenen zwölf Jahre kühlte merklich ab. In den kommenden Monaten dürften nun nochmals die alten Verhaltensweisen aus der Schütze-Zeit und die damit verbundenen Glaubenssätze kräftigen Auftrieb erhalten. Für einige mag es sogar so aussehen, als wären die Ängste und Einschränkungen des ersten Halbjahres nur ein böser Spuk gewesen und die «guten alten Zeiten» zurückgekehrt. Es kommt wieder Partystimmung auf.
 
Diese Haltung wird auch durch andere astrologische Faktoren unterstützt. Der absteigende Mondknoten in Löwe wird in diesen Monaten immer wieder durch Schnellläufer aktiviert. Mars läuft im Juni in diesem Bereich, Venus tritt am 12. Juli ins Löwe-Zeichen und ab 22. Juli in den Bereich des absteigenden Mondknotens. Auch die totale Sonnenfinsternis vom 1. August (auf 9
½ Grad Löwe in Konjunktion zu Merkur) findet am absteigenden Mondknoten statt. Somit werden auch die Schatten der vergangenen Jahre wieder sichtbar: Egoistische und narzisstische Verhaltensmuster und eine Haltung, die besagt: «Ich komme zuerst, es steht mir zu, ich bin wichtig, ich will Freude, Spiel und Spass!» treten wieder in den Vordergrund. Rücksicht, Beschränkung und Bescheidenheit sind für ein paar Monate abgemeldet. Die wieder erwachte Lebenslust dürfte allerdings in vielen Fällen etwas Atemloses und Hektisches haben und in übertriebener und teilweise verzerrter Form zum Ausdruck kommen.
 
Die astrologischen Konstellationen bieten jedoch durchaus auch die Möglichkeit, sich am Leben zu erfreuen, sich noch einmal auf die Errungenschaften und Qualitäten der vergangenen Jahre zu besinnen und sich zu fragen, welche davon in die Zukunft mit Pluto in Steinbock mitgenommen werden können. Voraussetzung für einen guten Umgang mit diesen Kräften ist die Bereitschaft, anstelle von eitler Nabelschau und selbstgerechtem Auftreten offen zu sein für andere Sichtweisen und eine ganzheitlichere und differenziertere Wahrnehmung zu zeigen, die das Umfeld und die Welt miteinbezieht. Dann bieten die Sommermonate viele Chancen.
 
Ein Gegengewicht zu diesen feurigen Tendenzen bildet Saturn. Er bewegt sich direktläufig im Erdzeichen Jungfrau und aktiviert dabei zum dritten und letzten Mal den Gradbereich 2–8 veränderlich; dieser wurde in der Zeit von Oktober bis März bereits angesprochen. Saturn erinnert daran, dass nach wie vor Vernunft und Achtsamkeit gefragt sind, und hält das Interesse an Themen wie Natur, Umwelt, Gesundheit und allgemeine soziale Fragen wach. Wichtige Fragen, die in diesen Bereichen erstmals im letzten Herbst/ Winter gestellt wurden, wollen nun beantwortet werden. Ereignisse dieser Zeit führen nun zu Konsequenzen und Entscheidungen.
 
Im Juli bewegt sich zudem der Mars in diesem Bereich, er bildet am 10. Juli eine Konjunktion zu Saturn auf 5½ Grad Jungfrau. Damit verbunden ist die Aufforderung, klar und bestimmt aufzutreten und zu handeln. Je nach persönlicher Veranlagung und Situation dürfte diese Konstellation ganz unterschiedlich wahrgenommen werden. Im besten Fall wird man nun bewusst und gezielt aktiv und übernimmt Verantwortung für ein Projekt. Es ist aber auch denkbar, dass die oben beschriebenen überschiessenden Kräfte nun markant zurückgebunden werden und eine Ernüchterung erfolgt oder dass die Erfahrung gemacht wird, wie ungezügelte Aktionen und die wilde Entschlossenheit, etwas Bestimmtes zu erreichen, in eine Sackgasse münden können. Blockierung, Frustration, Grenzen, aber auch Strafaktionen können die Folge sein. Besonders betroffen von dieser Konstellation sind alle mit Horoskopstellungen im Bereich von 2 bis 10 Grad veränderlich, vor allem auch die Generation der anfangs der 1960er-Jahre Geborenen. Ebenso könnten auch Geschehnisse aus dieser Zeit oder allenfalls vom Frühjahr 1998 in irgendeiner Weise wieder an Aktualität gewinnen.
 
Chiron und Neptun laufen in den nächsten zwei Monaten im Bereich des aufsteigenden Mondknotens und in Opposition zu den laufenden Planeten im Löwe-Zeichen. Sie machen dabei deutlich, wie wenig reale Substanz Höhenflüge der Grossartigkeit haben können – mit schmerzhaften Konsequenzen. Immer dann, wenn es um grandiose Pläne geht, wenn Glanz und Gloria im Vordergrund stehen, ist es lohnend, auch die leisen Zwischentöne zu beachten. Diese weisen den Weg aus der Fallgrube der Enttäuschung und zeigen auf, wo echte Zukunftsvisionen vorhanden sind. Während die Selbstdarstellung Urstände feiert, sollten wir unser Augenmerk auf die gleichzeitig vorhandenen Ansätze zu mehr Mitgefühl und gemeinschaftlichem Denken richten. Vor allem dann, wenn Unsicherheit und Zweifel, Enttäuschungen und schmerzhafte Erfahrungen die Hoffnung auf Leichtigkeit, Freude und Verwirklichung zunichte machen, sollten wir sie ernstnehmen, uns den Herausforderungen stellen und neue Wege suchen. Dann sind tiefgreifende, allenfalls sogar bahnbrechende Einsichten und Erkenntnisse möglich – oft in gänzlich unerwarteten Momenten. Heikel wird es immer dann, wenn aus einer kindlich-schmollenden Haltung, aus beleidigtem Stolz, aus frustrierten Erwartungen oder aus einem autoritären und selbstgerechten Bewusstsein heraus reagiert wird.
 
Im Juni sorgen einige Konstellationen für turbulente Situationen. Merkur ist bis zum 19. Juni rückläufig (Station zur Direktläufigkeit auf 13 Grad Zwillinge). Als Herrscher über das zu dieser Zeit stark betonte Zwillinge-Zeichen, dürfte er in den Wochen davor immer wieder zu Missverständnissen, Störungen und lästigen Zwischenfällen in den Bereichen Kommunikation und Verkehr beitragen. Gleichzeitig bringt er eine intensive Auseinandersetzung mit offenen Fragen und Fehlern der Vergangenheit. Der in dieser Zeit am absteigenden Mondknoten laufende Mars weist ebenfalls darauf hin, dass ungelöste Themen der Vergangenheit (verdrängte Wut, angestaute Aggressionen, offene Konflikte) an die Oberfläche kommen und das Verhalten mitbestimmen.
 
Der Neumond vom 3. Juni auf 13½ Grad Zwillinge mit der Venus in der Halbsumme von Saturn/Uranus dürfte viele anregende Kräfte freisetzen. Lebhafter Gedankenaustausch wird die Stimmung prägen, die Informationsfülle und Bewegungsfreude kann jedoch ruhigere Gemüter überfordern und zu Fehlreaktionen führen. Allenfalls werden bisher offene Fragen in Verhandlungen geklärt. Am 12./13. Juni bewegen sich Sonne und Venus im Quadrat zu Uranus. Champagnerlaune und sprühende Einfälle auf der einen Seite sowie Irritationen und Störfälle (vor allem in Technik, Elektronik, Handel, Verkehr) auf der anderen Seite sorgen in diesen Tagen für Aufregung und gänzlich unerwartete Wendungen.
 
Die Tage um den Vollmond vom 18. Juni auf 28 Grad verdienen besondere Beachtung. Er findet im Gradbereich der Jupiter/Pluto-Konjunktion vom letzten Dezember statt und beleuchtet damit die damaligen Ereignisse. Venus befindet sich in genauer Opposition zu Pluto auf der Sonne/Mond-Achse, Mars am absteigenden Mondknoten steht in Opposition zu Chiron/Neptun. Diese Energieballung hat die Qualität eines Feuerwerks – in jeder Hinsicht. In diesen Tagen ist daher mit intensiven Erfahrungen und teilweise äusserst turbulenten Situationen zu rechnen. Die eingangs beschriebenen Themen erreichen einen Höhepunkt. Leidenschaften, unberechenbares Verhalten und aufgeheizte Gefühle bestimmen die Szene. Im besten Fall zeigen sich die Kräfte in überschäumender Freude, im negativen Fall ist mit prekären Situationen zu rechnen. Es wird wichtig sein, sich nicht allzu sehr vom Strudel mitreissen zu lassen.
 
Am 21. Juni um 2.00 Uhr erreicht die Sonne ihren nördlichen Wendepunkt – der Sommer beginnt. In den folgenden Tagen wechselt die Stimmung vorübergehend deutlich: Der Neumond vom 3. Juli auf 11½ Grad Krebs und der Mars in Jungfrau bringen Geschehnisse der ersten Monate dieses Jahres wieder zu Bewusstsein. Damit verbunden sind Themen wie Heimat, Geborgenheit, Sicherheit und soziale Fragen.
 
In den Tagen danach werden beinahe gleichzeitig Uranus (Quadrat Merkur), Jupiter (Opposition Sonne) und Saturn (Konjunktion Mars) aktiviert. Lust und Frust, wichtige Einsichten und schmerzhafte Erfahrungen liegen jetzt nahe beieinander. Mit unerwarteten Wendungen ist zu rechnen.
 
In den Tagen nach dem Vollmond vom 18. Juli bewegt sich Mars im Quadrat zu Lilith, und Venus läuft in den Bereich des absteigenden Mondknotens. Dementsprechend dürften Beziehungen jeder Art in den Fokus rücken, insbesondere Erotik und Sexualität, aber auch der Geschlechterkampf. Denkbar ist, dass sich auch in anderen Bereichen unverhofft radikale und extreme Verhaltensweisen zeigen.
 
Ende Juli bewegt sich Mars in die Halbsumme von Saturn und Uranus – die Ereignisse dieser Tage dürften somit erste Hinweise auf die im Herbst anstehende erste Saturn/Uranus-Opposition liefern. Gleichzeitig wird die Eklipsenthematik vom 1. August aktuell. Die Ballung im Löwe-Zeichen mit der Venus genau am absteigenden Mondknoten in Opposition zu Chiron/Neptun weist darauf hin, dass viele alte Muster aktiviert werden, wobei es um Herrschafts- und Aufmerksamkeitsansprüche, um verletzte Gefühle, um enttäuschte Hoffnungen und Erwartungen geht. Allenfalls wird jetzt deutlich, wie wichtig es ist, sich von alten Bildern und Werten zu verabschieden. In einer Art Gegenwehr könnten jedoch auch viele ein letztes Mal versuchen, den alten Glanz und die Lust zur Selbstdarstellung noch einmal aufflammen zu lassen, und das Bedürfnis ausleben, aus dem Vollen zu schöpfen und zu feiern – unbekümmert von dem, was kommen mag.
 

 
Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie in der «Wochenvorschau» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch
 

 
Verena Bachmann,
pädagogische Ausbildung; seit 1982 eigene astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; Bücher: «Mondknoten. So nützen Sie Ihre Entwicklungschancen im Horoskop», «Pluto. Eros, Dämon und Transformation» (mit Claude Weiss)
; E-Mail: Verena Bachmann