Die Prinzipien Lilith und Chiron weisen sowohl in der Astrologie als auch in der Mythologie Themen mit Gemeinsamkeiten auf, die aber von diesen mythologischen Figuren unterschiedlich ausgelebt werden. Beide werden abgelehnt und verstossen, und ihre Wesen sind sehr ambivalent. Während Lilith, die erste Lebensgefährtin Adams, bewusst und mutig mit ihrem Schicksal und ihrem Handeln umgeht, erlebt Chiron sein Abgelehntwerden als Verletzung und kompensiert es, indem er vorwiegend die Seite von sich zeigt, die apollinische Züge in sich trägt. Die Ablehnung seiner Mutter Philira hat er erlitten, ohne eigenes Wirken und eigene Verantwortung dafür zu tragen.

Mit dieser Einleitung beginnt Lianella Livaldi Laun ihren Artikel über die Halbsumme von Chiron und Lilith. Eher zufällig stiess sie auf diesen Faktor, analysierte daraufhin dessen Theorie und begab sich dann auf eine Forschungsreise, um sich von der Wirksamkeit der Chiron/Lilith-Halbsumme zu überzeugen.

Die Autorin geht zunächst auf die dahinterliegenden Mythologien von Chiron und Lilith ein und beschreibt gemeinsame Themenbereiche – sowohl die Mythologie als auch die Astrologie betreffend.

Den Kern des Artikels bilden die Berechnung und Deutung der Chiron/Lilith-Halbsumme anhand von fünf Beispielen: Elisabeth Kübler-Ross, Therese von Konnersreuth, Soraya, Isabelle Allende und Eluana Englaro. Für jede dieser Frauen interpretiert die Autorin die Position des Faktors im Radix, teilweise ergänzt mit einer Besprechung von Transiten während bestimmter herausragender Ereignisse.

Lianella Livaldi Laun sammelte in ihrer Forschung noch weitere Beispiele zur Halbsumme Chiron/ Lilith, die sie von der Wirksamkeit dieses Faktors überzeugten. Die Autorin hofft, mit ihrem Artikel die Leserinnen und Leser zu inspirieren, die Chiron/Lilith-Halbsumme im eigenen Radix zu untersuchen und zu deuten, um diesen Punkt in die eigene Praxis zu integrieren.