Astrologie Heute Nr. 210 (April 2021) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 210
April 2021

Inhaltsverzeichnis
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 E  D  I  T  O  R  I  A  L 
 

Der Anfang ist das Ende: mein letztes Editorial, mein letztes Heft. Wo also soll ich beginnen? Im November 1988 hatte ich mich ohne grosse Zuversicht für den begehrten Job als Redaktor von Astrologie Heute beworben. Das Treffen mit Claude Weiss fiel dann äusserst freundlich und sehr erfreulich aus, wir verstanden uns auf Anhieb. Er schenkte mir sein Vertrauen, und so stand einer erspriesslichen Zusammenarbeit nichts im Wege. Dieser Begegnung habe ich viel zu verdanken. Ich durfte in einem tollen Team mitmachen und auf dem so spannenden wie bereichernden Gebiet der Astrologie tätig sein. Ich habe viel gelernt in dieser Zeit, es waren gute Jahre. Claudes beharrliche Passion für die Astrologie, sein grosses Wissen darüber, seine Neugier und Begeisterung, sein unermüdlicher Forscherdrang gaben die Richtung vor, in die sich das Heft entwickeln konnte – gaben den Schub für diesen sehr erfolgreichen, glücklichen Weg, den wir alle: ich, die vielen Mitarbeiter in Redaktion und Verlag, die zahlreichen Autorinnen und Autoren und nicht zuletzt Sie, liebe Leserin, lieber Leser, mit Astrologie Heute in den letzten Jahrzehnten gegangen sind. Dafür und für sein Vertrauen gebührt Claude mein innigster Dank.

«Das Ende ist der Anfang» lautete eine Morgenmeditation, die mein damaliger Lehrer Frater Albertus an meinem ersten Alchemiekurs 1976 hielt. Für mich war es das Ende meiner Jugend und der Anfang astrologischen Wissens, denn auch dieses war Teil des Lehrgangs. Damals ging es «nur» um die sieben alten Planeten, die astrologische Signaturenlehre und die Grosszyklen der Zeitalter. Das war spannend, geheimnisvoll und völlig neu. Als neptunisch geprägter junger Mensch sah ich mich in der so ganz anderen, der astrologischen Sicht auf die Dinge bestätigt und erkannt. Astrologie erwies sich als die beste Wahrnehmungsschulung, die es gibt. Ich ahnte damals allerdings nicht, wie sehr diese alte Kunst mein späteres Leben prägen würde.

Der Anfang ist das Ende: Vor einiger Zeit kam bei mir der Wunsch auf, einige brachliegende Vorhaben und unvollendete Projekte im Rahmen eines von Verpflichtungen freieren Daseins zu verwirklichen – und auch meinen eher unnützen neptunisch-uranischen Marotten mehr Raum zu geben. Dass dies mit viel Loslassen zu tun hat, war mir bewusst. Dieser Abschied ruft in mir grosse Emotionen hervor – und einen frohen Blick zurück. Nicht versäumen möchte ich es, meinen lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ebenso den Autorinnen und Autoren ganz herzlich zu danken für die schöne Zusammenarbeit und das gute Miteinander.

Das Ende ist der Anfang: Ich freue mich, dass mit einem neuen Redaktionsteam die Kontinuität von Astrologie Heute gewährleistet ist. Ich wünsche ihm die Zuneigung der Leser und das Glück der Konstellationen, die auch mir zugute kamen. Möge dieses Heft weiterhin die Schätze der Astrologie heben und das Wunderland der Seele und des Geistes auskundschaften, das so bunt, geheimnisvoll, reich bestückt und abgründig sich zeigen kann wie unser Titelbild es illustriert. Gibt es ein besseres Bild für die unergründliche menschliche Seele als jenes des Sternenhimmels, der sich über alle Menschen schützend erstreckt, der keinen Anfang kennt und kein Ende, mit seinen Milliarden tröstlicher Lichter vor ewigem Dunkel? Und darin die Wanderer als unsere Stellvertreter, die Planeten in ihrem Lauf, in ihrem ewigen Kommen und Gehen?

War’s das jetzt? Noch nicht ganz: Ich möchte Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, besonders danken für Ihr Interesse und Ihre Anteilnahme. Dafür, dass Sie mir in all der Zeit so viele Zeilen gefolgt sind. «Halt die Ohren steif, mein Junge!», pflegte Frater Albertus in seiner altväterlichen Art zum Abschied jeweils zu sagen. Bleib mutig, lass dich nicht unterkriegen! Diesen Gruss will auch ich Ihnen zum Abschied zurufen.

Armando Bertozzi
Redaktor

 

Armando Bertozzi, von 1976 bis 1981 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von «Essentia – Zeitschrift für evolutionäre Ideen»; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)