Anders als vor Jahrzehnten ist heute auch der Allgemeinheit bekannt, dass das Verhalten der Väter, ihre Einstellungen, Wertungen und Weltsicht einen prägenden Einfluss auf die Entwicklung ihrer Töchter haben – eine enorme Bedeutung, die lange Zeit unterschätzt wurde. Der Vater ist die erste männliche Bezugsperson für die Tochter, er prägt in hohem Masse deren Persönlichkeit. Im besten Falle kann das Mädchen ein positives Vaterbild entwickeln und damit Zugang zu der ganz anderen Welt: jener der «Männlichkeit» erhalten. Kulturgeschichtlich war der Vater stets der Vermittler der geistigen Inhalte des Lebens und stand für intellektuelle Beziehungen und Auseinandersetzungen mit der Umwelt, für Sachlichkeit, Stabilität, Disziplin und Mut. All diese Werte könnten die Väter ihren Töchtern nahebringen, wenn – ja, wenn sie perfekt wären und diesem Urbild entsprechen würden.
Den perfekten Vater gibt es nicht, aber auch nicht die perfekte Tochter, und so begegnen sich zwei unvollkommene Menschen gegensätzlichen Geschlechts, die aneinander gebunden sind, zumindest für eine gewisse Zeit. Die geglückte oder misslungene Fortsetzung dieser «Geschichte» finden wir dann in den Partnern und/oder Ehemännern der Töchter, denn die Einstellung der Töchter zu Männern orientiert sich zumeist an der Beziehung zum Vater.
Nach einer grundsätzlichen Betrachtung der Vater-Tochter-Beziehung und ihrer Manifestation im Horoskop stellt Barbara Egert verschiedene archetypische Vaterfiguren und ihre astrologischen Entsprechungen vor: der autoritäre Vater, der weiche Vater, der unberechenbare Vater, der beschützende Vater und der abwesende Vater. Aber auch zwei herausragende Tochter-Archetypen: die Puella aeterna und die Amazone. Beide Tochtertypen beleuchtet sie anhand der Horoskope der Hollywood-Schauspielerinnen Marilyn Monroe und Jane Fonda. Bei der Monroe (Puella aeterna) stehen dabei deren Ehen und Beziehungen zu wesentlich älteren Männern im Vordergrund, bei Fonda (Amazone) vor allem deren schwierige Beziehung zu ihrem Vater Henry Fonda, die letztlich in einem versöhnlichen Hollywood-Film gipfelte, der allerdings mehr die innere Einsicht Jane Fondas als eine real erlöste Beziehung zu ihrem Vater spiegelt.
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