Astrologie Heute - Themen der Zeit


Die Welt war vorher anders
 
 
von Claude Weiss

22. September 2008

Aus einer substanziellen Erholung der Weltbörsen wird in diesem Jahr wohl nichts. Zwar war schon immer klar, dass sich astrologisch gesehen ab Herbst 2009 und insbesondere ab 2010 mit einem T-Quadrat zwischen Saturn, Uranus und Pluto sehr schwierige Konstellationen zusammenbrauen, aber es war im Herbst/Winter 2007 trotz spürbarer Subprime-Krise anzunehmen, man könne vom Jahr 2008 noch profitieren, indem es gelänge, die sich auftürmenden Probleme zumindest behelfsmässig unter Kontrolle zu halten, bis die „grossen Konstellationen“ das instabile Gebäude zum Einsturz bringen.

Daneben gab es schon immer das zweite Szenario, wonach die im Jahre 2007 sichtbar werdenden Schwierigkeiten bereits den Beginn einer Abwärtsbewegung anzeigt, die sich systematisch bis in die schwierigen Konstellationen der Jahre 2010 – 2015 durchsetzt. Diese Variante scheint nun Realität zu werden, was man an den Transiten für Vorkommnisse, die die Welt veränderten, erkennen kann:

  • Als der Mars am 7. August 2008 auf 22 Grad Jungfrau stand, begann der Krieg zwischen Russland und Georgien, ein Ereignis, welches die Welt in die Zeit des längst überwundenen „Kalten Krieges“ zurückversetzte und die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen ernsthaft trübte. Derlei Störungen glaubte man seit über 20 Jahren (letzte Saturn/Uranus-Konjunktion) gebannt.
  • Als die Sonne am Montag, 15. September, auf 22 Grad Jungfrau stand, brach eine Banken- und Versicherungskrise aus, die das ganze Finanzsystem der Welt nachhaltig erschüttert. Bis Ende Woche wurden dann vom US-Finanzministerium und vom FED Aktionen eingeleitet, wie sie es seit dem Beginn der Dreissigerjahre nicht mehr gegeben hatte.

Bei solch prägnanten Auslösungen drängt sich gleich die Frage auf, was es mit 22 Grad Jungfrau für eine Bewandtnis hat. Ein Blick in die Ephemeride zeigt, dass auf diesen Graden im Tierkreis exakt vis-a-vis der Planet Uranus am 27. Juni eine Station bildete (auf 22.39 Grad Fische). Damit wird aber auch im veränderlichen Kreuz ein Gradbereich aktiviert, der mit folgenden weiteren Planetenstationen zu tun hat: Pluto stationär-direkt (SD) am 7. Dezember 2007 auf 26.18 Grad Schütze, Mars SD am 30. Januar 2008 auf 24.05 Zwillinge. Zusammen mit Uranus stationär-rückläufig vom 27. Juni 2008 auf 22.39 Grad Fische ergibt sich für diesen Gradbereich des veränderlichen Kreuzes eine Uranus/Mars/Pluto-Thematik, die sich bereits im Voraus beschreiben und terminieren liess, wie folgende Zeilen aus dem Artikel „Orbes bei epochalen mundanastrologischen Konstellationen und die Wichtigkeit von Planetenstationen“ aus der August/September 2008-Nummer von Astrologie Heute zeigen:

Uranus/Mars/Pluto
Die Uranus/Pluto-Quadratur wird zwar erst 2012 erstmals exakt. Durch die direktläufige Station des Pluto am 7. September 2007 auf 26.18 Grad Schütze und die direktläufige Station des Mars am 30. Januar 2008 auf 24.05 Grad Zwillinge sowie die rückläufige Uranus-Station vom 27. Juni 2008 auf 22.39 Grad Fische entsteht jedoch bereits 2008 zwischen 22 und 27 Grad veränderlich eine sensitive Zone, welche eine Verbindung zwischen Mars, Uranus und Pluto ins Spiel bringt. Gehen Planeten über diese Grade, können sie resolute Aktionen zugunsten radikaler Neuerungen auslösen, aber es besteht auch die Gefahr von Gewalttätigkeiten, indem aus instinkthaften Motiven plötzlich gehandelt wird, ohne nach dem Rechten zu fragen. Dies gilt insbesondere für den August, wenn zuerst der Mars und dann die Venus die Figur auslösen, und für die Woche ab Mitte September, wenn sich die Sonne in diese Gradzahlen einklinkt. Dabei sollte man nicht ausser Acht lassen, dass im Anfangsbereich dieser Gradzahlen die Quadratur von Mars zu Lilith/Neptun/MC im US-Horoskop zu liegen kommt. Das Thema wiederholt sich dann mit dem Transit der Venus auf den Graden des Schützezeichens im ersten Drittel des Monats November.

Bisher haben wir beobachten können, wie der Eintritt von Sonne und Mars in diesen Gradzahlenbereich (22 Grad Jungfrau) auf den Tag genau mit epochalen Veränderungen verbunden war. In beiden Fällen waren die USA massgeblich involviert, was den Bezug zum US-Horoskop als wichtig erscheinen lässt.

Nächste Etappen für Uebergänge schnellerer Faktoren über die Gradzahl von 22 veränderlich sind:

  • Die mittlere Lilith in der letzten Oktober-Woche (ab 25. Oktober) auf 22 Grad Schütze
  • Die Venus am 6. November auf 22 Grad Schütze
  • Merkur am 7. Dezember auf 22 Grad Schütze
  • Der Vollmond vom 12. Dezember auf 21 Grad Zwillinge/Schütze
  • Die Sonne am 13./14. Dezember auf 22 Grad Schütze
  • Der Mars am 17. Dezember auf 22 Grad Schütze (im Quadrat zum Saturn auf 22 Grad Jungfrau)

Es wird interessant sein zu beobachten, ob diese Uebergänge ebenfalls mit wichtigen Entsprechungen zusammenfallen. Möglicherweise kommt insbesondere dem Vollmond vom 12. Dezember besondere Bedeutung zu, denn er findet im Quadrat zur Saturn/Uranus-Opposition statt und zeigt damit Parallelen zum bedeutungsvollen Vollmond vom 15. September auf 23 Grad Fische/Jungfrau und damit auf dem Uranus.

Diese Beispiele zeigen auch, dass – wenn man nicht wie hier skizziert – mit Stationen arbeitet, es für die Langsamläuferkulisse sinnvoll ist, mit Orbes von 7 – 8 Grad für das Quadrat und 10 Grad für Konjunktion und Opposition zu arbeiten. Auf diese Weise kann man ebenfalls erkennen, dass das Uranus/Pluto-Quadrat bereits ab Mitte 2008 wirksam ist und spürbar wird, wenn es durch Schnellläufer eine Aktivierung erfährt. Relevant scheint dabei jene Gradzahl, bis zu welcher Uranus bisher vorgedrungen ist, bevor er am 27. Juni seine Richtung wechselte: 22+ Grad veränderlich.

Durch die Verbindung mit einem markanten Uranus/Pluto-Aspekt erhält die Saturn/Uranus-Opposition von 2008 – 2011 (10 Grad Orb) jene besondere Bedeutung, die sie auf die gleiche Stufe hebt wie die Saturn/Uranus-Opposition von 1963 – 1967 und das Quadrat von 1929 – 1932. Wer weiter zurückgehen will, landet mit diesen Aspektkriterien in der Zeit des „Terrors“ der Französischen Revolution während den Jahren 1794 – 95 – dies nach ebenfalls bedeutsamen Abstechern in die Jahre 1896 – 1898, 1872 – 75, 1851 – 53 und 1819 – 20.




Claude Weiss, beschäftigt sich seit 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die Astrodata AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes SAB; Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd.1 & Bd.2, «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Karmische Horoskopanalyse», Bd.1 & Bd.2, u. a. (E-Mail: Claude Weiss)