Uranus überrascht einen immer wieder mit einer solchen Fülle an Neuigkeiten, dass einem schwindlig werden kann. An mangelnder Abwechslung kann man unter seinem Einfluss nicht klagen. Wohl aber darüber, dass es meist mehr ist, als man meint ertragen zu können. Seine Abwesenheit allerdings kann einem das genaue Gegenteil bescheren, nämlich gähnende Langeweile. Gähnend ist nicht die einzige Eigenschaft, die man mit Langeweile verbindet. Man kann sie sogar als tödlich empfinden. Wenn das der Fall ist, sehnt man jede Abwechslung herbei, als Buch, als Film, als was auch immer. Selbst ein Telefonat mit jemandem, den man ansonsten nur mit Mühe erträgt, kann besser sein als dieser Zustand unerträglicher Ruhe.

Barbara Egert ergründet in ihrem neuen Artikel die Zustände von Lebensfreude und Langeweile. Im ersten Teil geht sie dabei auf Spurensuche, wie es überhaupt zur Langeweile kommen kann und welche Gegenmassnahmen helfen könnten – Uranus- und auch Jupiter-Transite sind in dieser Hinsicht oft gern gesehenene Gäste. Sie berichtet von der Gratwanderung, dass andererseits unerwartete Ereignisse den als sinnvoll erachteten und geplanten Ablauf unschön unterbrechen und uns in der Folge zweifeln lassen können. Dann wiederum ist Saturn der gern gesehene Unterstützer...

Im nächsten Teil geht es um die vertiefte Suche nach «Rezepten», um die nagende Langeweile zu vertreiben. Zuerst ist da die mitgebrachte Veranlagung; dem Saturn-Geprägten dürfte das Nichtstun besonders schwerfallen, hier kann Arbeit die Lösung gegen Langeweile sein. Im Gegensatz zum Neptunier, der sich in undefinierbaren Stimmungen treiben lassen kann. Von achtsamer Selbstbeobachtung bis hin zur Ablenkung und Verdrängung – alles ist erlaubt, um der Einöde zu entkommen und das Interesse wiederzubeleben.

Am Beispiel eines Bekannten zeigt die Autorin auf, dass die Grenzen zwischen ohnmächtiger Langeweile und Depression verschwommen sind. Hier kann die Astrologie weiterhelfen; die Sterne sagen uns, dass nichts bleiben wird, wie es ist, auch kein Pluto-Transit. Und sie kann uns sagen, wann willkommene uranische Kärfte zu wirken beginnen.

Aber auch Saturn gilt es ein Kränzchen zu winden, da er in Phasen der Langeweile die nötigen Kräfte verleihen kann, sich mittels Gewohnheiten nicht (gänzlich) zu verlieren. Die beiden Seiten Saturns, die schwierige, schwere, aber auch die unterstützende, strukturierende Seite werden im nächsten Abschnitt beleuchtet.

Der abschliessende Teil ergründet die Quelle alles Lebendigen: die Inspiration, die Lebensfreude. Und wie schön und wertvoll Momente voller Inspiration auch sind, ebenso wichtig sei es, die Langeweile und die Musse anzunehmen, ja sogar zu begrüssen. Vielleicht sind es gerade diese Zeiten, in denen unser System einer Art Wartung unterzogen wird und eine innere Verarbeitung geschieht?

Abschliessend macht sich Barbara Egert Gedanken zu den uns innewohnenden Tendenzen, die Dinge einerseits beim Alten belassen und andererseits der Lust auf Veränderung nachgehen zu wollen. Mal probieren wir etwas Neues aus, dann wieder bevorzugen wir das Gewohnte. Nur über eines ist sich die Autorin – auch dank dem Blick in die Sterne – sicher: Das Leben wird einen Weg finden, falls etwas durch uns ausgedrückt und nicht von Gewohnheiten verhindert werden soll.

Aus dem Inhalt:
– Sehnsucht nach Lebendigkeit
– Den Glücksgeheimnissen auf der Spur
– Noch Langeweile oder schon Depression?
– Gaben und Gefahren von Saturn
– Gründe für Inspiration und Freude – so vielfältig wie die Menschen selbst
– Die Annahme des Moments