Astrologie Heute Nr. 133 (Juni 2008) - Reflexe/Reflexionen
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Astrologie Heute Nr. 133
Juni 2008

Inhaltsverzeichnis
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R   E   F   L   E   X   E
R E F L E X I O N E N


 

 


Zum Tod von Albert Hofmann
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Fig. 1
Albert Hofmann
11. 1. 1906, 15.00 LT, 14.00 GT
Baden, CH (47N29, 8E18)
Koch (GZQ: Taeger, IHL, C)
 
 
 
 

Der Schweizer Chemiker und Entdecker des LSD Albert Hofmann promovierte 1930 an der Universität Zürich mit Auszeichnung. Anschliessend war er in der pharmazeutisch-chemischen Forschung der Firma Sandoz tätig. 1938 isolierte er den Grundbaustein aller therapeutisch bedeutsamen Mutterkornalkaloide, die Lysergsäure. Derivate davon testete er dann in Tierversuchen auf ihre Wirkungen – unter anderem LSD-25 (die 25. Versuchssubstanz). Sandoz verlor jedoch das Interesse an den Substanzen, weil man keinen kommerziellen Nutzen sah. Fünf Jahre später wandte sich Hofmann, einer «merkwürdigen Ahnung» folgend, erneut LSD-25 zu. Am 16. April 1943 (Transit-Neptun Quadrat AC; progressiver MC Quadrat Radix-Uranus; progressive Sonne in der Halbsumme Radix-MC/Saturn, siehe Fig. 1) überkamen ihn beim Synthetisieren der Substanz sonderbare Empfindungen, Unruhe und Unwohlsein – er ging nach Hause und versank in einen rauschartigen Zustand. Am 19. April 1943 begab er sich dann auf den ersten freiwilligen LSD-Trip der Menschheitsgeschichte, den er akribisch dokumentierte. LSD-25 wurde später von Sandoz unter der Bezeichnung Delysid vertrieben und mit einigem Erfolg in der therapeutischen Arbeit mit psychisch Erkrankten eingesetzt, etwa von Stanislav Grof. Die Substanz wurde dann zur Grundlage für die psychedelische Kultur und Musik der 68er-Generation. Der in dieser Zeit propagierte Massenkonsum von LSD (etwa von Harvard-Professor Timothy Leary) führte schliesslich zum Verbot (in den USA 1966, danach folgten bald fast alle Länder). Auch für die therapeutische Anwendung setzten die meisten Staaten einen Riegel. Seit 20 Jahren wird LSD aber wieder vermehrt auch therapeutisch erforscht und eingesetzt. Hofmann – der auch die synthetische Herstellung von Meskalin und Psilocybin entwickelte – hat seine Erfahrungen in seinem Buch «LSD – Mein Sorgenkind» (1979) festgehalten. Er war mit vielen Persönlichkeiten seiner Zeit befreundet, etwa mit Ernst Jünger, Stanislav Grof und HR Giger.
 
Albert Hofmann starb am 29. April 2008 im Alter von 102 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Der Transit-Neptun stand am MC, der Transit-Pluto am DC und der Transit Saturn am IC.

–bzi
 

Burmas astrologiehörige Generäle
 
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Fig. 2
Myanmar (Burma)
4. 1. 1948, 4.20 LT, 21.50 GT
Rangun, MYA (16N47, 96E10)
Koch (GZQ: Campion, Welthoroskope)
 
 
 

Burma (oder amtlich Myanmar) wurde am 4. Januar 1948 um 4.20 Uhr Ortszeit unabhängig (siehe Fig. 2, Quelle: Campion, Buch der Welthoroskope, S. 88f., CH-Wettswil 1991). Der Zeitpunkt der Unabhängigkeit wurde angeblich von einem burmesischen Astrologen als besonders günstig gewählt. Die Steinbock-Sonne steht im Trigon zu Mars in Jungfrau, der Waage-Mond im Trigon zu Venus in Wassermann. Jupiter in Schütze am AC jeweils im Sextil zu Mond und Venus erscheint ebenfalls günstig.
 
Da in der indischen und burmesischen Astrologie die äusseren Planeten Uranus, Neptun und Pluto nicht berücksichtigt werden, nahm der Astrologe die Opposition der Venus zum Pluto nicht zur Kenntnis. Ebenso bezog er die Konjunktion des Neptun mit dem Mond und das Quadrat von Neptun zu Sonne/Merkur nicht in seine Deutung ein, welche aus westlicher Sicht gesehen für eine Unabhängigkeitserklärung nicht mehr so günstig erscheint.
 
Merkur in Steinbock, der das siebte Haus der Aussenkontakte beherrscht, sorgt im zweiten Haus dafür, dass Kontakte zu anderen Ländern nur zugelassen werden, wenn sie dem Eigennutz der Machthaber dienen und dass für die eigene Bevölkerung keine Veränderungen zum Fortschritt hin zugelassen werden (Steinbock). Die Sonne in zwei herrscht über Pluto und Saturn in Löwe. Der im neunten Haus stehende Saturn (Herrscher von zwei) drückt in Auslandsangelegenheiten ebenfalls Strenge aus. Die Landesherren geben sich alles andere als weltoffen, während die buddhistische Kultur des Landes mit Uranus als Herrscher von drei in sieben Neugierde und Wissensdurst anderer Völker weckt. Der Wunsch von Burmas Bevölkerung zu ungewöhnlichem Gedankenaustausch ist grundsätzlich vorhanden. Wegen der politisch aufgezwungenen Abgeschlossenheit laufen Aussenkontakte jetzt hauptsächlich über das Internet (Uranus in sieben).
 
Das Volk (Mond im Quadrat zu Merkur und Sonne) wurde seit Jahrzehnten darin getäuscht (Konjunktion Neptun), wenn es hiess, dass eine Mischung aus Sozialismus und Buddhismus zum Wohle aller führe. In der Zeit des Kalten Krieges zog Burma die Aufmerksamkeit linksliberaler westlicher Kreise auf sich, die hofften, dass das Land einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus erfolgreich beschreiten könne. Es wurde zur Projektionsfläche des Uranus in sieben, der unter anderem das Besondere, nämlich den dritten Weg symbolisiert.
 
Im Lande herrschen Armut und Rückständigkeit, angezeigt durch Fische in vier und Neptun in Konjunktion zum Mond (dem Volk). Die Venus als Herrscherin des Mondes weist in Opposition zu Pluto in neun darauf hin, dass das Volk unter den Zwängen der Machthaber zu leiden hat, die mit der Sonne als Herrscherin von neun in zwei nur auf ihre eigene Sicherheit aus sind.
 
Das Land, das 1948 mit einer aus dem Jahre 1947 stammenden Verfassung der Nationalbewegung eine parlamentarische Demokratie erhielt, wurde schon 1962 von einem Revolutionsrat regiert, ein Jahr nachdem die Verfassung geändert wurde. 1989 kam es unter einer Militärjunta zur Namensänderung des Landes in Myanmar, das sich seitdem sehr stark an seinen nordöstlichen Nachbarn China anlehnt, welcher die herrschenden Militärs unterstützt.
 
Innerhalb der vielen kleinen innenpolitischen Veränderungen, die das Land durchmachte, zeigt sich, dass im Unabhängigkeitshoroskop von 1948 die Entwicklung hin zur Militärdiktatur und weg von einer praktisch funktionierenden parlamentarischen Demokratie schon angelegt ist.
 
Zyklon Nargis und der Neumond vom 5. Mai
 
Zwei Tage vor dem Mai-Neumond wurden die flachen Landesteile im Irrawaddy-Delta und an den Flussniederungen landeinwärts vom Zyklon Nargis überschwemmt, der offiziell 78000 Menschenleben forderte (56000 werden vermisst). Der Neumond fand am 5. Mai auf 15 Grad Stier und damit im T-Quadrat zu Venus und Pluto des Unabhängigkeitshoroskops statt. Die beiden Quincunxe des Neumondes zu Jupiter und Mond/Neptun in Burmas Unabhängigkeitshoroskop verstärken die Wirkung des Neumondes auf das Land. Wegen der vom Militär erst zurückgehaltenen und später nur verzögert ins Land gelassenen Hilfslieferungen westlich orientierter Länder wächst nun die Wut der Bevölkerung auf die Tyrannei ihrer Machthaber. Wie in einem Teil der Presse berichtet, rechnen die «abergläubischen» Burmesen, dass wie früher «der Tyrann beiseite geschafft werden muss, wenn Naturkatastrophen hereinbrechen». Die «astrologiehörigen» Generäle des Militärregimes nehmen hingegen an, dass «die Götter ihnen gnädig gestimmt» sind, weil sie selbst in ihrem höher gelegenen Regierungssitz vom Wirbelsturm verschont geblieben sind.
 
Die Anwendung von Astrologie für politische Zwecke, wie sie unter den Generälen von Burma und anderen Machthabern in Asien üblich ist, erinnert an jene, wie sie in Europa vor allem im Mittelalter normal war, was nicht zuletzt dazu führen musste, dass Astrologie während der Zeit der Aufklärung an den Universitäten verboten wurde, nachdem sie in der Rennaissance eine letzte Blütezeit erlebte. Heutigen Vertretern westlicher Astrologieschulen schaudert bei dem Gedanken, dass ausgerechnet ein in den Medien als unsympathisch dargestelltes Militärregime eines buddhistischen Landes sich auf Astrologie beruft. Es erscheint vielen «fortschrittlichen» und «aufgeklärten» Geistern als eine weitere Gleichsetzung der Astrologie mit dem Mittelalter. Spricht jedoch zum Beispiel der Dalai Lama bei westlichen Sympathisanten des Buddhismus über die Bedeutung der Astrologie, ruft dies bei ihnen Wohlwollen hervor und scheint auch bei einigen Nicht-Astrologen diese alte Wissenschaft ein wenig aufzuwerten. Die Mehrheit der Bevölkerung hat jedoch kaum die Gelegenheit, solche positiven Nachrichten zu hören und zu sehen. Die meisten Medien verbreiten den Klatsch und nicht die Wahrheit, die dahintersteckt.
 
–Arnfried Haupt

Quellen: Zur Geschichte von Burma: Brockhaus-Lexikon. Zitate aus der Presse: Münchner Merkur mit Regionalblättern im bayerischen Oberland, 8. Mai 2008.

Schweres Erdbeben in Sichuan
 
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  Fig. 3
Erdbeben Sichuan/China 2008
12. 5. 2008, 14.28 LT, 6.28 GT
Epizentrum (31N01, 103E22)
Koch (GZQ: Wikipedia)
 
Das schwere Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan ereignete sich am 12. Mai 2008 um 14.28 Uhr Ortszeit etwa 1550 Kilometer südwestlich von Peking (Fig. 3). Das Erdbeben geschah in geringer Tiefe, was tendenziell grosse Schäden verursacht. Die Zahl der bestätigten Todesopfer ist bis heute (25.Mai) auf über 60000 gestiegen, 24000 Menschen werden noch vermisst; rund 350000 Menschen wurden verletzt. Der chinesische Premier Wen Jiabao meinte, die Zahl der Todesopfer könnte auf 70000, 80000 oder mehr steigen.
 
Mehr als 15 Millionen Häuser wurden nach amtlichen Angaben zerstört. 10000 Sanitäter sind im Erdbebengebiet unterwegs, um den Ausbruch von Infektionskrankheiten zu verhindern. Derzeit droht die Gefahr von verheerenden Flutwellen im Erdbebengebiet, die sich durch die vielen aufgestauten Seen bilden könnten; 700000 Menschen sind bedroht. Aber auch die 69 Dämme der Wasserreservoirs in Sichuan, die laut Regierung zusammenbrechen, wenn der derzeitige Regen anhält, könnten zu einer weiteren Katastrophe führen.