Astrologie Heute Nr. 135 (Oktober 2008) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 135
Oktober 2008

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 135 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 
Anfang Oktober bis Anfang Dezember 2008

von Verena Bachmann

Verena Bachmann
Im Laufe dieser Monate wird zunehmend deutlich, was sich bereits im Frühjahr angekündigt hat: Es herrscht Wendezeit, der Übergang in eine neue Wirklichkeit und Weltsicht wird Realität. Es ist nicht mehr möglich, die Augen zu verschliessen und vorzugeben, es gehe alles im bisherigen Rahmen weiter. Es zeigt sich, was Sache ist. Weichen werden gestellt. Entscheidungen, die vor allem im Monat November fallen, bestimmen massgeblich mit, wohin die Reise in der Zukunft geht. Wie immer in Übergangszeiten halten sich Chancen (für entscheidende Schritte und Durchbrüche) und Gefahren (von Zusammenbrüchen und Abstürzen) die Waage. Es lohnt sich also, wach und aufmerksam zu sein, ehrlich und klar, sich den Herausforderungen und Aufgaben bewusst zu stellen.
 
Zwei gewichtige Konstellationen stehen im Zentrum des Geschehens. In beiden Fällen geht es um die erste ernsthafte Auseinandersetzung, den Beginn einer längeren Geschichte. Pluto tritt am 27. November definitiv ins Steinbock-Zeichen ein, in dem er bis 2024 läuft. Damit findet auf der kollektiven Ebene eine grundlegende Umschichtung, ein Bewusstseinswandel statt. Grenzen, Strukturen, Normen und Gesetze jeder Art, Autorität, Verantwortung und Pflicht rücken in den Mittelpunkt. In all diesen Bereichen wird die Tauglichkeit überprüft. Wenn etwas nicht echt ist oder den Anforderungen nicht genügt, werden sofort die Konsequenzen deutlich. Krampfhafte Versuche, bestehende Regeln und Strukturen aufrechtzuerhalten oder frühere wieder einzuführen, sind ebenso Bestandteil dieser Prozesse wie Zusammenbrüche vorhandener Formen. Andererseits dürften auch bereits neue Ansätze sichtbar werden und können neue Modelle entstehen, welche im Umgang mit Verantwortlichkeit und Kompetenz neue Massstäbe setzen.
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Neumond
29. 9. 2008, 8.12 GT

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Vollmond
14. 10. 2008, 20.02 GT

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Neumond
28. 10. 2008, 23.14 GT

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Vollmond
13. 11. 2008, 6.17 GT

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Neumond
27. 11. 2008, 16.54 GT

Generell steht nach einer Zeit, die von Wachstum und Freiheit bestimmt war, in der Wahrheit, Moral und Glauben als Themen dominierten, nun die Auseinandersetzung mit nüchternen Realitäten an. Es gilt, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen können und letztlich alles endlich ist.
 
Diese Umschichtung auf der kollektiven Ebene wird durch eine weitere Konstellation zusätzlich akzentuiert und auch auf der gesellschaftlichen und alltäglichen Ebene manifest. Saturn, Herrscher über das Steinbock-Zeichen, Hüter der Schwelle und Herr der Zeit, läuft zurzeit im Jungfrau-Zeichen und berührt in diesen Monaten erstmals Bereiche, die bis im nächsten Sommer aktuell bleiben. Am 4. November bildet er zudem zum ersten Mal eine Opposition zu Uranus (auf 19 Grad Jungfrau/Fische). Diese Opposition findet bis 2010 insgesamt fünf Mal statt, die beiden Planeten bewegen sich dabei sukzessive weiter bis 0.25 Grad Widder/Waage (siehe dazu auch den Artikel «Die sabischen Grade der Oppositionen von Saturn und Uranus» auf S. 14ff. dieses Heftes). Die mit dieser Opposition verbundenen Themen werden die Geschehnisse der kommenden Zeit massgeblich mitbestimmen. Der Gegensatz oder Widerspruch zwischen den individuellen Freiheiten des Einzelnen und den Ansprüchen der Gesellschaft, zwischen den Idealen und Visionen einer neuen, bewussteren Welt und den konkreten Notwendigkeiten, harten Realitäten und Grenzen der menschlichen Realität wird dabei immer wieder offensichtlich. Letztlich geht es darum, die realen Bedingungen und Beschränkungen, die irdischen Gesetzmässigkeiten und menschlichen Schwächen zu respektieren und gleichzeitig die Freiheit des Geistes und der Inspiration zu nutzen, um neue, kreative Verhaltensweisen zu finden, die beiden Polen gerecht werden. Das Erkennen des Wesentlichen, der Respekt vor dem Individuum sowie die Bereitschaft und Fähigkeit, sich auch als Teil eines grösseren Ganzen (System, Organismus) zu sehen und entsprechend zu verhalten, dürften dabei eine wichtige Rolle spielen.
 
Zunächst sind all jene Menschen mit Stellungen in ihrem Horoskop im Bereich von 18 bis 22 Grad veränderlich besonders betroffen. Die durch Uranus bereits im letzten Halbjahr gewonnenen Erkenntnisse und in Gang gesetzten Veränderungen werden nun konkret spürbar, die Konsequenzen des Neuen zeigen sich. Auf der individuellen Ebene gilt die Devise: Erkenne dich selbst und respektiere die dir gesetzten Grenzen! Lerne, die Verantwortung für deinen Weg und deine Ideale zu übernehmen, werde eigenständig und selbstverantwortlich! Auch auf der mundanen Ebene zeigen sich die Konsequenzen von (Reform-) Ideen, wird die konkrete Umsetzbarkeit von visionären Veränderungen getestet. Zudem dürften die Folgen von Auswüchsen des Kapitalismus, von übertriebenen Ansprüche und Freiheiten des Einzelnen zum Thema werden.
 
Zyklisch gesehen, zeigt die Opposition auf, was aus Impulsen des Jahres 1988 (Konjunktion) geworden ist. Hier wird eine erste Bilanz gezogen und offenbar, was aus den Handlungen und Erkenntnissen von damals geworden ist. Da die Konjunktion im Oktober 1988 auf rund 28 Grad Schütze stattfand, sind nach wie vor auch alle Menschen mit Stellungen im Bereich von 27 bis 29 Grad veränderlich gefordert. Sie werden bis 2010 immer wieder aufgefordert sein, ihre Ideale und ihr Streben nach einem individuellen Weg zu überprüfen, wirkliche Eigenständigkeit zu lernen und sich neu auszurichten. Authentizität und innere Klarheit heissen die Schlüsselwörter. Es ist denkbar, dass auch Themen aus dem Frühjahr 2002 erneut aufgegriffen werden. Die in diesen Monaten beginnenden Prozesse werden das ganze kommende Halbjahr mitprägen. Erst im Frühjahr/Sommer 2009 wird es möglich werden, abschliessende Schritte zu machen und definitive Resultate zu erkennen.
 
Der Oktober beginnt mit einer Rückschau. Merkur ist bis zum 12. Oktober (Station auf 7 ½ Grad Waage) rückläufig. In seiner Schlaufe aktiviert er dabei zum zweiten Mal das Quadrat zu Jupiter. Auch die Sonne bewegt sich in dieser Zeit im Quadrat zu Jupiter (genau am 6. Oktober). Es ist anzunehmen, dass in dieser Zeit viele Themen, die bereits im September aktuell waren, nochmals aufgegriffen werden. Falsche Vorstellungen und übertriebene Erwartungen (vor allem in Hinsicht auf Beziehungsthemen, Werte und Rechtsfragen) werden deutlich und sollen korrigiert werden. Werden in diesen Tagen neue Projekte angegangen oder Verträge abgeschlossen, besteht die Gefahr von Fehleinschätzungen. Lilith bewegt sich in dieser Zeit im Quadrat zu Uranus, Venus im Quadrat zur Mondknotenachse. Es ist daher denkbar, dass Ereignisse und unerwartete Vorfälle grosse Energien freisetzen und für wichtige Vorentscheidungen sorgen. Alte Vorstellungen werden aufgebrochen, um Raum für die anstehenden Neuerungen zu schaffen.
 
Die Tage um den Vollmond vom 14. Oktober sorgen für eine Verschnaufpause – Zeit, um sich über die abgelaufenen Prozesse Gedanken zu machen, Klarheit zu gewinnen und die nächsten Schritte ins Auge zu fassen. Der Vollmond aktiviert die Station des Merkur (SR) vom 24. September und beleuchtet also nochmals die damals erfolgten Kontakte, erhaltenen Informationen und sich daraus ergebenden Entwicklungen.
 
In den Tagen um den Neumond vom 28./29. Oktober (auf 6 Grad Skorpion) bewegt sich Mars ins Quadrat zu Mondknoten, Chiron und Neptun. Chiron (24. Oktober) und Neptun (2. November) sind in dieser Zeit stationär-direktläufig. Ereignisse dieser Tage werden daher eine weichenstellende Qualität haben. Oft wird es dabei um die Erfahrung gehen, dass Willensstärke und Machtbekundungen nicht zum erwünschten Ziel führen. Das Bemühen, um jeden Preis etwas zu erreichen oder zu erzwingen, dürfte in Frustration enden und allenfalls die Situation verschlimmern. Umgekehrt kann sich in ausweglosen Situationen genau dann, wenn alles verloren scheint, unverhofft eine Lösung abzeichnen. Solche Erfahrungen sind dann möglich, wenn es gelingt, die Dinge so zu sehen und zu akzeptieren, wie sie sind, anstatt sie verändern zu wollen. Die Bereitschaft, auch Schmerzliches und Unschönes zuzulassen und sich Enttäuschungen zu stellen, ohne zu resignieren, kann zu einem Umschwung führen, der ein Licht am Ende des Tunnels aufscheinen lässt. Wichtige Stichworte in diesem Zusammenhang sind Hingabe und Vertrauen – nicht zu verwechseln mit blindem Glauben und illusionären Erwartungen.
 
Am 4. November findet die erwähnte erste Saturn/Uranus-Opposition statt. Sie leitet eine sich zunehmend intensivierende Zeit des Wandels ein. Venus bildet am 7. November eine Konjunktion zu Lilith und am 12. November eine zu Pluto. Am 10. November steht sie im Bereich der Uranus/Saturn-Konjunktion von 1988 sowie im Bereich des Galaktischen Zentrums. In diesen Tagen dürften vor allem im Bereich Werte (moralisch-ethische, politische, finanzielle) und Beziehungen (persönliche, staatliche, wirtschaftliche) wichtige Impulse gesetzt werden, die einen grundsätzlichen Wandel einleiten oder einen seit längerem laufenden Prozess akzentuieren. Es ist denkbar, dass in diesem Zusammenhang noch einmal Themen und Ereignisse vom Dezember 2007 aufgenommen werden.
 
In den Tagen um den Vollmond vom 13. November werden die Prozesse seit Beginn des Monats noch einmal beschienen. Der Vollmond findet auf 21 Grad Stier/Skorpion statt, im genauen Quadrat zu Neptun. Der Kontrast zwischen Wunsch und Wirklichkeit, Wille/Macht und Liebe/Mitgefühl dürfte in diesen Tagen besonders deutlich werden. Immer dann, wenn es gelingt, ohne Scheuklappen zu erkennen und zu akzeptieren, was Realität ist, können sich nun neue, bisher unbeachtete Wege und Möglichkeiten öffnen.
 
Am 27. November tritt Pluto definitiv ins Steinbock-Zeichen ein. Am gleichen Tag hat Uranus seine Station zur Direktläufigkeit (auf 18.44 Grad Fische, also in Opposition zur Uranus/Pluto-Konjunktion von 1966/67), zudem findet ein Neumond statt (auf 5.49 Grad Schütze). Dieser Tag hat damit eine ganz besondere Qualität – es ist wie beim Schlagen eines grossen Gongs: Der Klang, der erzeugt wird, vibriert noch lange weiter. Die Impulse und Erfahrungen dieses Tages verdienen entsprechend grosse Aufmerksamkeit. Auch scheinbare Kleinigkeiten können von grosser Bedeutung sein.

 
Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie in der «Wochenvorschau» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch
 

 
Verena Bachmann,
pädagogische Ausbildung; seit 1982 eigene astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; Bücher: «Mondknoten. So nützen Sie Ihre Entwicklungschancen im Horoskop», «Pluto. Eros, Dämon und Transformation» (mit Claude Weiss)
; E-Mail: Verena Bachmann