Astrologie Heute Nr. 215 (Februar 2022)
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Astrologie Heute Nr. 215
Februar 2022

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 215 bestellen
Hoffnung auf Versöhnung
«Bericht vom Vortragsabend «Wichtige Trends 2022»

von Trudy Baumann


Am 14. Januar 2022 fand der alljährliche Astrodata-Vortragsabend zu den wichtigsten Trends des kommenden Jahres statt. Bereits das zweite Mal in Folge wurde der Anlass online durchgeführt – mit Erfolg.

 

 
Mit sichtlicher Freude begrüsste Claude Weiss die über 200 Teilnehmenden und meinte, der Blick in die Zukunft stosse auf grosses Interesse und sei zurzeit wohl auch sorgenvoller aufgrund der immer noch grassierenden Corona-Pandemie. Dies belege auch der neuste Global Risks Report des Weltwirtschaftsforums (WEF), in welchem die Pandemie als neues Risiko-Phänomen auftauche.

Der Astrodata-Gründer spricht in seinem Vortrag mit dem Titel «Das Wassermannzeichen wird zur Wundertüte: Als Zauberlehrlinge müssen wir rasch umdenken» in diesem Zusammenhang über Flexibilität, die wir als Gesellschaft neu hätten lernen müssen. Dies bringt er mit dem Saturn/Uranus-Quadrat in Verbindung, eine Konstellation, die 2021 geprägt hat und die auch 2022 eine Rolle spiele. Häufig würden in einer solchen Zeit auch alte, ungelöste Konflikte aufbrechen, die mit Frustrationen zu tun hätten und viel Aufmerksamkeit erforderten. Als Beispiele dafür nennt er Russland und teilweise auch China.

Vielleicht kommt hier die andere wichtige Konstellation des Jahres wie gerufen, denn unter der Jupiter/Neptun-Konjunktion, die im April exakt wird, könnten im besten Fall Frustrationen überwunden werden. So lösten sich in der Vergangenheit unter diesem Aspekt kriegerische Handlungen auf und Verhandlungen konnten stattfinden: Etwa 1856 der Krimkrieg, 1918/19 der Erste und 1945 der Zweite Weltkrieg. Eine problematische Seite des Aspekts seien mythische Überhöhungen von Führungsfiguren und gefährliche Grossmachtfantasien, die wir im Jahr 2022 ebenfalls erleben könnten.

Mit kriegerischen Herausforderungen, aber auch mit Mutationen hat schliesslich der dritte Faktor zu tun, den der Referent erwähnt: Der progressive Mars im Menschheitshoroskop wird im Februar direktläufig. Auf einer Gradstellung, die bereits bei der Spanischen Grippe aufgetreten sei.

Zuletzt erwähnte Claude Weiss zudem den Eintritt des Pluto in Wassermann, welcher zwar erst 2023 erfolgt, jedoch bereits eine vorrevolutionäre Stimmung verbreite. Diesbezüglich meinte er abschliessend: «Es ist zwar wichtig, unsere Eigenwilligkeit zu leben, aber ebenso, den Zusammenhalt und die Versöhnlichkeit zu pflegen.»

Alexandra Klinghammer wies in ihrem Vortrag «Zwischen Realitätsdruck und Sehnsucht nach Veränderung» einerseits auf die wichtige Rolle des Saturns hin, der sich nicht nur im Quadrat zum Uranus befindet, sondern sich 2022 über weite Strecken auch im Quadrat zur Mondknotenachse bewegt. Dies deutet die Astrologin als Realitätsdruck, da Saturn mit Realität, Strukturen und staatlicher Macht zu tun habe und in einer Spannungskonstellation Druck erzeuge.

Das Gegenprogramm dazu, welches mit Sehnsucht, Träumen und seelischen Bedürfnissen zu tun hat, findet die Referentin in der Jupiter/Neptun-Konjunktion in Fische, welche vor allem in den ersten Monaten des Jahres bis Mitte Mai spürbar sei. Uranus, als dritter Player, verkörpere das Bedürfnis, den eigenen Weg zu gehen.

Aus diesen Faktoren ergeben sich für die Referentin zwei Kernbotschaften für das Jahr: Im ersten Halbjahr sei es wichtig, darauf zu achten, welche Sehnsüchte oder Träume sich meldeten oder wahrzunehmen, was in der letzten Zeit nicht sein durfte aufgrund der aktuellen Lage. Im zweiten Halbjahr, mit Uranus am aufsteigenden Mondknoten, ergebe sich dann ein starker Sog in Richtung Zukunft, mit spürbaren Hinweisen, wo es hingehen könnte.

Allerdings dürfte sich im Herbst nochmals eine ungemütliche Spannung über das Quadrat von Saturn und Uranus aufbauen, welches mit Unruhe oder Ungeduld einhergehe. Die Referentin beschreibt diese Dynamik als Bewegung, in der man einerseits vorwärts gehen möchte, jedoch durch etwas Unvorhergesehenes zurückgehalten werde. Dies sei verbunden mit dem Gefühl festzukleben. Die Lösung? Eine gute Balance finden. Es gehe weder darum, «die Schotten dicht zu machen», noch zu forsch vorwärtsgehen zu wollen.

Verena Bachmann erinnerte zu Beginn ihres Vortrags an den denkwürdigen Saturn/Pluto-Kongress vor zwei Jahren und die bekannten, schwierigen Entwicklungen danach. Ihre gute Botschaft lautete: «Wir haben das Schlimmste hinter uns.» In ihrem Vortrag «Welt im Wandel – alte Ängste, neue Visionen und die Frage: Wie weiter?» wies sie jedoch darauf hin, dass Pluto uns auch im Jahr 2022 zu schaffen machen werde. Bewegen sich Langsamläufer in den letzten fünf Graden eines Zeichens, seien wir stark mit den entsprechenden Zerrformen konfrontiert. In Steinbock sind dies: eine überbordende Bürokratie, autoritäres Verhalten und grosse Kontrollbedürfnisse.

Saturn im Wassermann-Zeichen zählt die Astrologin hingegen zu den Begleitern auf unserem Weg in ein neues Bewusstsein. Über ihn erfolge ein wichtiger Impuls, wenn er im Juni eine Station auf 25 Grad Wassermann macht. Diese Gradzahl ist geprägt durch die Konjunktionen von Jupiter, Chiron und Neptun in den Jahren 2009/10. Die Gretchenfrage könnte in dieser Zeit lauten: «Wie kann ich visionäres Denken, die Fülle und den Reichtum der geistigen Welt sehen und gleichzeitig aushalten, dass die Realität dem nicht entspricht?»

Unterstützung bietet die Jupiter/    Neptun-Konjunktion, welche die Astrologin mit der Hoffnung auf mehr Empathie, Mitmenschlichkeit und Toleranz verbindet. Die Konstellation helfe, im Flow zu sein mit dem, was ist. Würden Menschen in ihrer Liebe enttäuscht, trete jedoch die Schattenseite des Aspekts in Form zerstörerischer Handlungen auf.
Wichtige Prozesse dürften sich zudem in Beziehungen abspielen, denn der Venus/Mars-Zyklus bildet zwei Konjunktionen, einmal in Steinbock und kurz danach in Wassermann und dazwischen begegnen die beiden Libidoplaneten dem Pluto. Im neuen Zyklus, der im März auf der Ebene von staatlichen und privaten Beziehungen eingeläutet werde, gehe es um echte Gleichberechtigung, Fairness sowie darum, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Die nächste Referentin, Antonia Langsdorf, wurde aus Köln zugeschaltet. Sie widmete sich in ihrem Vortrag «Zurück in die Zukunft: Die Mondknoten in Stier/Skorpion» den Trends, die mit dem Wechsel des Mondknotens ins Stier-Zeichen in den nächsten eineinhalb Jahren zu erwarten sind. Werte, die dieses Zeichen verkörpere, würden nun einen Aufschwung erfahren, aber auch Menschen mit der Sonne oder dem Aszendenten in Stier. Ein prominentes Beispiel sei der Stier-Geborene und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Er habe sein erfolgreiches Unternehmen während dem letzten Durchgang des Mondknotens durch Stier gegründet, und nun plane er, dieses in ein «Metaversum» zu verwandeln, in welchem die physische Realität mit der virtuellen und erweiterten Realität verschmelze. Nach Einschätzung der Astrologin dürfte er damit im Jahr 2022 einen wichtigen Impuls setzen.

Das Erfolgsrezept für alle sei eine im besten Sinne konservative, also werterhaltende Einstellung, wenn diese zur Erhaltung der Umwelt eingesetzt werde. Neue Technologien, welche diese Haltung berücksichtigen, hätten die grösste Akzeptanz und somit Erfolg. Da die Mondknoten eine Achse bilden, komme immer auch das dem aufsteigenden Mondknoten gegenüberliegende Zeichen zum Ausdruck. Am absteigenden Mondknoten gehe es darum, Ideen, Haltungen oder Dinge einer Revision zu unterziehen, da uns Ressourcen in diesen Bereichen nicht mehr zur Verfügung stünden. Im Skorpion-Zeichen seien etwa die Themen Besitz, Vererbung, Steuern und Schulden angesprochen, aber auch biologische Geschlechterrollen, die nicht mehr zur Identifikation taugten.

Schliesslich widmete sich die Astrologin detailliert wichtigen Auslösungen der Mondknotenachse im Zusammenhang mit den Mondphasen und gab Tipps, wie mit den damit verbundenen «heissen Phasen» in Beziehungen umzugehen sei.

Der amerikanische Börsenastrologe Ray Merriman präsentierte in seinem von Klemens Ludwig auf deutsch übersetzten Vortrag seine Einsichten zum Jahr 2022. In seiner Präsentation «The Economic Outlook via Planetary Cycles in 2022. Growth or Decline?» fokussierte er zunächst auf den Saturn/Uranus-Zyklus, dessen abnehmendes Quadrat nach wie vor extreme Positionen in Politik und Wirtschaft begünstige, was er unter anderem in Verbindung bringt mit dem stärksten Anstieg der Inflation (7 %) in den letzten 40 Jahren in den USA. Denselben Trend konnte der Astrologe auch beim letzten abnehmenden Quadrat des Zyklus (Oktober 1975 bis April 1977) feststellen. Damals sei die Inflation ab Januar 1977, nach Antritt des amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter, während der nächsten drei Jahre explodiert. In einer ähnlichen Situation wie heute habe sich auch der Aktienmarkt befunden: Nach einem grossen Abschwung hätte sich dieser wieder erholt bis Anfang 1977.

Dasselbe sei im März 2020 nach dem starken Abschwung geschehen: der DAX und der US-Aktienmarkt hätten die Kurse seither wieder verdoppelt. Beim letzten Zyklus wiederum habe schliesslich ein Abschwung um 20 % im März 1978 eingesetzt. Ein ähnliches Muster hält Merriman daher auch beim aktuellen Zyklus für wahrscheinlich. Dieses Szenario kann er auch mit seinen Forschungen zum Jupiter/Saturn-Zyklus bestätigen: In den ersten drei Jahren nach Zyklusbeginn sei mit Krisen und einem Abschwung des Aktienmarktes von mindestens 13 % zu rechnen – meist im zweiten Jahr, was 2022 der Fall wäre – bevor in den darauffolgenden 3–6 Jahren ein starker Aufschwung einsetze.

Schliesslich richtete der Finanzastrologe den Blick auf den laufenden Mondknoten und dessen Korrelation mit langfristigen Börsentrends. Alles in allem geht Raymond Merriman davon aus, dass 2022 zwar immer noch bullisch sei, aber er hält eine kurze Rezession und einen Abschwung von 10–20 % an den Aktienmärkten für möglich. Am Schluss des Vortrags erhielten die Teilnehmenden Gelegenheit, via Chat dem Experten Fragen zu stellen, was rege benutzt wurde.

Um 22.00 Uhr ging der vielseitige Vortragsabend – mit zahlreichen positiven Rückmeldungen im Chat – zu Ende.

Hinweis: Alle Vorträge sind als Live-Mitschnitte auf einer Doppel-CD hier erhältlich.


Trudy Baumann, geb. 1965; studierte Germanistik und Anglistik (M. A.); Journalistin; diplomierte Astrologin SFER; Mitarbeiterin von Astrodata (E-Mail: Trudy Baumann)