Astrologie Heute Nr. 72 (April 1998) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 72
April 1998

Inhaltsverzeichnis
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KALENDER

Mitte April bis Mitte Juni 1998

Nach den stürmischen Entwicklungen in den vergangenen zwei Monaten gelangen wir astrologisch gesehen in eine Phase der Vertiefung und Weiterführung der bereits angesprochenen Themen. Auch wenn sie auf den ersten Blick ruhiger erscheint, könnten in dieser Zeit bisher nur unterschwellig vorhandene Aspekte nun sichtbar werden. Im Februar und März wurden alte Modelle und Ideale vermehrt fragwürdig oder brüchig, und es erfolgte gleichzeitig eine weitere Öffnung für neue Bereiche und Energien, vor allem bezüglich des Verständnisses der Welt und ihrer Zusammenhänge auf den unterschiedlichsten Ebenen. In den kommenden Monaten nun gilt es, das neu Dazugekommene ins Leben zu integrieren und sich mit den Entwicklungen der vorhergehenden Phase auseinanderzusetzen und anzufreunden. Allerdings dürften auch jetzt noch weitere Fortschritte und Neuerungen unsere Aufmerksamkeit beanspruchen und erste Weichen für das kommende Jahr gestellt werden. Andererseits verlangsamt sich der Prozess zunehmend, und jene Faktoren, welche auf Verarbeitung und Rückbesinnung hinweisen, werden stärker. Entsprechend dürften sich Erfahrungen des weiteren Fortschritts, des Aufbruchs und Umbruchs abwechseln mit Versuchen, die Kontrolle über das Geschehen zu behalten und sich auf Vorhandenes abzustützen.

Bis zum 4. Mai (Neptun) und 17. Mai (Uranus) sind zwei der langsamen Planeten noch direktläufig und führen uns auf neues, noch unbekanntes Terrain. Da sich beide im Wassermann befinden, dürften die damit verbundenen Entwicklungen vor allem den sozialen, gesellschaftlichen Bereich, die Fähigkeit, sowohl die eigene Individualität zu wahren als auch Gemeinschaft zu pflegen, betreffen. Gleichzeitig können sich neue Ideale und Ideen bemerkbar machen, werden jedoch noch wenig konkret erscheinen und oft vorerst den Charakter von Hirngespinsten haben. Es ist aber lohnenswert, diese ersten Impulse wahrzunehmen, denn auch wenn sie vorerst noch kaum umsetzbar erscheinen, stellen sie doch Vorboten für die zukünftige Entwicklung dar. Diese Impulse dürften insbesondere in der Zeit um den Stier-Neumond vom 26. April deutlich spürbar werden. Dieser Neumond steht in Konjunktion mit Mars und im Quadrat zu Uranus und Neptun. Jupiter befindet sich zudem in der Halbsumme zwischen Neumond und Neptun. Das Bedürfnis nach konkreten Reformen und Erneuerungen, nach Zeichen des Fortschritts, dürfte sich in diesen Tagen und im darauffolgenden Zyklus deutlich bemerkbar machen. Neue Ideen wollen in die Tat umgesetzt und ausprobiert werden. Die Stierqualität dürfte dabei allerdings auch gewisse Widerstände gegen allzuschnelles Vorgehen bringen und den Anspruch an die Machbarkeit verstärken. Weiter besteht eine gewisse Gefahr, zuviel zu wollen, das Kind mit dem Bade auszuschütten, aus der Reform eine Revolution zu machen und die Gelegenheit zu nutzen, bisherige Machtträger und Autoritätsfiguren zu entthronen. Einzelne mögen in sich auch eine Tendenz wahrnehmen, die eigene Unabhängigkeit und Macht im Wettstreit beweisen zu wollen, auch wenn sie dabei Risiken eingehen. Es wird also wichtig sein, in dieser Zeit gleichzeitig offen zu sein für Neues, sich anregen und inspirieren zu lassen, erste Schritte zu unternehmen im Hinblick auf neue Verhaltensweisen, sich aber auch bewusst zu sein, dass es sich dabei noch nicht um eine endgültige Form handelt.

Während des ganzen Monats Mai sind im weiteren zwei Aspekte wirksam, die beide auf Machtkämpfe und Leistungsanspruch hinweisen. Sonne und Mars gehen ihren Weg durch das Stierzeichen in Konjunktion (genau am 13. Mai). Dies steigert den Tatendrang, das Wettbewerbsverhalten und die Bereitschaft zu Auseinandersetzungen und Kämpfen. Während die damit verbundene Tatkraft gut genutzt werden kann, um eine Absicht konkret zu verwirklichen und Schritte zu unternehmen, die uns dem angestrebten Ziel näherbringen, besteht eine gewisse Gefahr, damit andere zu überfahren oder aber sich sehr schnell in der Rolle des Verteidigers eigener Ansprüche zu finden. Die Opposition zu Chiron dürfte vor allem in den ersten Maiwochen jedoch immer wieder dafür sorgen, dass die hässlichen und verletzenden Seiten des Wettstreits und der Behauptung sichtbar werden. Es ist auch möglich, dass jeder Schritt, jede Handlung in dieser Zeit zweischneidigen Charakter hat: eine Seite ermöglicht die Bereinigung und tiefgreifende Entwicklung, die andere macht Schwächen – die Achillesferse – sicht- und spürbar. In der zweiten Maiwoche (ebenfalls am 13. Mai) bildet zudem Merkur zum dritten Mal (vorher am 26. und am 29.März) eine Konjunktion mit Saturn in Widder. Dadurch wird die Bereitschaft verstärkt, die eigenen Ideen und Gedanken zu behaupten, auch gegen Widerstände, aber auch die Möglichkeit, Theorien oder bisher nur auf dem Papier und im Kopf bestehende Ideen in eine Form zu bringen.

In dieser Zeit befindet sich Pluto im genauen Quadrat zur Mondknotenachse. Die damit verbundene Thematik war bereits Bestandteil der Eklipse vom 26. Februar, die nun nochmals aktiviert wird, da der Mondknoten nun die Gradzahl der Eklipse erreicht. Damit verbunden sind Tendenzen, sich an vorgegebenen Vorstellungen von Recht und Wahrheit festzuklammern, sowie Versuche, Macht und Kontrolle über die jeweilige Situation durch Meinungsmanipulation, Fanatismus und missionarisches oder fundamentalistisches Verhalten zu bewahren. Zerrbilder können erneut sichtbar werden bezüglich Führungsfiguren mit einem Anspruch auf das Wissen um die Wahrheit und den richtigen Weg.

Der Neumond vom 25. Mai steht in Opposition zu Pluto und dürfte daher Machtkämpfe rund um diese Thematik bringen. Konflikte, die sich bereits Ende Februar abzeichneten, jedoch noch keine endgültige Lösung fanden, können in dieser Phase mit grosser Heftigkeit wieder aufflammen. Es sei dabei darauf hingewiesen, dass Pluto sich Anfang Mai auf derselben Gradzahl befindet, die er bei der grossen Finsternis im August 1999 innehaben wird, dann jedoch mit Lilith in Konjunktion. Man könnte also davon ausgehen, dass viele Themen, die in diesem Monat auftauchen und an die Hand genommen werden, Vorarbeit oder Ausgangspunkt für Vorgänge in jener Zeit darstellen. Die mit Pluto verbundene Macht- und Ohnmachtsthematik findet ihren vorläufigen Abschluss Anfang Juni – mit der Opposition von Mars und Pluto. Neben den bereits beschriebenen Themen können in dieser Phase auch die Verweigerung oder Manipulation von Informationen, Angriffe auf Transportkanäle oder wissenschaftliche Machtkämpfe ins Rampenlicht rücken.

Am 9. Juni tritt Saturn ins Stierzeichen. Damit wird das bereits einige Wochen vorher latent angesprochene Quadrat zu Neptun spürbar und aktiv. Dieser Aspekt, welcher im Verlaufe dieses Jahres während längerer Zeit immer wieder aktuell wird, dürfte deutlich sichtbar machen, welche Widersprüche und Konflikte zwischen Ideal und Realität, Traum und Wirklichkeit, Hingabe und harter Arbeit vorhanden sind. Im nächsten "Kalender" soll noch weiter auf die damit verbundenen Themen eingegangen werden.

-Verena Bachmann


Vollmond vom 11.4.1998, 22.24 GT



Neumond vom 26.4.1998, 11.41 GT



Vollmond vom 11.5.1998, 14.29 GT



Neumond vom 25.5.1998, 19.32 GT



Vollmond vom 10.6.1998, 4.18 GT