Astrologie Heute Nr. 220 (Dezember 2022) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 220
Dezember 2022

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 220 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R
 
Mitte Dezember 2022 bis Mitte Februar 2023
von Verena Bachmann
 

In den kommenden Monaten dürfte der laufende Wertewandel eine nächste Phase erreichen. Im Zentrum des Geschehens steht die Aufforderung zur Neuorientierung. Vor allem Visionen, Ideale sowie Idole der Vergangenheit und Dinge, Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die bis anhin geschätzt wurden und als erstrebenswert galten, erhalten noch einmal Aufmerksamkeit. Gleichzeitig könnte deutlich werden, dass viele davon ihre Bedeutung verloren haben und den aktuellen Bedingungen nicht mehr gerecht werden. Auch der bisherige Umgang mit Abhängigkeiten und Ressourcen aller Art sowie die Vorstellungen zu den Themen Nachhaltigkeit, Macht und Autorität werden in dieser Zeit überprüft.

Gemäss den Konstellationen ist zu erwarten, dass in all diesen Bereichen zunächst die Zerrformen und Schatten der alten Bilder, die Gespenster der Vergangenheit lebendig werden. Sie machen deutlich, dass angesichts der Herausforderungen der Gegenwart, ein grundlegender Wandel unvermeidbar ist. Thematische Schwerpunkte sind die Besinnung auf das Wesentliche im Leben – die Suche nach Substanz und Echtheit –, die Würdigung der Natur und ein neuer Umgang mit den vorhandenen Ressourcen sowie mit den technologischen Möglichkeiten. Ausserdem könnten sich alte Untergangs- und Vernichtungsängste und damit Erfahrungen von Hilflosigkeit erneut bemerkbar machen.

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8. 12. 2022 – 4:08 GT

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  Neumond
23. 12. 2022 – 10:17 GT


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6. 1. 2023 – 23:08 GT

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21. 1. 2023 – 20:53 GT

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5. 2. 2023 – 18:28 GT
   

Neben diesen grundsätzlichen Themen werden die im Frühling/Sommer 2021 durch Impulse und Entscheidungen in Gang gesetzten Entwicklungen einerseits und die Geschehnisse des vergangenen Frühjahrs andererseits wieder aktuell. Diesbezüglich werden nun die massgebenden und abschliessenden Kapitel geschrieben. Dabei sind unterschiedliche Verläufe zu erwarten: Da wo bereits Konsequenzen gezogen, anstehende Änderungen in Angriff genommen und neue Wege beschritten wurden, können diese bestätigt und vertieft werden. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, Kurskorrekturen einzuleiten und offene Fragen zu klären. Zudem ist jetzt eine günstige Zeit, in einer Sache zwischen Inhalt und Form zu unterscheiden und die ursprüngliche Absicht, die einer Handlung oder Haltung zugrunde lag, zu erkennen. All diese Prozesse dienen der Vorbereitung für die im Februar und März anstehenden Schritte. Dort wo die Notwendigkeit zur Neuorientierung geleugnet und versucht wurde, die alten Strukturen zu erhalten, könnten Versagenserfahrungen und schicksalshafte Ereignisse einen Wandel erzwingen.

Generell gilt: In Bezug auf Entwicklungen, die seit dem Frühjahr 2021 laufen, aber auch bei Geschichten, die im Frühjahr 2022 aktuell waren, sollten nun Altlasten bereinigt und anstehende Entscheidungen gefällt werden. Was bis im März nicht erledigt wird, kann zur Last für die Zukunft werden und alle anstehenden Prozesse be- oder verhindern.

In der kommenden Zeit haben die meisten Planeten einen Auftritt auf der Lebensbühne. Chiron und der Mars prägen mehr oder weniger während der ganzen Phase das Geschehen. Wichtige Rollen haben ausserdem die Venus und der Merkur inne. Neptun und Jupiter sind vor allem im Dezember, Pluto, Uranus und Lilith im Januar aktiv, während Saturn in dieser Phase eher im Hintergrund steht. Zusammengefasst wird es vermutlich immer wieder um die Frage gehen, was geschieht, wenn der Drang, sich durchzusetzen oder etwas zu erreichen, nicht den gewünschten Erfolg hat respektive wenn alte Ängste, unerlöste Kränkungen und Versagensgefühle das Verhalten bestimmen. Zudem dürfte der Umgang mit Aggressionen und Machtansprüchen einerseits sowie Ohnmacht und Hilflosigkeit andererseits ein wiederkehrendes Thema sein.

Im Folgenden einige konkretere Hinweise zu den zu erwartenden Prozessen und Geschehnissen.

Wie bereits erwähnt, ist der seit dem 30. Oktober und noch bis zum 12. Januar 2023 im Zwillinge-Zeichen rückläufige Mars in nicht zu unterschätzender Weise am Geschehen der kommenden zwei Monate beteiligt. In den von ihm angesprochenen Bereichen geht es um unverarbeitete Geschichten in Bezug auf Durchsetzungs- und Leistungsansprüche, Rivalitäten und Konflikte, aber auch um in der Vergangenheit getroffene Entscheidungen und um den Einsatz von Informationen sowie List, um ein Ziel zu erreichen. Die damit verbundenen Angelegenheiten werden wieder lebendig und können die Wahrnehmung der Realität färben sowie ein der Situation angepasstes Handeln beeinträchtigen.

Am 8. Dezember erreicht der Mars die Opposition zur Sonne (auf 16.06 Grad Zwillinge) im Bereich der Saturn/Pluto-Opposition der Jahre 2001/02 (12½–16½ Grad Zwillinge/Schütze). Damit nimmt er die damaligen Ereignisse (9/11 und andere Terroranschläge, Wirtschaftskrise sowie Krise der Airlines) auf und beleuchtet deren Folgen. Er macht ausserdem die Entwicklungen der Erfahrungen während der Sonne/Mars-Konjunktion vom 8. Oktober 2021 auf 15.06 Grad Waage (Gradbereich von Putins Sonne/Saturn-Konjunktion) deutlich.

Auf der mundanen Ebene könnten vor allem in den Bereichen Handel, Reisen, Wirtschaft sowie Diplomatie neue Erkenntnisse zum Geschehen damals und zu den damit verbundenen Folgen gewonnen werden. Auf der persönlichen Ebene bedeutet es dasselbe für jene mit Konstellationen in den betroffenen Gradzahlen. Ähnliches gilt, wenngleich in kleinerem Umfang, für Aktionen und Entscheidungen vom Monat September. Auch diese werden noch einmal zum Thema.

Am 12. Januar erreicht der Mars seine Direktläufigkeit auf 8.08 Grad Zwillinge (in Konjunktion mit der AC/DC-Achse und dem Uranus des USA-Horoskops sowie in der Nähe von Putins Mond). Damit wird eine Verbindung zur Saturn/Pluto-Konjunktion vom 12. Januar 2020 auf 22.46 Grad Steinbock geschaffen (im Bereich der absteigenden Saturn- und Pluto-Knoten). Möglicherweise wird – in jüngeren Auseinandersetzungen, aber auch in Bezug auf die seit 2020 laufenden Prozesse – in den Themen Behauptung, Autorität, Macht und Kontrolle ein wichtiger Wendepunkt erreicht.

Ausserdem hat Chiron während dieser Zeit eine Hauptrolle inne. Zunächst rückläufig, wird er am 23. Dezember auf knapp 12 Grad Widder direktläufig und bildet mit dem am 29. Dezember (24.21 Steinbock) rückläufig werdenden Merkur (bis 18. Januar auf 8.08 Grad Steinbock) drei Mal ein Quadrat (15. Dezember, 11. Januar und 27. Januar). In den Tagen um den 19. Dezember läuft zudem die Venus und Anfang Januar die Sonne im Quadrat zum Chiron. Damit können Krisensituationen Schwachstellen aufdecken. Ebenso sind Erfahrungen von Hilflosigkeit oder Situationen, in welchen es keine gute Lösung gibt, möglich. Gleichzeitig ist eine Versöhnung mit der Vergangenheit möglich.

Aufgrund der Stellung und der Aspekte von Chiron dürften die meisten Lebensbereiche betroffen sein: Erfahrungen, in denen jeder Versuch, eine Situation zu klären, diese verschlimmert, sind ebenso denkbar wie Kommunikationsprobleme, Störungen und unergründliche Fehlleistungen in den Bereichen Handel, Bildung und Verkehr; auch Problemsituationen in den sozialen Medien, Kränkungen sowie Krisen in Beziehungen und die Konfrontation mit Versagenserfahrungen in Bezug auf das Erreichen eines angestrebten Ziels gehören dazu. Da Chiron sich in einem Gradbereich bewegt, den er im Sommer 2021 erstmals und im April 2022 erneut berührte, dürften entsprechende Erfahrungen aus dieser Zeit wieder lebendig werden. Betroffen sind all jene mit Konstellationen zwischen 11 und 15 Grad der kardinalen Zeichen (Widder, Krebs, Waage und Steinbock). Dort wo es gelingt, sich mit der Erfahrung, so wie sie ist, bestmöglich zu arrangieren, können sich unverhoffte Lösungen zeigen und Wunder geschehen.

Neptun ist vor allem in den ersten Wochen des Dezembers mit seinen Themen präsent. Am 4. Dezember erreicht er auf 22.39 Grad Fische seine Direktläufigkeit im Quadrat zur Venus und zum Merkur. Er bewegt sich ebenfalls in einem Gradbereich, den er im Sommer 2021 erstmals und im März 2022 erneut berührte. Neptun zeigt auf, was aus den Sehnsüchten, Idealen und Visionen dieser Zeit geworden ist; er kann die Folgen von falschen Hoffnungen, Illusionen und Irrwegen deutlich machen und tief verunsichern. Wenn jedoch die Bereitschaft vorhanden ist, die Realität zu sehen, kann Neptun für mehr Klarheit in Bezug auf die Verwirklichungsmöglichkeiten eines Potenzials sorgen. Als problematisch erweist sich die Tendenz, auf Enttäuschungen mit (irrationalem) Hass und Wut zu reagieren. Auf der mundanen Ebene dürften vor allem die (sozialen) Medien, Verträge, Beziehungen und Partnerschaften aller Art sowie Fragen rund um Migration, Klima und soziale Strukturen im Fokus stehen.

Mitte Januar bis Mitte Februar bewegt sich Neptun dann im Gradbereich der Jupiter/Neptun-Konjunktion vom 12. April (23.59 Grad Fische) und nimmt die damaligen Impulse und Visionen wieder auf.

Parallel dazu betritt Jupiter die Lebensbühne. Er bewegt sich zunächst zum letzten Mal am Ende des Fische-Zeichens und wird vom 4.–10. Dezember durch den Merkur und die Venus aktiviert. Die oben erwähnten (enttäuschten) Erwartungen, Ideale und Hoffnungen erhalten damit zusätzliche Bedeutung. Damit verbunden erhöht sich die Gefahr von Absturzerfahrungen, Schuldzuweisungen und Fanatismus. Zudem können sich die laufenden Prozesse auf der politischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Bühne abspielen. Am 20. Dezember erreicht Jupiter erneut das Widder-Zeichen und wird dort bis zum 23. Dezember durch die Sonne (im Quadrat) aktiviert. In dieser Zeit stehen Führungs- und Autoritätsfiguren und deren Versprechungen sowie die im Frühsommer erstmals in Angriff genommenen Ziele im Fokus.

Pluto (direktläufig, 27–29 Grad Steinbock) läuft im Dezember zum letzten Mal im Gradbereich, den er im Frühsommer erstmals berührte, nimmt aber auch Erfahrungen und Entwicklungen wieder auf, die in den Monaten März/April 2022 neu in Gang gesetzt wurden. Im Dezember dürfte die Opposition von Lilith am 13. Dezember (27.07 Grad Krebs) einen Prozess mit nicht zu unterschätzenden Folgen starten, indem vor allem Führungsfiguren mit autoritärem, patriarchalem Verhalten infrage gestellt und allenfalls gestürzt werden könnten. Der damit verbundene Wandel der Machtverhältnisse könnte vorerst kaum wahrnehmbar beginnen; möglicherweise leitet aber auch ein Eklat, ein Aufsehen erregendes Ereignis eine Wende ein.

Am 1. Januar bildet die Venus eine Konjunktion zum Pluto im Gradbereich der letzten Venus/ Pluto-Konjunktion (vom 3. März 2022) und rückt den seit da laufenden Wertewandel wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit und setzt einen neuen Impuls. Am 2. Januar bildet die Venus zudem eine Opposition zur Lilith. Entsprechend ist in den ersten Tagen des neuen Jahres mit wichtigen Entwicklungen in den Bereichen Finanz und Wirtschaft sowie in Bezug auf den Umgang mit energetischen Ressourcen zu rechnen.

Die in den vergangenen Monaten dominierenden Themen der Planeten Uranus und Saturn treten vorerst in den Hintergrund, sie werden erst in der zweiten Januarhälfte wieder aktiviert. Uranus erreicht am 21. Januar auf 14.57 Grad Stier seine Station zur Direktläufigkeit, im Bereich, den er im August 2021 knapp berührte, aber vor allem im Mai 2022 erstmals aktivierte. In den von ihm angesprochenen Belangen geht es um Eigenständigkeit und die Befreiung von bestehenden Abhängigkeiten.

Saturn (20–27½ Grad Wassermann) bewegt sich direktläufig zunächst im Bereich, den er von März bis Juni bereits durchlief und macht die Folgen von Entscheidungen und Schritten dieser Zeit deutlich. Er fordert dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und die nötigen Konsequenzen zu ziehen. In der Zeit vom 14.–23. Januar läuft die Venus im Quadrat zu Uranus und in Konjunktion zu Saturn. Der laufende Wertewandel generell und die bisher geltenden Ideologien und Werte der westlichen, kapitalistischen Welt dürften damit noch einmal zum Thema werden. Allenfalls setzen in dieser Zeit unvorhergesehene Ereignisse eine nächste Entwicklungsphase in Gang.

Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann