K A L E N D E R
Mitte Dezember 2024 bis Mitte Februar 2025
von Verena Bachmann
Wir befinden uns in einer Zeit der Übergänge (siehe auch Artikel «Im Niemandsland zwischen Zeiten und Welten» auf S. 44). Obwohl mit dem 1. Januar ein neues Jahr beginnt und Pluto sich nun definitiv und direktläufig in Wassermann befindet – was die Themen der neuen Zeit betont – steht in den kommenden Monaten noch einmal eine intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit an. In vielen Belangen geht es darum, rückblickend Bilanz über das Geschehen, die getroffenen Entscheidungen und die gemachten Schritte im vergangenen Jahr (teilweise auch seit Frühjahr 2023) zu ziehen. Es gilt, die damit verbundenen Folgen zu erkennen, Konsequenzen abzuleiten und, wo nötig, Korrekturen vorzunehmen.
Gleichzeitig ist dies auch eine Zeit, um auf gute Weise mit dem, was war, abzuschliessen. Wer sich so verhält, ist bereit für das Neue und die anstehenden Schritte. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Geister der Vergangenheit weiterhin das Geschehen bestimmen und die sich bietenden Möglichkeiten der Zukunft verzerren.
Das oben Beschriebene gilt für beinahe alle der in dieser Zeit aktuellen Konstellationen. Im Einzelnen spielen sich jedoch im Theaterstück dieser Zeit auf mehreren Bühnen parallel Szenen ab, die Aufmerksamkeit erfordern. Im Vordergrund stehen dabei drei unterschiedliche Bühnenbilder (Themenkreise) mit je zwei Haupt- und verschiedenen Nebendarstellern.
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Neumond
1. 12. 2024 – 6:21 GT
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Vollmond
15. 12. 2024 – 9:01 GT
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Neumond
30. 12. 2024 – 22:26 GT
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Vollmond
13. 1. 2025 – 22:27 GT
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Neumond
29. 1. 2025 – 12:36 GT |
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Im Stück auf der zentralen Bühne spielen Mars und Pluto die Hauptrollen. Der Tanz dieser beiden ist geprägt vom Kampf um Behauptung, Macht und Kontrolle sowie einem Konflikt zwischen den Werte- und Herrschaftssystemen der alten (autoritär-hierarchischen) und der neuen (individualistisch-ideologischen, digitalen, diversen) Zeit. Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Ausgabe sind die ersten Akte bereits gespielt und die Geschichte ist in vollem Gange.
Pluto (direktläufig, 0–2½ Grad Wassermann) nimmt zunächst Themen und Geschichten auf, die erstmals im April/ Mai 2023 und zum zweiten Mal im Februar bis April 2024 aktuell waren – für diese beginnt nun die entscheidende letzte Phase. Die Konjunktion mit der Venus Anfang Dezember (genau am 7.12. auf 0.23 Grad) dürfte im laufenden Wertewandel einen ersten, langfristig nicht zu unterschätzenden neuen Impuls für einen Perspektivenwechsel und eine Neuorientierung setzen.
Da jedoch zur gleichen Zeit die Rückläufigkeitsphase des Mars (am 6.12. auf 6.10 Grad Löwe bis 24.2. auf 17.01 Grad Krebs) beginnt, dürfte sich die Aufmerksamkeit vor allem auf Ereignisse, Entscheidungen, Taten und Konflikte der Vergangenheit konzentrieren, insbesondere auf jene der Monate Oktober und November. Im besten Fall werden während der Rückläufigkeit bereits gemachte Erfahrungen und getroffene Entscheidungen nochmals aufgenommen und überprüft und, wo nötig, korrigiert oder ergänzt. Auch lang andauernde, bisher ungelöste Konflikte und Aggressionen aller Art können erneut aufflammen. Vor allem bei neuen Projekten und Vorhaben besteht in dieser Zeit jedoch die Gefahr, dass alte Erfahrungen, Kränkungen und Verletzungen den Blick auf die Gegenwart verzerren oder trüben und zu Fehlentscheiden führen.
Am 3.1. bildet der rückläufige Mars die zweite Opposition zu Pluto (auf 1.08 Grad Löwe/Wassermann). Er aktiviert damit Machtkämpfe, die im Januar 2024 (Sonne/Pluto-Konjunktion am 20.1. auf 29.59 Grad Steinbock) und Februar 2024 (Mars/Pluto-Konjunktion am 14.2. auf 0.46 Grad Wassermann) begonnen hatten und Anfang November (erste Mars/Pluto-Opposition am 3.11. auf 29.46 Grad Krebs/Steinbock) einen ersten Höhepunkt erreichten. Ab dem 6.1. bewegt sich der rückläufige Mars in Krebs und greift damit erneut alte, unerledigte Geschichten rund um Heimat, Nationalität und Zugehörigkeit auf. Gleichzeitig könnten auch noch nicht verarbeitete Ereignisse und Prozesse, die (seit 2017) beim Durchgang von Pluto durch diese Gradzahlen in Steinbock aufgetreten sind, nochmals aktiviert werden und vor allem auf der persönlichen Ebene die Gelegenheit bieten, diese besser zu verstehen und die damit verbundenen traumatischen Erfahrungen zu heilen.
Gegen Ende Januar bilden zunächst die Sonne (am 21.1. auf 1.43 Grad Wassermann) und dann der Merkur (am 29.1. auf 1.58 Grad Wassermann) eine Konjunktion mit Pluto. In dieser Zeit stattfindende Ereignisse dürften weitere neue Impulse für den laufenden Wandel setzen. Neu auftauchende Führungsfiguren und wissenschaftliche Erkenntnisse könnten längerfristig eine wichtige Rolle spielen. Allerdings sind die laufenden Prozesse damit noch lange nicht abgeschlossen. In den folgenden Monaten sind weitere Rückzugsgefechte der alten Machtsysteme zu erwarten. Wichtige und wohl vorerst endgültige Entscheidungen im Tanz rund um Durchsetzung und Behauptung sowie Macht und Kontrolle dürften erst im Verlauf des Frühjahrs fallen – bei der letzten Mars/Pluto-Opposition, die am 27.4. auf 3.48 Grad Löwe/Wassermann im Quadrat zur Lilith auf 3.27 Grad Skorpion und zur Sonne auf 7 Grad Stier stattfindet. Diese Konstellation tritt kurz vor der Pluto-Station zur Rückläufigkeit am 4.5. auf. (Mehr dazu im nächsten Kalender.)
Parallel dazu übernehmen auf der zweiten Bühne Jupiter und Saturn die Hauptrollen. Sie bilden in dieser Zeit um zweiten Mal ein zunehmendes Quadrat (genau am 24.12. auf 14.01 Grad Zwillinge/Fische, auch «Durchbruchskrise» genannt). Im Fokus stehen hier die seit 2020 andauernden sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Wassermannzeit, die eine ebenbürtige Gesellschaft, Diversity, Inklusion, Work-Life-Balance, neue Lebensformen und Strukturen sowie verschiedene damit verbundene Weltbilder und Ideologien umfassen. Bei diesen Prozessen stellt sich die Frage, ob und welche der neuen Ansätze in der Wirklichkeit Bestand haben. Der erste Akt dieses Prozesses fand bereits im August statt. Im derzeitigen zweiten Akt geht es um die Konsequenzen von Ereignissen und Entscheidungen im August sowie die anstehenden nächsten Schritte.
Im Dezember werden die Themen von Jupiter und Saturn zunächst durch die Sonne (bis zum 15.12.) aktiviert und danach mehrfach durch den ab dem 15.12. wieder direktläufigen Merkur. In Bezug auf diese Prozesse dürften vor Ende Dezember vor allem politische, religiöse und kulturelle Meinungsführer im Vordergrund stehen, ebenso wie die Rolle der Medien, wobei hier auch der Umgang mit Informationen und Ereignissen im November zum Thema werden dürfte. Vom 10.–21.1. aktiviert die Venus das Jupiter/Saturn-Quadrat und bildet eine Konjunktion mit Saturn. In dieser Phase dürfte es oft um moralisch-ethische Fragen im Umgang mit Werten sowie die Gestaltung von Beziehungen und die damit verbundenen Erwartungen gehen. Es ist gut möglich, dass in dieser Zeit erste (Fort-)Schritte im Hinblick auf neue Abmachungen und Verträge erkennbar werden. Allerdings ist auch in diesen Belangen das letzte Wort noch nicht gesprochen. Das dritte und letzte Quadrat findet erst im Juni in den Zeichen Krebs/Widder statt. Es ist gut möglich, dass bis dahin noch einmal ein Perspektiven- und Haltungswechsel stattfinden wird.
Ab Mitte Dezember beginnt auf der dritten Bühne der, allerdings oft subtile und konkret nicht so leicht fassbare, Tanz von Chiron und Lilith (Opposition genau am 18.12. auf 19.04 Grad Widder/Waage). Hier geht es um das nächste Kapitel im Geschlechterkampf auf dem Weg zur Ebenbürtigkeit, um die jeweiligen Rollenbilder und Erwartungen. Die am 12.12. stattfindende Opposition von Venus und Mars (auf 5.58 Grad Wassermann/Löwe, in weiter Konjunktion bzw. Opposition zum Pluto) greift das Thema ebenfalls auf. Damit steht in Bezug auf diese Themen eine Standortbestimmung an. Einerseits geht es um Entwicklungen seit Anfang 2024, andererseits aber auch um in der Vergangenheit entstandene Verletzungen und die darauffolgenden Reaktionen.
Gemäss den archaischen Bildern zu dieser Konstellation dürfte auf der Seite des Männlichen dessen Faszination für das eigenständige und machtvoll Weibliche hervortreten, aber auch Bedrohungsgefühle und Versagensängste, die in der Folge zu (kompensatorischen) Aggressionen oder sogar Gewalt gegenüber dem Weiblichen führen könnten. Auf der Seite des Weiblichen dürfte hingegen eine tendenziell abwertende Haltung auftreten, die das Männliche nicht ernst nimmt, es belächelt oder kommentarlos verlässt. Wenn es gelingt, die in der Psyche von Einzelnen und in der Gesellschaft durch solche Verhaltensweisen und Erfahrungen entstandenen Verletzungen und Geschichten zu erkennen, sind wichtige Heilungsschritte auf dem Weg zur Ebenbürtigkeit möglich. Dann können neue Wege zu ergänzender und kreativer Zusammenarbeit gefunden werden.
Gemäss einer anderen Entsprechung zeigen tragische Vorfälle, Ereignisse und Erfahrungen auf, dass nicht alles nach Plan verläuft, nichts erzwungen werden kann und möglicherweise auch Opfer zu bringen sind. Auf konkreter Ebene sind vor allem im Januar, insbesondere in den Tagen rund um den Vollmond am 13.1., und teilweise auch im Februar entsprechende Ereignisse und Erfahrungen zu erwarten.
Neptun und Uranus bewegen sich in dieser Zeit nur wenig. Sie spielen eine Nebenrolle, wirken im Hintergrund und haben nur kurze Auftritte auf der Bühne des Lebens. Neptun, der am 7.12. auf 27.08 Grad Fische seine Station zur Direktläufigkeit erreicht und bis 28½ Grad Fische läuft, beleuchtet Ideale, Visionen und Hoffnungen vom Frühjahr dieses Jahres. Bei seinem kurzen Auftritt Mitte Dezember (am 18.12., durch ein Quadrat der Sonne) stehen diese im Fokus. Neben persönlichen Zielen dürften in dieser Zeit vor allem die Ankündigungen und Versprechungen von Führungsfiguren hinterfragt und die seitdem erzielten Resultate überprüft werden. Erst ab Februar betritt Neptun dann wieder die Bühne, zeigt neue Wege auf und setzt wichtige Impulse (Mondknoten in Fische ab 29.1., Neptun Konjunktion Venus am 1.2. auf 27.59 Grad Fische).
Uranus ist bis zu seiner Station zur Direktläufigkeit am 30.1. auf 23.16 Grad Stier noch rückläufig und bewegt sich kaum. Auch bei ihm richtet sich die Aufmerksamkeit auf Geschehnisse des vergangenen Jahres. Hier geht es um seit dem Frühjahr laufende Prozesse und Ereignisse im Kontext des laufenden Wertewandels. Vor allem Ende Dezember dürften dabei Fragen und Entwicklungen im Zusammenhang mit Ressourcen (Energie, Nahrung) und Finanzen, der Digitalisierung (Besitzansprüche, die Rolle der grossen Technologiekonzerne, AI-Eigentums- und Persönlichkeitsrechte) viel Aufmerksamkeit erhalten. Weitere wichtige Entwicklungen sind dann erst ab Februar zu erwarten.
Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann