Astrologie Heute Nr. 220 (Dezember 2022) - Bücherschau
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Astrologie Heute Nr. 220
Dezember 2022

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 220 bestellen

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Neuer Schwung für die Transpersonale Astrologie

Uto Kothöfer:
Transpersonale Astrologie

Horoskopdeutung, Geburtszeitkorrektur und Beratung

Pb., 272 S., zahlr. s/w-Abb., € 19.95, Selbstverlag (zu beziehen über www.astronova.de), D-Magstadt 2022
 

2005 ist mit Michael Roscher der Gründer der Transpersonalen Astrologie (TPA) gestorben – eine Schule, die er 1986 ins Leben rief und die sich einer bewusstseinserweiternden Astrologie verschrieben hat. Nach seinem frühen Tod – im Alter von nur 45 Jahren – ist es relativ ruhig um die TPA geworden. Nun legt Udo Kothöfer mit Transpersonale Astrologie. Horoskopdeutung, Geburtszeitkorrektur und Beratung ein Buch vor, das wieder etwas Schwung in die Sache bringen könnte.

Kothöfer ist von Beruf Maschinenbauingenieur; von daher verwundert es nicht, dass es ihn zur TPA gezogen hat – legte Roscher doch stets grossen Wert auf die astronomischen und himmelsmechanischen Grundlagen der Sterndeutungskunst. Konsequenterweise ist das erste Drittel des Buches diesem Teilbereich gewidmet, unterstützt von zahlreichen Diagrammen und Illustrationen, die dem Verständnis der mitunter trockenen Materie dienen.

Dem schliesst sich eine Vielzahl von Themen an: Vom Aufbau einer systematischen Horoskopdeutung im Sinne der TPA (Interpretation des Ersten Regelkreises aus Mond, Merkur und Sonne etc.), über die Verknüpfung der Häuserherrscher und der Bildung von Konstellationen (Mond/Jupiter usw.) bis hin zur Geburtszeitkorrektur, der Kothöfer etwas mehr Platz einräumt.
Ansonsten «sprintet» der Autor durch sein Buch, deckt zahlreiche Aspekte im Sauseschritt ab und schafft es tatsächlich, auf knapp 200 Seiten der Leserin und dem Leser die Transpersonale Astrologie näher zu bringen. Fazit: Bei manchen Kapiteln hätte man sich ein wenig mehr Innehalten und eine vertieftere Auseinandersetzung gewünscht.

Stattdessen befasst sich Kothöfer auf den restlichen Seiten noch mit der Beratungspraxis und schliesst sein insgesamt lesenswertes Buch – das zudem mit gelungenen Cartoon-Illustrationen versehen ist – mit einem umfangreichen Glossar sowie einigen Arbeitsmaterialien (Horoskopvordruck, Zeitzonen u.a.m.) ab.

–Jörg Petersen
   

     

Gut begleitet durch das Mondjahr

Ulla Janascheck:
Göttin der Gezeiten
Die weibliche Kraft in Mond, Mythen und Märchen

Pb., 238 S., € 22.– / sFr. 24.50 fPr, Chiron Verlag, D-Tübingen 2022

Das inspirierende Buch Göttin der Gezeiten von Ulla Janascheck über die Kraft und Mythologie des Mondes ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil werden sehr informativ die Übergänge vom Matriarchat zum Patriarchat beschrieben sowie auch Mythen und Legenden aus verschiedenen Kulturkreisen. Für uns Astrologinnen und Astrologen dürfte besonders die Entstehung des Mond- und Sonnenkalenders von Interesse sein. Auch hier wird wieder ein Bezug zu verschiedenen Kalenderformen, unter anderem zum Maya-Kalender, genommen. Sehr informativ ist ausserdem die Darstellung der einzelnen Mondfeste und ihre Bedeutung im Laufe des Jahres wie Fasnacht, Halloween und Wintersonnenwende, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Im zweiten Teil des Buches werden für die zwölf Tierkreiszeichen jeweils ein Märchen und spezielle Fragen und Anregungen zum jeweiligen Neu- und Vollmond in diesem Tierkreiszeichen gegeben. Interessant ist, dass hier aus vielen verschiedenen Kulturen und Epochen Märchen gewählt wurden, die uns Mitteleuropäern zum Teil unbekannt sind. Dieser Teil ist ein nützlicher Ratgeber durch den Tierkreis und die sich jeweils wandelnden Energien.

Im dritten Teil des Buches geht es um die persönliche Arbeit mit dem Mond. Auch hier wieder ein direkter Bezug zum Tierkreis, in dem für die Monde im jeweiligen Tierkreis Meditationen und Übungen, wie unter anderem das Malen eines jeweiligen, auf die Mondgöttin bezogenen Bildes, vorgeschlagen werden.
Vom Schreibstil richtet sich das Buch eher an Frauen, denn es werden Anregungen gegeben wie «Male dich als Mondgöttin...», was ich schade finde. Denn die Mythologie und die Märchen würden auch die weibliche Mondseite in Männern ansprechen können.

Dennoch ist zusammenfassend zu sagen, dass dieses Buch über den Mond und seine Mythologien eine wunderbare und tiefgehende Lektüre ist, die jeder Leserin zu empfehlen ist, die sich intensiver mit der weiblichen Kraft des Mondes beschäftigen möchte. Das Buch ist somit eine gute Begleitung durch das Mondjahr.

Ute Flörchinger
 


     

Das entscheidende zwölfte Haus

Alexandra Kalcakosz:
Lebensmuster aus der pränatalen Astrologie
Ein Arbeitsbuch

Pb., 74 S., € 14.90, www.astronova.de, D-Tübingen 2021

Das Thema «Astrologie vor der Geburt» erlangte in den letzten Jahren – durch diverse Publikationen – eine gewisse Aufmerksamkeit in der Szene. Auch Alexandra Kalcakosz hat bereits 2015 ihr Buch «Pränatale Astrologie. Das Horoskop als Reisebericht der Seele» veröffentlicht. Nun legt sie mit Lebensmuster aus der pränatalen Astrologie einen Nachfolger vor.

Laut der Autorin gibt uns das zwölfte Haus entscheidende Hinweise auf unsere «Samen- und Eizellenreise» vor der Geburt: Dort vollzieht sich der eigentliche Impuls für das kommende Leben. Ausserdem verweisen Planeten in diesem Bereich auf vergangene Inkarnationen. Dem folgend, behandelt Kalcakosz die Planetenstellungen und Häuserspitzen des zwölften Hauses ausführlich. Sie unterscheidet zwischen «Kompensation» und «Hemmung», was an Hermann Meyer und seine Form der psychologischen Astrologie erinnert.

Die schamanische Vorbildung der Autorin merkt man daran, dass sie Chiron als «inneren Schamanen» identifiziert. Laut Kalcakosz spielt dieser ebenfalls eine Rolle bei pränatalen Untersuchungen. Folgerichtig werden Beschreibungen zu Chiron in den Häusern und den Tierkreiszeichen aufgelistet. Ähnlich verfährt Kalcakosz bei Lilith; hier werden allerdings nur die Hauspositionen beachtet. Abgerundet wird das Buch von Deutungen des Aszendenten-Herrschers in den zwölf Feldern, wobei sich allerdings die Frage stellt, ob hier nicht die Interpretation vom Herrscher des zwölften Hauses sinnvoller gewesen wäre. Den Charakter eines Arbeitsbuchs ruft die Autorin dadurch hervor, dass bei den meisten Konstellationen drei Zeilen für Leser-Notizen freigelassen worden sind.

Alexandra Kalcakosz wurde am 15. Februar 1971 geboren. Sie hat Ausbildungen in schamanischer Energiearbeit, Psycho-Kinesiologie und in psychologischer Astrologie absolviert. Seit 1998 arbeitet sie als Seminarleiterin.

Lebensmuster aus der pränatalen Astrologie ist eine passende Ergänzung zu Kalcakosz’ erstem Werk - das Thema ist allemal hochspannend. Angesichts des überschaubaren Umfangs von beiden Büchern hätte man sich allerdings die Herausgabe des gesamten Materials in einem Band gewünscht – was auch den Geldbeutel freuen würde. Abgesehen davon ist Lebensmuster für Anhänger der «Pränatalen Astrologie» sicher eine unverzichtbare Lektüre.

– Jörg Petersen